Die Welt hat sich verändert, seit man den Agenten mit Amnesie, Jason Bourne (Matt Damon), in "Das Bourne Ultimatum" gesehen hat: Die durch Edward Snowden aufgedeckten Geheimdienstüberwachungen unbescholtener Bürger haben das Vertrauen in Regierungen gemindert und die Nachrichtendienste für Leaks sensibilisiert. Als die CIA um brisante Daten erleichtert und die Lage mit der Warnstufe „könnte schlimmer sein als bei Snowden“ beschrieben wird, gerät Bournes alte Verbündete Nicky Parsons (Julia Stiles) ins Visier des Geheimdienstes – der erfahrene CIA-Chef Robert Dewey (Tommy Lee Jones) treibt seine Leute an, Nicky unbedingt zu finden. Von der Cyber-Spezialistin Heather Lee (Alicia Vikander) vom Monitor aus beobachtet, tut sich Nicky wieder mit dem ebenfalls untergetauchten Bourne zusammen. Sie warnt ihn vor einem neuen Agenten-Programm, das viel gefährlicher ist als das, in dem Bourne ausgebildet wurde. Was beide nicht wissen: Längst werden sie nicht nur überwacht, sondern auch von einem Auftragskiller (Vincent Cassel) verfolgt...
2007 wurde die Bourne-Trilogie mit "Das Bourne Ultimatum" eigentlich abgeschlossen. Eigentlich. Aber da war ja noch ein Vermächtnis, nämlich "Das Bourne Vermächtnis", welches die Ausmaße des so verhängnisvollen "Treadstone"-Programms mit Jeremy "Hawkeye" Renner als Fake-Bourne Aaron Cross zeigen sollte und auch relativ gut an die vorigen Filme anknüpfen konnte. Nun, fast 10 Jahre später ist Jason Bourne immer noch untergetaucht und wird erneut selbst-reaktiviert. Ob das sinnvoll angesichts der sogar in sich zu einem ordentlichen Ende geführten Trilogie war?
Nein, war es nicht. Obwohl das alte Team um Jason Bourne inklusiven eines recht wortkargen Matt Damon als Hauptfigur zurück ist, ist die Story um ihn mehr als nur an den Haaren herbeigezogen und zudem voller Logiklöcher, Unsinnigkeiten und Ungereimtheiten. Zwar vermittelt der Einstieg, nach einer, wie immer eher mies inszenierten Hacking-Sequenz, allerbestes "Bourne"-Feeling, denn die Szenen inmitten von Straßenschlachten in Griechenland sind tatsächlich sehr packend inszeniert und trumpfen mit allen Stärken der Vorgänger auf, verlieren sich aber auch genauso schnell anhand der wirren und viel zu schnell heruntergerasselten Story.

Was unterm Strich jedoch bleibt, ist ein handwerklich gerade noch gut gemachter 08/15-Actionfilm, der leider bis auf wenige Ausnahmen vergisst, was seine Vorgänger auszeichnete. Damit bildet der neue "Jason Bourne" das Schlußlicht der Reihe. Und das ist sehr schade, denn hier standen alle Türen für eine neue Reihe offen.
6,5/10
Alle Filme der "Jason Bourne"-Reihe sind von UNIVERSAL PICTURES in einem schicken Mediabook erschienen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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