http://www.imdb.com/title/tt0453467/
In New Orleans sprengt ein Terrorist eine Fähre und tötet dabei 543
Menschen. Bei der Aufklärung dieses Anschlags setzen die leitenden
FBI-Agenten McCready (Bruce Greenwood) und Pryzwarra (Val Kilmer) eine
brandneue Technologie ein. Mit ihr ist es möglich, genau viereinhalb
Tage in die Vergangenheit schauen kann – allerdings in jeder Sekunde
nur aus einer einzigen Perspektive und ohne die Möglichkeit vor- oder
zurückzuspulen. Um dieses System möglichst effektiv nutzen zu können,
holen sie sich den ortskundigen ATF-Agenten Doug Carlin (Denzel
Washington) mit ins Boot, der ihnen dabei helfen soll, zur richtigen
Zeit den richtigen Ort im Auge zu behalten. Und wirklich sitzt der
Terrorist Carroll Oerstadt (Jim Caviezel) bald hinter Gittern. Als
Carlin jedoch herausfindet, dass man mit der Technologie nicht nur in
die Vergangenheit blicken, sondern diese auch beeinflussen kann, will er
in der Zeit zurückreisen und die Menschen auf der Fähre retten...
"Deja Vu" ist ein ziemlich spannender Sci-Fi-Actionthriller mit origineller Herangehensweise an die Zeitreise-Thematik und markiert die bereits dritte Zusammenarbeit des 2012
freiwillig aus dem Leben geschiedenen Actionspezialisten Tony Scott und
des Darstellers Denzel Washington. Dementsprechend ist er deutlich auf letzteren zugeschnitten
und natürlich
auch stark vom Hochglanzstil Scotts und seines Produzenten Jerry
Bruckheimer geprägt. Ordentlich spannend, sehr fesselnd und von den Schauwerten her wirklich
erstklassig. Der Cast ist darüber hinaus ziemlich solide, wobei Denzel
Washington natürlich klar hervorsticht. Eigentlich hat "Déjà Vu" alle Zutaten, um ein guter bis sehr guter Action-Blockbuster zu sein, denn Scott setzt wieder auf sein altbewährtes Spiel zwischen Acton, Thriller und Drama. Das man nur noch einige Stunden zurück
in die Zeit gehen kann, ist einmal was ganz Neues.
Aber "Déjà Vu" ist trotz allen Lobes kein Meisterwerk und scheitert vor allem daran, dass er sich selbst trotz
hochgradig lächerlicher Prämisse so unglaublich ernst nimmt. Unnötig
kompliziert, aber nur scheinbar wirklich komplex, wird das dünne
Storygerüst allein vom Hauptdarsteller Denzel
Washington zusammen gehalten. Das Ende ist ordentlich gelungen, aber
leider recht vorhersehbar. Den Weg dorthin verkürzen einige (wenige)
rasant inszenierte Actionszenen - darunter eine Verfolgungsjagd, die man
so auch noch nie gesehen hat; wenigstens hier macht die Grundidee
absolut Sinn. Andererseits geht auch erstaunlich viel Zeit mit
Erklärungen und Diskussionen in der schwach beleuchteten
Kommandozentrale drauf, während derer Tony Scotts typisch hektischen
Schnitte und Kameraschwenks eher fehl am Platz wirken und dem Zuschauer
Spannung vermitteln wollen, wo dann eigentlich gar keine ist. Die vielerorts kritisierte Unlogik gehört bei Zeitreisefilmen ohnehin in gewisser Weise dazu, also kann man da noch ein Auge zudrücken.
Jedoch wird der Film von einem einprägsamen Score vom ehemaligen
Hans-Zimmer-Schüler Harry Gregson-Williams untermalt, wobei vor allem
dessen ruhige Klavierkompositionen in den emotionalen und romantischen
Momenten im Gedächtnis bleiben. "Déjà Vu" ist trotz aller Kritik ein mehr als sehenswerter Film. Im Grunde ein typischer
Hollywood-Blockbuster in Holchglanzoptik, der sich der Zeitreisen aber
mal auf eine etwas andere Art nähert und mit guten Schauspielern und vor
allem dem Inszenierungsstil punkten kann. Lohnt sich.
7/10
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