Sonntag, 23. August 2015

The Signal (2014)

http://www.imdb.com/title/tt2910814/

Die begeisterten Hacker Nick (Brenton Thwaites) und Jonah (Beau Knapp) sind gerade in ihrem ersten Jahr auf dem MIT, als sie eine Fehde mit dem verfeindeten Hacker Nomad gemeinsam mit Nicks Freundin Hailey (Olivia Cooke) knapp 300 Kilometer landeinwärts führt: mitten in eine Wüste. Nach einer verstörenden Begegnung mit Nomad wachen sie plötzlich in einem mysteriösen Forschungslabor auf. Die kleine Gruppe wird von einem ominösen Mann namens Dr. Wallace Damon (Laurence Fishburne) nach einem seltsamen Signal ausgefragt. Mit der Zeit merken die Studenten, dass sie sich verändert haben und neue unerklärliche Kräfte in ihnen schlummern. Die bedrohliche Atmosphäre veranlasst Nick, Jonah und Hailey schließlich zur Flucht aus der geheimnisvollen Forschungsanlage. Doch Polizei und Militär nehmen die Verfolgung auf...

Schon mit seinem Regiedebüt "Love" hat William Eubank einen gleichzeitig interessanten, wenn auch nicht gänzlich überzeugenden Streifen abgeliefert. Mit "The Signal" überwindet er jedoch auch die letzte Hürde und liefert einen spannenden, interessanten und gleichzeitig undurchsichtigen Film ab, bei dem man als Zuschauer ständig der Frage "Was passiert hier eigentlich?" nachjagt. Bild- und Soundtechnisch ist der Film einmal mehrgrandios und könnte so schöner nicht sein. Leider verfällt Eubank aber auch hier wieder seinem urstämmigen Fehler und inszeniert immer noch viele Szenen wie ein Musikvideo anstatt wie einen Kinofilm. Das schmälert den Genuß etwas. Allerdings auch nur in einigen Szenen der zweiten Hälfte. 

Davon aber ganz abgesehen ist "The Signal" ein herrlich stimmiger Genremix aus 70er-Jahre Science-Fiction, Endzeit-Road-Movie und Horror-Mystery. Das funktioniert ziemlich gut, vorausgesetzt - wie so oft - dass man sich darauf einlassen kann und will. Denn gerade das "will" ist nach der eigentlich recht phantastischen Story eine Grundvoraussetzung für einen uneingeschränkten Filmgenuß. Es geht ja heute nicht mehr nur darum etwas wirklich Neues zu erzählen, sondern Kompositionen und Erzähltechniken als Neuwert zu verkaufen. Und hier greift Eubank aus dem reichhaltigen Fundus des modernen Genre-Kinos. Nach und nach wird der Zuschauer mit Informationen, Slo-Mo-Bildern, akzentuierten Action-Sequenzen und Super-Helden-Gestiken gefüttert. Das ist nur bedingt, auch in seiner Auflösung, innovativ, hat aber genug Power um den Zuschauer interessiert und fasziniert an der Stange zu halten.

Womit der Film dann allerdings auch richtig punkten kann. Denn die mysteriöse Story, die sich sehr geschickt wie ein Puzzle erst nach und nach zusammenfügt und ein Gesamtbild liefert ist auch mal eine neue Sichtweise auf das Thema. Zwar wird das Ganze in der zweiten Hälfte etwas zu sehr Mainstreamig, kann aber mit einem richtig guten Twist entschädigen. Vorausgesetzt, man hat diesen nicht anhand der vereinzelt eingestreuten Hinweise schon längst enttarnt. "The Signal" ist also unterm Strich ein verdammt spannender, abwechslungsreicher und wendungsreicher Film für Fans des alternativen Kinos.

7,5/10

Von CAPELIGHT PICTURES erschien die Erstauflage des Streifens im schicken, geprägtem Steelbook

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