http://www.imdb.com/title/tt2910814/
Die begeisterten Hacker Nick (Brenton Thwaites) und Jonah (Beau Knapp)
sind gerade in ihrem ersten Jahr auf dem MIT, als sie eine Fehde mit dem
verfeindeten Hacker Nomad gemeinsam mit Nicks Freundin Hailey (Olivia
Cooke) knapp 300 Kilometer landeinwärts führt: mitten in eine Wüste.
Nach einer verstörenden Begegnung mit Nomad wachen sie plötzlich in
einem mysteriösen Forschungslabor auf. Die kleine Gruppe wird von einem
ominösen Mann namens Dr. Wallace Damon (Laurence Fishburne) nach einem
seltsamen Signal ausgefragt. Mit der Zeit merken die Studenten, dass sie
sich verändert haben und neue unerklärliche Kräfte in ihnen schlummern.
Die bedrohliche Atmosphäre veranlasst Nick, Jonah und Hailey
schließlich zur Flucht aus der geheimnisvollen Forschungsanlage. Doch
Polizei und Militär nehmen die Verfolgung auf...
Schon mit seinem Regiedebüt "Love" hat William Eubank einen gleichzeitig interessanten, wenn auch nicht gänzlich überzeugenden Streifen abgeliefert. Mit "The Signal" überwindet er jedoch auch die letzte Hürde und liefert einen spannenden, interessanten und gleichzeitig undurchsichtigen Film ab, bei dem man als Zuschauer ständig der Frage "Was passiert hier eigentlich?" nachjagt. Bild- und Soundtechnisch ist der Film einmal mehrgrandios und könnte so schöner nicht sein. Leider
verfällt Eubank aber auch hier wieder seinem urstämmigen Fehler und inszeniert
immer noch viele Szenen wie ein Musikvideo anstatt wie einen Kinofilm. Das schmälert den Genuß etwas. Allerdings auch nur in einigen Szenen der zweiten
Hälfte.
Davon aber ganz abgesehen ist "The Signal" ein herrlich stimmiger
Genremix aus 70er-Jahre Science-Fiction, Endzeit-Road-Movie und Horror-Mystery. Das funktioniert ziemlich gut, vorausgesetzt - wie so oft - dass man sich darauf einlassen kann und will. Denn gerade das "will" ist nach der eigentlich recht phantastischen Story eine Grundvoraussetzung für einen uneingeschränkten Filmgenuß. Es geht ja heute nicht mehr nur darum etwas wirklich Neues zu erzählen,
sondern Kompositionen und Erzähltechniken als Neuwert zu verkaufen. Und
hier greift Eubank aus dem reichhaltigen Fundus des modernen
Genre-Kinos. Nach und nach wird der Zuschauer mit Informationen,
Slo-Mo-Bildern, akzentuierten Action-Sequenzen und Super-Helden-Gestiken
gefüttert. Das ist nur bedingt, auch in seiner Auflösung, innovativ,
hat aber genug Power um den Zuschauer interessiert und fasziniert an der
Stange zu halten.
Womit der Film dann allerdings auch richtig punkten kann. Denn die mysteriöse Story, die
sich sehr geschickt wie ein Puzzle erst nach und nach zusammenfügt und ein Gesamtbild liefert ist auch mal eine neue Sichtweise auf das Thema. Zwar wird das Ganze
in der zweiten Hälfte etwas zu sehr Mainstreamig, kann aber mit einem richtig
guten Twist entschädigen. Vorausgesetzt, man hat diesen nicht anhand der vereinzelt eingestreuten Hinweise schon längst enttarnt. "The Signal" ist also unterm Strich ein verdammt spannender, abwechslungsreicher und wendungsreicher Film für Fans des alternativen Kinos.
7,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES erschien die Erstauflage des Streifens im schicken, geprägtem Steelbook
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