http://www.imdb.com/title/tt0167404/
Malcolm Crow (Bruce Willis) ist Kinderpsychologe und bekommt eine für
ihn bedeutende Auszeichnung verliehen, die er mit seiner Ehefrau Anna
(Olivia Williams) Abends feiert. Als plötzlich mit Vincent Grey (Donnie
Wahlberg) ein ehemliger jedoch nicht geheilter Patient ins Haus
eindringt, kommt es zur Katastrophe. Crow wird angeschossen und der
Täter begeht Selbstmord. Ein Jahr später kümmert sich der Psychologe um
den verhaltensgestörten Jungen Cole (Haley Joel Osment). Malcolm
beschäftigt sich dabei so intensiv mit dem Fall, dass sich seine Frau
dadurch vernachlässigt fühlt. Trotz allem möchte der ehrgeizige
Seelenklempner nicht aufgeben, und schließlich wird Malcolms Zuneigung
zum Jungen belohnt. Er erfährt, was Cole peinigt: Der Junge sieht tote
Menschen. Er begreift, dass auch Vincent diese "Gabe" besaß und rät dem
Jungen, vor den Verstorbenen keine Angst mehr zu haben, sondern ihnen
zuzuhören.
"The Sixth Sense" ist einer der Filme, die einen richtig schön überraschen können - zumindest wenn man ihn zum allerersten Mal schaut. Die Story ist geschickt aufgebaut und von
Anfang an sehr interessant. Sie beschäftigt so sehr, dass es trotz der
durchweg ruhigen Inszenierung selten langweilig wird, nur hier und da ist die ein oder andere Sequenz etwas langatmig geraten. Nichtsdestotrotz gelingt Regisseur und Autor M. Night Shyamalan mit diesem Werk eine wirklich
sehenswerte Mischung aus Psychothriller und Geisterhorror. Mit seiner
einfachen, unspektakulären Inszenierung schafft der indische Regisseur
eine trügerisch-ruhige, genreuntypische Atmosphäre, nur um diese immer
wieder mit Schockerelementen zu zerschlagen. Shyamalan zeigt, dass man Horror auch in beängstigender Art
und Weise in einer kleinen Räumlichkeit darstellen kann, indem man eine
schreckliche Enge erzeugt und auf Spezialeffekte und CGI-Orgien
verzichtet. Auch die gute Dosierung dieser Szenen verleiht ihnen noch
mehr Wirkung. Dadurch, dass die Handlung immer auf die zu nächste
Horrorszene hinarbeitet, ist besonders das zweite Drittel des Films
unglaublich spannend.
Den Protagonisten spielt hierbei Bruce Willis in diesem Mystery-Drama der Extraklasse und zeigt, dass er außer
dem stahlharten Actionhelden auch noch tiefgründigere
Charaktere spielen kann. Charismatisch und sympathisch kommt er in "The Sixth Sense" rüber. Sein Klient, gespielt vom damals 11-jährigen
Haley Joel Osment, steht ihm jedoch in Nichts nach, doch wenn man ehrlich ist dann kommt die tragende
Leistung von ihm, für die er zurecht als zweitjüngster Schauspieler eine
Oscar-Nominierung bekam.
Es macht auch beim zweiten oder dritten Mal sehen noch Laune, dem kleinen Jungen in seine Welt zu folgen und die Puzzelstücke zur Lösung des Bildes langsam zusammenzusetzen. Hinzu kommt dann ein völlig überraschendes Ende und hier ist es wirklich besser, man liest sich nur spoilerfreie Kritiken vor dem Film oder allumfassend bewertende Kommentare erst nach der Sichtung
durch, dann kann man auch völlig unbefangen in die Geschichte eintauchen. Denn für den Ahnungslosen ist das Ende ganz großes Kino und
hinterlässt einen rundum positiven Eindruck von einem zweifelsohne sehr
gelungenen und durch seine auf Einfachheit beschränkte Inszenierung
bestechenden Psychothriller. Großartig!
9/10
Von FILMJUWELEN erschien der Film im limitierten Mediabook:
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