http://www.imdb.com/title/tt2381249/
Nachdem das Pentagon die Impossible Missions Force aufgelöst hat, ist
Ethan Hunt (Tom Cruise) auf sich allein gestellt. Doch gerade jetzt hat
der ehemalige IMF-Agent die Spur der geheimnisvollen und
hochgefährlichen Organisation "Syndikat" aufgenommen, die sich schon
bald als sein mächtigster Gegner erweisen soll. Aus dem Untergrund
heraus operiert das "Syndikat" mit bestens ausgebildeten Spezialagenten
und diese scheinen Hunt immer einen Schritt voraus zu sein - und ihre
Mission ist teuflisch: Sie wollen durch gezielte Anschläge eine neue
Weltordnung schaffen und alle ehemaligen Mitglieder der IMF auslöschen,
um ihre Pläne ungestört verwirklichen zu können. In offizieller Mission
der Regierung oder nicht, Ethan Hunt kann nicht zusehen, wie der Terror
immer weiter um sich greift, und reaktiviert sein einzigartiges Team:
Techniker Benji Dunn (Simon Pegg), Computer-Hacker Luther Stickell (Ving
Rhames) und Agent William Brandt (Jeremy Renner). Unerwartete Hilfe
bekommt das Quartett von der geheimnisvollen Agentin Ilsa Faust (Rebecca
Ferguson) - doch auf welcher Seite steht sie wirklich?
Ein klassischer "Mission: Impossible" Film und für den fünften Teil der Reihe gilt das Prinzip: Alles beim Alten.
Diesmal darf Regisseur Christopher McQuarrie ran, der als erste
Überraschung des Films keine wirklich unverkennbar eigene Handschrift
über das Werk legt, sondern eine Art Best of der gesamten Reihe serviert, bei dem er sich vor allem an den besten beiden Teilen
orientiert hat. So hat "Mission: Impossible - Rogue Nation" sehr deutliche Züge
seines direkten Vorgängers und setzt bezüglich des Settings erneut auf
möglichst spektakulär überzogene und ausgefallene Manöver und besinnt sich ganz im Geiste des ersten Teils aber auch ab und an auf klassisch
elegante Spionage-Aktionen. Auf eine gewisse Weise ist es da auch mutig,
dass die Höhepunkte bereits zur Hälfte des Films gezündet werden (Die Jagd in der Wiener Oper, während auf der Bühne Giacomo Puccinis "Turandot" zum Besten gegeben wird oder etwa der spektakuläre Unterwasser-Einbruch mit exaktem Timing in Casablanca) und McQuarrie gegen Ende einen fast schon (im Sinne der Reihe)
antiklimatisch zurückgenommeneren Weg einschlägt, der nichtsdestotrotz
spannend abschließt.
Überhaupt ist es mal wieder angenehm, dass nicht gleich die gesamte
Welt gerettet werden muss, sondern ein eher intimerer Gegenpol in
Stellung gebracht wird, der eine persönliche Bedrohung für die IMF
darstellt. Schon beim letzten Bond hat das gut funktioniert, warum also nicht auch hier? Selbst bei der Zusammensetzung des Casts vertraut der Regisseur ganz auf
die sympathischsten Figuren und stellt das Team mit Tom Cruise, Simon
Pegg, Jeremy Renner und Ving Rhames erneut zusammen. Etwas unausgeglichen ist
das Verhältnis des Teams aber leider dennoch geworden, denn gerade Renner und Rhames
hätten noch mehr Screentime vertragen können, wohingegen Simon Pegg
trotz seiner auch hier wieder humorvollen Art fast zu aufdringlich als
Comic-Relief abgefeuert wird. Auch fehlt (zumindest im direkten Team) ein weiblicher Part. Tom Cruise geht - wie zu erwarten war - wieder
voll in seiner Paraderolle auf und weist auch mit mittlerweile 53 Jahren
keinerlei Ermüdungserscheinungen auf.
Als einziger weiblicher Neuzugang fügt
sich zudem Rebecca Ferguson sehr gut ein, die mit ihrer Mischung aus
Schlagfertigkeit und fragwürdiger Vertrauensbasis eine starke
Frauenfigur spielen darf.
Mit Sean Harris liefert man hier den besten Gegenspieler der Reihe nach
Phillip Seymour Hoffmann ab. Gerissen, still, geheimnisvoll und kalt. Genau so
muss ein Bösewicht angelegt sein.
"Mission: Impossible - Rogue Nation" ist dann auch von der aktiven Seite aus betrachtet wirklich gut und das trotz PG-13-Rating - selbst wenn man ihn in seiner Souveränität als zu blutleer empfindet. Die handgemachte Action ist großartig, es gibt jede Menge coole
Stunts zu sehen und zum Glück halten sich zu alberner Humor und Pathos in Grenzen. Die Verfolgungsjagd auf dem Motorrad ist dann so herrlich schnell und mitreißend, dass sie beinahe schon an die hochgelobte Szene in "Matrix Reloaded" erinnert. Leider ist der ganze Film eine einzige - und dieses Mal recht offensichtliche - Werbung für BMW, was nicht schlimm wäre, würde nicht immer und überall das prägnante weiß-blaue Logo extra noch einmal in Szene gesetzt werden.
Weitere (kleine) Abzüge sind der Überlänge des Films geschuldet, gerade im letzten Drittel wäre eine kleine
Straffung des Drehbuchs durchaus ratsam gewesen. Ansonsten punktet die Inszenierung von Christopher McQuarrie vor allem durch ihre Nähe zum ersten Teil der Serie. Alle Trademarks, die man bei der Reihe kennt und in gewisser Weise auch erwartet (spektakuläre
Einbrüche, Hacken von Satelliten, actionreiche Verfolgungsjagden und die faszinierenden Masken) sind selbstredend
vorhanden und es wird nicht wie bei anderen Franchises der Versuch
unternommen, den Vorgänger unbedingt toppen zu wollen - was sehr angenehm ist.
Ein solider Agentenfilm in typischer "Mission: Impossible"-Manier. Ohne nennenswerte Ausschläge
nach unten, nett und unterhaltsam.
7,5/10
Drei verschiedene Steelbook-Varianten stehen bei dem Film zur Auswahl. Das amazon.de-exklusive Steelbook ist schlicht, schick, passend und im Titel geprägt:
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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