http://www.imdb.com/title/tt1626146/
Der leicht exzentrische, aber liebenswerte Psychiater Hector (Simon
Pegg) hat kein leichtes Leben. Obwohl er alles gibt, werden seine
Patienten einfach nicht glücklich. Auch ist er sich nicht sicher, ob
seine Beziehung zu Freundin Clara (Rosamund Pike) auf einem wirklich
festen Fundament steht. So kommt der Tag, an dem Hector sein Leben
grundsätzlich ändert. Er packt seinen Rucksack und geht auf die Suche
nach dem wahren Glück. Ausgerüstet mit einer Menge Mut und geradezu
kindlicher Neugier verlässt der Sinnsucher London, stürzt sich ins
Abenteuer. Seine weite, gefährliche, aber vor allem lustige Reise führt
ihn dabei um den ganzen Erdball, nach China, Afrika und ins
"Meist-Land". Dabei hält sie neben vielen interessanten
Reisebekanntschaften auch einige Antworten für seine drängenden Fragen
nach dem echten Glück bereit. Die wichtigste lautet: Existiert so etwas
überhaupt?
"Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" ist einer dieser Filme nachdem man aufsteht, die Faust gen Himmel reckt und schreit: "Morgen, nein, heute werde ich mein Leben ändern!". Es ein ein zum einkuscheln schöner und gleichzeitig leichter Feel-Good-Movie, der die Kindersprache des Buches gut
adaptiert hat. Zudem ist Simon Pegg einfach perfekt besetzt und macht einen hervorragenden Job als titelgebender "Held" Hector. Die vielen unterschiedliche Locations machen zudem aus dem Film etwas ganz Besonderes und sind von der Bildgewalt her beinahe mit "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" vergleichbar. Da aber eben nur fast. Die Geschichte ist etwas schon zu naiv erzählt und auch wenn der Protagonist sich alle Mühe gibt, hier und da etwas über das Glücklichsein zu erfahren, so kann man schon zu Beginn erahnen, worauf das alles hinauslaufen wird. Von daher ist das Ende nicht wirklich eine Überraschung. Aber wie so oft ist der Weg das Ziel, denn wenn man mit Hector um die Welt reist, entdeckt man dort und da ein paar amüsante Dinge, kann über dies und jenes schmunzeln, lacht und weint mit Hector und kann letztlich auch seine Denkweise adaptieren.
Da übersieht man gerne mal Klischees oder auch so manche
Hintergrundinfos, die im Raum stehen gelassen werden (wie z.B. Hectors kleine
Problemchen). Es geht nicht darum, was richtig und was falsch
dargestellt oder gar nicht behandelt wird; die Essenz des Films stört
sich nicht daran. Sie kann allein als Aussage existieren. Das wird unterstützt durch vier längere Cameos: Stellan Skarsgård als
Multimillionär, Jean Reno als Gangsterboss, Toni Collette als
Jugendfreundin Hectors, die die intellektuelle Aufarbeitung
übernimmt und grandios meistert und Christopher Plummer als Professor Coreman,
der Gemütszustände (farblich) sichtbar machen kann. Er ist die Krönung von Hectors
Suche. Und diese vier sind die Stufen zum gereiften Hector, der am Ende
sogar frei nach Goethe weinen darf ('Die Träne quillt, die Erde hat ihn
wieder.') Da tropft dann zwar mal ganz kurz ein wenig der Schmalz, aber
nur ein wenig, wenn Hector mit Freundin Clara (Rosamund Pike)
telefoniert, die die Nutznießerin dieses, seines, Erwachsenwerdens ist. "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" ist heiter, spannend, herzerwärmend. Und nachdem man den Film gesehen hat, kann man zumindest auch erahnen was "Glück" ist.
8/10
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