http://www.imdb.com/title/tt2802144/
Harry Hart (Colin Firth) ist ein britischer Geheimagent der alten Schule - cool, charmant und abgebrüht. Er arbeitet für einen der geheimsten
Nachrichtendienste überhaupt: die Kingsman. Die Agenten, die sich selbst
als moderne Ritter verstehen, sind ständig auf der Suche nach neuen
Rekruten. Eines Tages wird Harry auf den Straßenjungen Eggsy (Taron
Egerton) aufmerksam, der, wie er findet, einiges an Potenzial zeigt.
Allerdings liebäugelt Eggsy auch mit der Welt jenseits des Gesetzes und
kennt keine Disziplin. Da Eggsys Vater Harry einst das Leben rettete,
bewahrt der Agent den jungen Erwachsenen vor dem Gefängnis und schleust
ihn in das harte Rekrutierungsprogramm seiner Organisation ein.
Währenddessen untersucht er selbst das Verschwinden mehrerer
hochrangiger Persönlichkeiten und gerät dabei an den Milliardär Richmond
Valentine (Samuel L. Jackson), der bei einem ominösen Plan zur Rettung
der Erde vor nichts und niemandem Halt macht.
James Bond kann einpacken, hier kommen die "Kingsman"! Und nach der Sichtung des Streifens ist mir einmal mehr aufgefallen, dass ich ein
Fan von Matthew Vaughn bin, da ich wirklich ausnahmslos(!) jeden seiner Filme, angefangen von "Layer
Cake", über "Der Sternwanderer", "X-Men: First Class" und "Kick-Ass" bis nun hin zu "Kingsman" genial finde.
Nun lässt Vaughn hier einen Agentenfilm vom Stapel, der einfach Spaß macht
wie Sau, Parodie und Hommage zugleich ist, der Comedy und
klassisches Geheimdienst-Flair samt Gentleman-Charme mit ultrabrutaler Action und bissigen Polit- und Sozialbezügen kreuzt. "Kingsman: The Secret Service", ist wohl eine der größten Überraschungen 2015. Vaughn legt nun
seinen eigenen Bond-Ableger im lässigen Stil der
1960er Connery- bis 1980er Moore-Doppelnullfilme vor, mit einem perfekten Samuel L. Jackson als lispelnder Superschurke, der immer wieder für einen Lacher gut ist, eine schneidige Assassine und einen
meilenweit hergeholten Plan zur Auslösung des globalen Chaos mitbringt,
während die Guten neben Asskicker-Qualifikationen auch typisch britische Lektionen über
Manieren und Etikette parat haben. Hier werden Klischees liebevoll aufs Korn genommen und alte Filmgepflogenheiten wieder in die Moderne geholt.
"Kingsman: The Secret Service" legt
dabei ein paar herrliche Spagate hin. Der Film wechselt Tonfall und Gangart zigmal,
britisches Arbeiter- und Unterschicht-Drama mit der Gräuel häuslicher
Gewalt im einen Moment, abgefahrenes Coming of Age-Young
Adult-Entertainment im nächsten, lässig-genrereflexiver Klamauk hier,
hypergewalttätige Blutrausch-Fights da. "Kingsman" hat wieder alles, was zu einem Vaughn-Film gehört und ihn
auszeichnet. Positiv fallen in erster Linie die brillant choreographierten und gefilmten Kampfszenen, die stellenweise äusserst brutal und vor allem blutig sind, auf. Dazu gesellen sich derber Humor, coole Sprüche, Emotionen, sympathische Charaktere, eine illustre Besetzung, verrückte
Einfälle und eine spannende Geschichte, die den einen oder anderen Haken
schlägt. Zudem kommt das wohl schamloseste und originellste McDonalds-Product-Placement ever. Der Spannungsbogen von "Kingsman: The Secret Service" verdient ebenfalls
ein Lob, denn einzelne Szenen, vor allem während der Ausbildung von "Eggsy" sind tatsächlich sehr fesselnd und nicht unbedingt vorhersehbar. Neuentdeckung Taron Egerton schlägt sich dabei auch mit Bravour, ob nun als
Ghetto-Proll, Kampfmaschine, Gentleman oder Womanizer. Hut ab!
Mark Strong, Jack Davenport, Mark Hamill und Michael Cain spielen hervorragend und Colin Firth ist geradezu prädestiniert für die Rolle des englischen
Gentleman. "Kingsman: The Secret Service" ist verdammt gutes Unterhaltungskino und trotz seiner Laufzeit von knapp 130 Minuten hat der Film keine
Längen, sondern ist unglaublich unterhaltsam und somit eine dicke Empfehlung wert.
8,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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