http://www.imdb.com/title/tt2397535/
Das Temporal Bureau hat es sich zur Aufgabe gemacht, mittels Zeitreisen,
verheerende Verbrechen und Terroranschläge zu verhindern. Einer der
besten Zeitreise-Agenten der Behörde (Ethan Hawke) ist mittlerweile
jedoch schwer mitgenommen, nachdem es ihm nicht gelungen war, einen
Bombenleger zu fassen, der mehrere verlustreiche Anschläge zu
verantworten hatte. Dennoch wird er noch einmal in die 1970er Jahre
geschickt, um seinen letzten Auftrag zu Ende zu bringen. Getarnt als
Barkeeper, lernt er dort eines Nachts einen unscheinbaren Fremden (Sarah
Snook) kennen, der ihm eine unglaubliche Geschichte erzählt. Einst
geboren als Jane, hat der Mann eine traumatische Kindheit und Jugend
hinter sich. Eine verhängnisvolle Schwangerschaft und eine
Geschlechtsumwandlung sorgten schließlich endgültig dafür, dass sein
Leben nun in Trümmern liegt. Der Barkeeper bietet daraufhin an,
gemeinsam eine Zeitreise zu unternehmen, um Rache an jenem Mann zu üben,
der für all das verantwortlich ist...
"Predestination" ist ein überraschend guter, kleiner Sci-Fi-Film, der zwischen Unglaubwürdigkeit und Kreativität,
zwischen Absurdität und kalkuliertem Wahnsinn und natürlich "Vorbestimmung" schwebt. Der Zuschauer ist wohl
oft hin und her gerissen, ob er das Schleifendenken, das achtmal um die
Ecke sehen, nur um dann sich selbst zu erblicken, mit einem müde
belustigten Lächeln bekunden, oder es einfach schlicht akzeptieren, vielleicht
sogar bewundern soll. Die Geschichte ist dabei jetzt nicht
übermäßig verzwickt, wie es einem der Film weismachen möchte und auch
der finale Twist kündigt sich schon lange vorher an, aber dennoch
kann man durchaus Spaß an dem Film haben. Vor allem die originalen
Einfälle der Filmemacher und die Art der Heransgehensweise an diesen Stoff wissen zu gefallen.
Dass sich das Storytelling hier auf äußerst verblüffende Weise selbst entlarvt ist eine Tatsache, doch am
meisten beeindruckt das kompromisslose Verfolgen des bei jedem
Zeitreisefilm aufkommenden Zeitreiseparadoxons. Es wirkt reichlich unklar, ob die für den Streifen verantwortlichen Spierig-Brothers die ganze Chose um das Paradoxon
wirklich ernst gemeint haben, oder es einfach ein unheimlich
selbstironischer, gar parodistischer, Umgang damit ist. Immerhin: es unterhält und sorgt hier und da für den ein oder anderen positiven Schmunzler.
Vorausgesetzt man nimmt das alles nicht bitterernst, denn sonst fällt einem schon sehr auf, dass der ganze Stoff herrlich unlogisch ist. Anderenfalls kann
man sich auf einen vergnüglichen Sci-Fi-Film freuen, der offen mit
Zeitreisen und Zeitreiseparadoxen spielt und weitaus mehr bietet,
als viele, vergleichbare und ernst angelegte Vertreter des Genres, denn so selbstverliebt und manchmal überschätzt die Gedankenwelten
dieses Films auch sind, sie sind doch auch etwas (bisher) nie dagewesenes. Großartig.
8/10
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