http://www.imdb.com/title/tt1945044/
Während einer berauschenden Party in einem leerstehenden Sanatorium, das
für die entsetzliche Behandlung seiner Patienten in der Vergangenheit
bekannt ist, beschließen Brad (Brett Dier), Brian (Nick Nicotera),
Patrick (Kelly Blatz), Amber (Gage Golightly) und Reign (Brittany
Curran) eine Seance abzuhalten. Ein scheinbar böswilliger Geist befällt
die Gruppe und nimmt einen ihrer Körper in Besitz. Die restlichen
Teenager wollen schleunigst Hilfe holen, müssen jedoch feststellen, dass
es keinen Ausweg mehr aus dem Gebäude gibt und auch alle anderen
Kommunikationswege nicht funktionieren. In einem Versuch, den Geist aus
dem Körper zu vertreiben, führen sie daher einen Exorzismus durch. Damit
machen die Amateur-Geistervertreiber die Sache allerdings noch
schlimmer, denn nun tritt ein noch viel stärkerer und rachsüchtigerer
Geist auf den Plan, der sie alle tot sehen will…
"ExitUs" ist ein überraschend unterhaltsamer Genremix, der sich selbst
nicht zu ernst nimmt aber leider auch nicht konsequent genug vorgeht. Er kommt einfach nicht nahe genug an das Niveau aktueller Genregrößen wie "You're Next" oder "Der Babadook", hat
aber durchaus seine Momente. Die ersten Außenszenen sind unglücklich
geschossen und erinnern eher an einen Billig-Horror-Trashfilm, die Innenszenen
sind dann aber relativ hochwertig anzuschauen. Generell leidet der Film aber an
einem katastrophalen Schnitt. Ab und zu werden völlig sinnlose Schnitte
gesetzt und reißen einen aus der Stimmung. Dazu kommen einige
ärgerliche Anschlussfehler - in einer Szenen zum Beispiel dämmert und regnet es, einen Schnitt später
ist der Raum Sonnendurchflutet. Darauf hätte man wirklich achten können.
Bisweilen setzt der Film den Trend der ausrastenden
Tonpraktikanten klassisch fort, da man sonst leider kaum Spannung
aufbaut. Ein Jump-Scare sorgt bei dieser technischen Übersteuerung zwar
dafür, dass man gelegentlich zuckt, Intensität oder Atmosphäre wird
damit jedoch verhindert. Auf der positiven Seite ist das Pacing jedoch von Anfang an angenehm schnell. In erfreulich wenigen Minuten
werden die stereotypischen Charaktere eingeführt: der introvertierte Held, der Kiffer, der Sportlermacho, die blonde
Sexbombe, der dicke Nerd. Es wird einmal kräftig in die
Klischeeschublade gegriffen, was aber hier gut harmoniert.
Die Hintergrundgeschichte ist dann genauso dämlich wie überflüssig. Zu
lustig ist es einfach, wenn absolute Klischees, wie das Auffinden
wichtiger Dokumente auf dem Dachboden, aufgegriffen werden: "Oh schaut, ein Videoband und zufällig ein TV mit Strom."
Aber es gibt keine unnötigen
Dialoge von geistig verwirrten Vollidioten. Die
Helden wissen, dass sie in einem Horrorszenario sind und müssen sich nicht
unnötig blöd anstellen. Sie sind aber trotzdem völlig unfähig und kennen wie Normalsterbliche auch nur Lösungsansätze aus Filmen und dem Internet.
Also wird erst einmal ein Exorxismus von Youtube gemacht und mit dem
Geist über ein improvisertes Ouija-Board kommuniziert. Der doch recht
eingeschränkte Einfallsreichtum der Darsteller ist dabei erfrischend
witzig, dumme Sprüche werden am laufenden Band abgefeuert und wenn die
Freundin vergewaltigt werden soll, dann bitte nicht Anal, da wollte er
selbst noch ran.
Am Ende wird das Tempo noch einmal ordentlich angezogen und der Film
wird stellenweise doch recht brutal. Das kommt unerwartet und weiß zu
gefallen. Leider kann der Film die selbstsichere Schiene zum Ende nicht
mehr halten, und obwohl der Plot genauso vorhersehbar wie ausgelutscht
ist, so macht der Film den unverzeihlichen Fehler am Ende dann doch
nochmal alles 5 Mal erklären zu wollen. Trotz der vielen fuax-pás, nicht schlecht.
6,5/10
Die ungeschnittene Erstauflage des Films gibt es in einem schicken Steelbook:
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