Donnerstag, 6. August 2015

Preservation (2014)

http://www.imdb.com/title/tt3138558/

Die Brüder Sean (Pablo Schreiber) und Mike (Aaron Staton) wollen sich durch einen gemeinsamen Trip wieder näher kommen. Zusammen mit Mikes Frau, der Anästhesiologin Wit Neary (Wrenn Schmidt), begeben sie sich daher für ein Jagdwochenende in die amerikanische Wildnis. Anders als erhofft, kommt es jedoch schon bald zu Spannungen in der Gruppe. Als von einen Tag auf den nächsten ihr ganzes Hab und Gut verschwindet, droht die Situation zu eskalieren. Zunächst vermutet Mike, dass Sean ihnen einen bösen Scherz gespielt hat, doch schon bald wird klar, dass jemand anderes dahinter steckt. Wie sich herausstellt, hat es eine Gruppe ungesehener Jäger auf die Drei abgesehen und sie zur Beute eines tödlichen Spiels ausersehen. Mike, Sean und Wit müssen ihre tierischen Instinkte wecken, um in dem Kampf auf Leben und Tod eine Chance zu haben.

Regisseur Christopher Denham scheint sich bei "Preservation" ganz ohne Drehbuch in den Wald gestürzt zu haben. Er kopiert einfach munter bei "Eden Lake" und "Kinder des Zorns" und erschafft damit seinen Horrorfilm "Preservation". Dabei verhält sich das romantische Trio selbst für Horrorfilm-Verhältnisse unfassbar unlogisch und bietet unzählige Gelegenheiten zum Fremdschämen. Der Plot scheint auch nichts weiter als eine Ausrede für optisch coole Verfolgungs-Sequenzen zu sein. Jeder Mensch, der eine halbwegs kohärente Handlung erwartet, wird mit "Preservation" somit nicht nicht glücklich werden. Holzhammer-Gesellschaftskritik trifft auf holprigen Spannungsaufbau und grenzdebile Charaktere und das ist schade, hat doch der Film eine richtig tolle Exposition.

Dennoch muss man dieser etwas dümmlichen Variante von "Eden Lake" eines zu Gute halten: sie macht echt Spaß. Die Erwartungshaltungen sind bei einem Slasher/Survival-Film ja sowieso nicht allzu hoch angesetzt, aber Denham erfüllt diese durch gute Optik, etwas Spannung und ordentlich Gewalt auf eine sehr solide Art und Weise. "Preservation" ist in seiner Ausführung quasi ein vollwertiger, moderner Exploitation-Film. Er nimmt sich ein brisantes Thema und baut daraus eine billige Story voller Gewalt und reißerischen Bildern. Und noch besser: Er verkauft es als vollwertige Gesellschaftskritik. Hier hat man echt jedes Recht den Film schlecht zu nennen und er erfüllt auch fast alle Kriterien dazu. Aber auf eine rotzige, primitive Art und Weise macht "Preservation" irgendwie Spaß und das scheint hier zu reichen.

6/10

"Pierrot Le Fou UNCUT #6", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:   


Quellen
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen