http://www.imdb.com/title/tt0103064/
Zehn
Jahre sind vergangen, seit Sarah Connor (Linda Hamilton)
den ersten Terminator zerstörte. Die Ereignisse haben Spuren
hinterlassen, und die Paranoide Kämpferin muss in einer psychiatrischen
Klinik ausharren, während ihr John Connor (Edward Furlong) bei einer
Pflegefamilie untergebracht ist. Da John Connor nach dem Krieg gegen die
Maschinen die
Widerstandsbewegung gegen die künstliche Intelligenz ‘Skynet’ anführen
wird, Schickt diese das neue Terminator-Modell T-1000 (Robert Patrick)
in unsere Gegenwart, um ihn schon als teenager ermorden zu lassen. Die
menschliche Widerstandsarmee hingegen entsendet ein umprogrammiertes
Terminatormodell T-800 (Arnold Schwarzenegger)
um John Connor zu beschützen und den Plan von Skynet zu vereiteln. John
und Sarah Connor müssen bald erkennen, dass ihr einstiger Todfeind der
einzige ist, der ihr Leben retten kann. Gemeinsam beschließen sie, die
Zukunft neu zu schreiben.
Man kann die "Terminator"- gerne mit der "Alien"-Reihe
vergleichen, auch
wenn dort Ridley Scott den Grundstein legte. Aber wenn man genau
hinsieht, dann ist die Entwicklung sehr ähnlich: die Action und der
Thrill aus dem Vorgänger wird versucht in eine noch
modernere und actionreichere Umgebung zu übertragen. Bisauf das fehlenden Noir-Thriller-Element funktioniert dies
ausgezeichnet und katapultiert den Zuschauer in eine etwas buntere,
aufgeklärtere aber noch korruptere Welt. Und "Terminator 2" ist bis heute einer der
wichtigsten Actionfilme der "Neuzeit", denn er schuf auf der einen Seite ganz neue
Maßstäbe in Sachen Computerfilmeffekten und Comuteranimation und setzte zum Anderen mit der packenden
Geschichte noch eins oben drauf.
Die Fortsetzung ist ein brachiales Effektgewitter, das von rasanter
Action nur so überkocht. Man kann hier getrost von Popcorn-Kino der
höchsten Güteklasse reden. Cameron verliert trotz der ganzen Action
keinmal den Überblick über die Story oder seine Charaktere. Arnold
Schwarzenegger als diesmal cybernetischer Beschützer geht wieder voll und
ganz in seiner Paraderolle als T-800 auf und feuert nebenbei noch einige
der coolsten One-Linier der Filmgeschichte aus seiner Datenbank. Edward Furlong als John Conner
macht seine Sache auch ausgesprochen gut und vergessen darf man natürlich
auch nicht den genialen Robert Patrick. Seine Performance als T-1000 ist
in der Film-History fest verankert. Linda Hamilton verwächst nahezu in die Rolle
der verstörten Saran Connor und ist ein
schauspielerisches Highlight des Streifens. Dies ist erwähnenswertz, weil
schauspielerische Auffälligkeiten in Filmen dieses Genres nicht die Regel
sind. Hier findet Cameron eine geniale Mischung aus eiskalter
berechnender Konsequenz des T-1000 und dem bemühten und gleichzeitig sympatischen Lernprozess des T-800.
Mir
persönlich fällt spontan kein anderer Film ein, der den Sprung der
visuellen Effekte bzw. den
Übergang der 80er in die 90er so (bild)gewaltig wie "Terminator 2"
veranschaulicht.
Handwerklich perfekt wie James Cameron nun einmal ist, darf man
hier beinahe auf Knien dankbar dafür sein, dass sage und schreibe 2
Jahre Computer-Rechenzeit die Produktion
aufgehalten haben. Die Stärke des Films liegt aber nicht einzig allein
darin neue Maßstäbe
in Sachen Technik und Eyecandy zu setzen, sondern ebenso viel
Wert auf die Entwicklung der Figuren zu legen. Bestes Beispiel ist der
Psychiatrie-Part mit Sarah Connor. Hier stellt man uns ein völlig
nacktes und korruptes Irrenanstaltregime vor, dass durch die Fäden
oberer Interessenverbände ("Cyberdyne Systems") Sarah Connor unter
Verschluss
hält.
Hier spielt sich der stärkste schauspielerische Akt des Filmes ab und
den meistert Linda Hamilton, die immer mehr in meiner Gunst steigt, fast
im Alleingang. Die baldige Zusammenführung von Sarah, John und dem
T-800 ist geschickt
inszeniert und schleudert den Film spätestens ab dann in ein
Actionfeuerwerk allererste Kajüte. Die Spannung bleibt indes auch nicht
auf der Strecke, denn die klare, konsequente Linie wird beibehalten;
sowohl die des Jägers, als auch die stark traumatisierte Seele von
Sarah. Die wichtige Schlüsselszene dazu spielt sich in Dyson's Haus ab.
Aber auch wenn es überall kracht und qualmt, streut Cameron immer wieder
ruhige Szenen ein, in denen die Beziehung zwischen John und dem T-800
vertiefend dargestellt wird.
Sarah's Visionen fügen sich im Laufe zu einer einzigen Horrorsequenz
zusammen und heften sich tief ins Mark des Zuschauers. Genial!
Das Ende in der großen Fabrikhalle in der Metall
geschmolzen wird... ein würdigeren Schauplatz für einen Endkampf zwischen den beiden Maschinen kann ich
mir heute nicht vorstellen.
Hier wirft Cameron letztlich alles an Effekten in die Waagschale und liefert ein ähnlich gigantisches Finish wie in "Aliens".
Hier
kann man nach dem Haar in der Suppe suchen und noch so sehr bemühen,
aber
man kann hier kaum Punkte abziehen. "Terminator 2" war, ist und bleibt
innovativ, erfrischend, durchaus komplex, bombastisch undvor allem
nachhaltig. Ein Film, der den Titel "ein Meilenstein des Genres" völlig
zurecht tragen darf.
9,5/10
Der
Directors Cut (schnittberichte.com)
des Films beinhaltet viele wichtige Szenen, die den Streifen zwar in
die Länge ziehen und die Fahrt verlangsamen, aber dafür der
Figurenzeichnung und ihren Eigenheiten den nötigen Feinschliff geben.
Der hier besprochene "Ultimate Cut" oder auch "Extended Special Edition"
ist ganze 18 Minuten länger. Einen Vergleich zwischen den Filmfassungen
findet man wie immer hier: schnittberichte.com.
Diesen Teil gibt es in einem optisch passenden und schicken wattiertem Mediabook mit einer Blu-ray, auf der alle drei(!) Filmversionen
(Kinofassung / Special Edition Director's Cut und Extended Special Edition) per Seamless
Branching enthalten sind. Dazu die 3D-Version, massenweise Bonusmaterial und
Hintergrundinfos. Ein tolles Teil!
Quellen:
Inhaltsangabe: Studiocanal
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