Samstag, 22. März 2014

United 93 - Flug 93 (2006)

http://www.imdb.com/title/tt0475276/

Am 11. September 2001 wurde die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Zwei von vier entführten Flugzeugen schlugen ins World Trade Center, eines zerstörte Teile des Pentagons, während das letzte sein Ziel nicht erreichte. “Flug 93” schildert in Echtzeit die Ereignisse an Bord dieses Flugzeuges. Regisseur Paul Greengrass (“Die Bourne Verschwörung”) rekonstruiert die letzten Stunden von United Airlines Flug 93. Genau um 8:42 Uhr startet Flug 93 in Richtung San Francisco. Permanent pendelt der Film zwischen den einzelnen Orten des Geschehens hin und her. Ob am Boden oder in der Luft, alle Parteien versuchen händeringend eine Lösung herbeizuführen.

Wie viele andere auch, habe ich damals mit dem Kopf geschüttelt, als mir zu Ohren kam , daß die Ereignisse rund um den Flug United Airlines 93 vom 11. September 2001 verfilmt werden sollten. Ich habe die Macher vor meinem geistigen Auge in riesige Fettnäpchen treten und die Angehörigen der Opfer der Terroranschläge Sturm laufen gesehen.

Jedoch ist Regisseur Paul Greengrass die - und man kann es kaum anders nennen - würdevolle Annäherung an diesen sehr schwierigen Stoff vollauf gelungen und es ist auch noch ein sehr gut schaubarer und, vor allem in der letzten halben Stunde, ultraspannender Streifen dabei herausgekommen, der dem Zuschauer, ohne jeden Pathos, eine Gänsehaut vom Feinsten hinzaubert. Alle politischen und ideologischen Implikationen werden außen vor gelassen. Einzig das Schicksal der Passagiere und die Gravitas dieses Momentes an Bord der Maschine werden in einer Intensität herausgearbeitet, die dem Zuschauer schon den Atem verschlagen kann.

Meiner Meinung nach, hätte man diese Ereignisse nicht anders oder wesntlich besser verfilmen können. So spekulativ die Details der Handlung auch sein mögen, die Prämisse stimmt und wird so unpathetisch, nüchtern und gnadenlos durchgezogen, wie man es selten vorher gesehen hat. Dabei wird hier eins besonders ins Auge gefasst: diese Menschen handelten nicht, um Helden zu sein. Sie taten es aus Verzweiflung und dem letzten bisschen Hoffnung, das ihnen noch geblieben war. Keine einzige Flagge ist zu sehen, nie geht es um die Nation, nie um Ehre oder Identität und nicht ein einziges Mal darum, was hinter all diesem steckt. Die fehlende Hintergrundgeschichte lässt "United 93" zu einer Beinahe-Doku werden. Kein Warum. Kein Wofür. Es ist einfach passiert. Und es war furchtbar.

8/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Universl Pictures

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