http://www.imdb.com/title/tt0475276/
Am 11. September 2001 wurde die Welt in ihren Grundfesten erschüttert.
Zwei von vier entführten Flugzeugen schlugen ins World Trade Center,
eines zerstörte Teile des Pentagons, während das letzte sein Ziel nicht
erreichte. “Flug 93” schildert in Echtzeit die Ereignisse an Bord dieses
Flugzeuges. Regisseur Paul Greengrass (“Die Bourne Verschwörung”)
rekonstruiert die letzten Stunden von United Airlines Flug 93. Genau um
8:42 Uhr startet Flug 93 in Richtung San Francisco. Permanent pendelt
der Film zwischen den einzelnen Orten des Geschehens hin und her. Ob am
Boden oder in der Luft, alle Parteien versuchen händeringend eine Lösung
herbeizuführen.
Wie viele andere auch, habe ich damals mit dem Kopf geschüttelt, als mir zu Ohren kam , daß die Ereignisse rund um den Flug United Airlines 93
vom 11. September 2001 verfilmt werden sollten. Ich habe die Macher vor
meinem geistigen Auge in riesige Fettnäpchen treten und die Angehörigen
der Opfer der Terroranschläge Sturm laufen gesehen.
Jedoch ist Regisseur Paul Greengrass die - und man kann es kaum anders nennen - würdevolle Annäherung an diesen sehr
schwierigen Stoff vollauf gelungen und es ist auch noch ein sehr gut
schaubarer und, vor allem in der letzten halben Stunde, ultraspannender
Streifen dabei herausgekommen, der dem Zuschauer, ohne jeden Pathos,
eine Gänsehaut vom Feinsten hinzaubert. Alle politischen und
ideologischen Implikationen werden außen vor gelassen. Einzig das
Schicksal der Passagiere und die Gravitas dieses Momentes an Bord der
Maschine werden in einer Intensität herausgearbeitet, die dem Zuschauer
schon den Atem verschlagen kann.
Meiner Meinung nach, hätte man diese Ereignisse nicht anders oder wesntlich besser verfilmen können. So
spekulativ die Details der Handlung auch sein mögen, die Prämisse stimmt und
wird so unpathetisch, nüchtern und gnadenlos
durchgezogen, wie man es selten vorher gesehen hat. Dabei wird hier eins besonders ins Auge gefasst: diese Menschen handelten nicht, um Helden zu sein.
Sie taten es aus Verzweiflung und dem letzten bisschen Hoffnung, das
ihnen noch geblieben war. Keine einzige Flagge ist zu sehen, nie geht es um die
Nation, nie um Ehre oder Identität und nicht ein einziges Mal darum, was
hinter all diesem steckt. Die fehlende Hintergrundgeschichte lässt
"United 93" zu einer Beinahe-Doku werden. Kein Warum. Kein Wofür. Es ist einfach passiert. Und es
war furchtbar.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universl Pictures
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