http://www.imdb.com/title/tt0408236/
Sweeney Todd (Johnny Depp)
wird unschuldig ins Gefängnis geworfen und schwört Rache nicht nur für
die brutale Strafe, die ihm zuteil wurde, sondern auch für das grausige
Schicksal, das seine Frau und seine Tochter erleiden müssen. Eines Tages
kehrt er zurück, arbeitet wieder als Friseur und steigt zum dämonischen
Barbier der Fleet Street auf: ‘Er rasiert den Gentlemen die Köpfe, die
daraufhin spurlos verschwinden.’ Helena Bonham Carter backt als Mrs. Lovett diabolische Fleischpasteten und wird Sweeneys Geliebte und Komplizin. Alan Rickman
spielt den bösen Richter Turpin, der Sweeney ungerechterweise zur
Haftstrafe verurteilt und damit Sweeneys Rachefeldzug provoziert.
Unterstützt wird der Richter von seinem verschlagenen Partner Beadle
Bamford (Timothy Spall). Sacha Baron Cohen spielt den extravaganten Barbier-Rivalen Signor Adolfo Pirelli, und Christopher Lee ist als Gentleman-Gespenst zu sehen.
Tim Burton transferiert mit "Sweeney Todd" das gleichnamige
Broadway-Stück aufs Zelluloid und macht daraus ein bluttriefendes
Musical, das von der Geschichte her wunderbar für einen Tim Burton
geeignet ist.
Er entwirft hier wieder einmal eine ernstere, kältere, düsterere, hoffnungs-
und ausweglosere Welt - im Grunde sogar auswegloser als je zuvor. Der Film ist in sehr blassen Farben
gedreht und das einzige, was eine richtig herausstechende Farbe hat,
ist das Blut, was das herausstechende Stilmittel ist, welches Tim Burton oft verwendet, aber
immer eine gewaltige Wirkung hat. Witz und Ironie äußern
sich nur selten in sehr grimmiger Form, anders wäre es auch stillos, da die
Geschichte, die Stimmung und das Umfeld nichts anderes erlauben. Es ist vielleicht auch Johnny Depps schaurigste Rolle: seine raue Stimme passt perfekt zu seiner Rolle. Aber nicht nur Johnny Depp ist hier grandios, auch Helena Bonham Carter
und Alan Rickman spielen hier fantastisch und sie singen auch
noch großartig. Denn
was diesen Film wirklich auszeichnet, ist, meiner bescheidenen Meinung nach, der
Gesang. Jeder der Schauspieler zeigen eine wirklich überzeugende und imposante Leistung. Beispielsweise hätte ich dem vorgenannten Alan Rickman oder einem Sacha Baron Cohen nie überhaupt solch einen überragenden Gesang zugetraut. Zudem
kommen dadurch die Emotionen so viel besser beim Zuschauer an. Der Gesang
gehört einfach zum Film, schon weil Sweeney Todd ursprünglich ein Musical von
Stephen Sondheim war, der auch hier für die Musik zuständig ist. Bestes (und fiesestes) Stück ist in meinen Augen "A Little Priest".
Die Handlung, das Ende und die schauspielerische
Leistung überzeugen komplett, aber dieser Film ist definitiv nicht jedermanns Geschmack. Meinen trifft er jedoch
total. "Sweeney Todd" ist somit eine blutrote und filmische Musical-Nummer, die
dank dem prägenden Stil eines Tim Burton deutlich an Klasse gewinnt und für ein
herrlich schräges Filmvergnügen sorgt.
Eine tiefschwarze, zynische und grauenhaft-dramatische Operette.
8,5/10
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