http://www.imdb.com/title/tt1649419/
Es sollte Weihnachten einmal anders werden, doch das Urlaubsvergnügen
vor exotischer Kulisse wurde der pure Überlebenskampf: Wir schreiben den
26. Dezember 2004. Das Ehepaar Henry (Ewan McGregor) und Maria (Naomi Watts)
verbringen mit ihren drei Kindern den Weihnachtstrubel in der
idyllischen Inselwelt Thailands am Hotelpool, als die Katastrophe
unvermittelt über sie hereinbricht: Ein Seebeben vor der Westküste
Sumatras löst einen Tsunami aus, und eine gewaltige meterhohe Welle
trifft auf die angrenzenden Landmassen. Ohne Vorwarnung haben die
Menschen nicht den Hauch einer Chance sich rechtzeitig in Sicherheit zu
bringen. Die Familie wird förmlich auseinandergerissen. Maria und der
älteste Sohn Lucas (Tom Holland) werden weggespült, während Henry zumindest mit den beiden jüngeren Kindern Thomas (Samuel Joslin) und Simon (Oaklee Pendergast)
vereint bleibt. Die Urgewalt der Welle hinterlässt eine Welt in
Trümmern. Verzweifelt versuchen Henry und Maria im Chaos der Welt, ihre
Familie wieder zusammenzuführen.
Der Film beschäftigt sich fast ausschließlich mit einer Familie und behandelt mehr oder weniger die Art, wie sie mit der
Katastrophe umgehen und weniger die Katastrophe an sich.
Diese - der Tsunami von 2004 - wird nur als "Opener" verwendet - und das mit brachialer Wucht! Es ist absolut packend inszeniert worden, denn als die
Fluten das Hotel und den Pool überrollen und die Eltern samt Kindern von den Wassermassen verschlungen werden, stehen einem die Haare
wortwörtlich zu Berge! Und ganz nebenbei: was hier (FSK12) sehr offen (und das ist durchaus wortwörtlich zu nehmen!) an Verletzungen gezeigt wird, sieht man kaum in FSK18-Streifen!
Alles Darauffolgende ist genauso nervenaufreibend wie es schmalzig
ist, wozu insbesondere die eklig rührselige Musik von Fernando Velázquez
beiträgt.
Großartig, langsam, ruhig gefilmt und klasse Kamerafahrten, die den Zuschauer mitten in
die schwere Zeit nach der Katastrophe befördern. Dort wird man mit richtig harten und
heftigen Szenen des Leids, Elends, Terrors und Verzweiflung
konfrontiert, die so bitter, schrecklich und herzzerreißend anzusehen
waren, dass es nicht nur einmal heftig auf den Magen schlägt und man den
Tränen nahe ist... und froh ist, daheim auf der trockenen und sicheren
Couch zu sitzen. Mit einer amerikanischen Familie, die von der Welle
auseindergerissen wurde, durchlebt man das ganze Elend und die
verzweifelte Suche nach Hoffnung, und das sehr intensiv und ergreifend.
Naomi Watts spielt absolut genial, aber auch Ewan McGregor und die Kids
spielen das wirklich hervorragend, bis an die Gänsehautebene, und das
durchgehend.
Dem Film vorzuwerfen, dass er die dramatischen Ereignisse
vor, während und nach der Katastrophe nur von einer begrenzten
Sichtweise betrachtet halte ich durchaus für legitim und es gab Phasen, da habe
ich das auch so gesehen. Aber da das hier keine Doku ist, sondern ein
Kinofilm muss es halt Protagonisten geben, aus deren Sicht die
Ereignisse erzählt werden.
7,5/10
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