http://www.imdb.com/title/tt0955308/
Wir befinden uns im England des 12. Jahrhunderts und Sir Robin von Loxley (Russell Crowe)
kehrt zurück in sein Dorf im Norden von England, nachdem er im Dritten
Kreuzzug gekämpft hat. Dort angekommen bemerkt er die Unterdrückung, die
der neue Sheriff von Nottingham (Matthew Macfadyen)
über das Dorf ausübt. Mithilfe seines Intellekts und seiner
militärischen Ausbildung will Sir Robin den Dorfbewohnern zurückgeben,
was ihnen gehört und ganz nebenbei noch das Herz der schönen Lady Marion
(Cate Blanchett) gewinnen...
Ridley Scott und historische Stoffe. Das sind zwei Komponenten, die für mich einfach wie die Faust aufs
Auge passen - und dann noch zusammen mit seinem bevorzugten Schauspieler Russel
Crowe, ergibt dies ebenfalls für mich ein einzigartiges Filmerlebnis. Schon in dem grandiosen "Gladiator" zeigten die beiden ihre Harmonie ind er Umsetzung eines epischen Stoffes und nun erzählen beide die Geschichte des wohl allseits bekannten "Robin von Locksley" nach - und das wesentlich besser und düsterer als Costner's Interpretation von 1991. Eine Neuauflage der Geschichte rund um den Kriegsheimkehrer, der
den Armen hilft indem er die Reichen bestiehlt, brauchte die Welt
absolut nicht, und so erzählt Regisseur Ridley Scott eine ganz andere Geschichte: es geht um die ersten Grundzüge einer demokratischen Regierungsform die
von der Bevölkerung gefordert wird. Wer hier dennoch ein Remake des "alten Films" erwartet hat ist entweder überrascht oder wird arg enttäuscht, ich jedenfalls war überrascht - und das mehr als nur einfach positiv.
“If you're building for the future, you need to keep your foundations
strong, laws of the land enslave the people to a king who demands
loyalty but offers nothing in return, I've been to the South of France,
Palestine and back, you build a kingdom the same way you build a
cathedral from the ground up!”
Russel Crowe spielt ähnlich wie in "Gladiator" sehr ruhig und bedacht
nicht zu sehr gestikulieren, doch in den richtigen Momenten wird aus
ihm ein wilder Stier. Mark Strong, der bereits in Guy Ritchies "Sherlock Holmes" einen fantastischen Bösewicht abgab,
ist hier der Antagonist namens Sir Godfrey. Cate Blanchett weiß die
Rolle der Lady Marion Loxley überzeugend zu spielen und eben diese
Darstellung zupft von Zeit zu Zeit an den Mundwinkeln des Beobachters
und macht den Film umso interessanter, jedoch keinesfalls lächerlich. Doch am besten finde ich fast schon Oscar Isaac in der Rolle des
John Ohneland. Er ist eklig und heuchlerisch, genauso wie ich mir diesen Prinz
John in den alten Geschichten und Büchern vorgestellt habe. Wer jedoch einen waschechten Historienfilm erwartet, wird enttäuscht sein. Ridley Scott ist ja nicht gerade für die historische Authentizität
seiner Filme bekannt. Er will lediglich unterhalten und das ist ihm
definitiv gelungen. Auch wenn dieser Film zum Ende ein wenig abbaut, so ist doch
auch dies sehr interessant und die fulminante Abschlussschlacht sowie
der Soundtrack von Marc Streitenfeld, der die gesamte Erzählung stimmungsvoll untermalt,
tragen hierfür alles Lob.
Für alle die nach "Gladiator" und "Kingdom Of Heaven" noch nicht
genug von Scotts Interpretation historischer Stoffe hatten, sei "Robin
Hood" sehr ans Herz gelegt. Ich liebe den Film für seinen Flair, die schönen Kostüme, das alte England, die so
wunderbar choreografierte Action und diesen leicht
heroisch-politischen Unterton. Dieser Film macht vieles richtig, bleibt aber einem im Vergleich zu "Gladiator" - und das muss man ehrlich sagen - nicht so stark im Gedächtnis.
„Rise and rise again until lambs become lions.”
8/10
Wieder einmal gibt es von einem tollen Film auch eine tolle Edition, die den Film in beiden Fassungen (Kinoversion/Director's Cut) im Steelbook enthält. Dazu gibt es tonnenweise Gimmicks, wie ein Anhänger in Form einer alten Münze, ein Tagebuch, ein Begleitbuch und Sammelkarten zum Film. Die Box ist sehr hochwertig und wird durch ein Samtband zusammengeschnürt. Insgesamt ein wahrer Blickfang in jedem Wohnzimmer:
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