Montag, 23. September 2013

Good Bye Lenin! (2003)

http://www.imdb.com/title/tt0301357/

Nicht Fisch, nicht Fleisch, nicht ausschließlich Komödie, aber nur ein halbes Drama. Was denn nun? Lachen, trauern, bedauern, schmunzeln... alles liegt hier so nah beieinander. Und doch ist "Good Bye Lenin!" ein toller Film... irgendwie.

Für den 21-jährigen Alex (Daniel Brühl) geht nichts voran und als dann noch kurz vor dem Mauerfall seine Mutter Christiane (Katrin Saß) ins Koma fällt, bricht für Alex und seine zwei Jahre ältere Schwester Ariane (Maria Simon) eine Welt zusammen. Ihre Mutter verschläft den Abgang Erich Honeckers und die Wiedervereinigung. Als sie wie durch ein Wunder acht Monate später die Augen aufschlägt, erwacht sie in einem neuen Land. Erfahren darf sie von alledem nichts – zu schwach ist das Herz und zu groß die Liebe zur DDR. Um seiner Mutter zu helfen, muss Alex auf 79 Quadratmetern die DDR weiter bestehen lassen, ein Mammutprojekt, das Alex ganz allein gar nicht stemmen kann. Freunde der Familie und Alex’ bessere Hälfte Denis (Florian Lukas) packen tatkräftig mit an.

Die Idee, die "Good Bye Lenin!" zugrunde liegt, ist wirklich originell und ich kenne bisher keinen deutschen Film, der eine ähnlich kreaitve Idee vorzuweisen hat. Es macht Spaß dem Protagonisten Alex dabei zuzusehen, wie er sich immer wieder neue Geschichten einfallen lässt, um seiner Mutter die letzten Wochen ihres Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten - und das mit so viel Liebe zum Detail. Dazu gehören selbst gedrehte Nachrichten, das Umfüllen von neuen Produkten in alte Behälter ehemaliger Ostmarken und das Einbeziehen des gesamten Verwandten- und Bekanntenkreises.

Doch irgendwie verliert der Streifen in der Mitte sehr viel an Fahrt und die ganze Story beginnt ein wenig zu nerven, da alles bis zum Erliegen breit getreten wird. Nur die Gesamtlaufzeit ist mir persönlich auch definitiv zu lang geraten, um über die vollen zwei Stunden zu unterhalten und auch das Wiedersehen mit Alex Vater ist mir zu schnell, zu "hingeschludert". Trotzdem: insgesamt ist "Goodbye, Lenin" ein guter Film, der aber auch lange Durststrecken aufweist und sich teilweise arg durch die sonst sehr gelungene Story schleppt.

7,5/10

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