http://www.imdb.com/title/tt1883092/
Juni
1941, Tage vor dem Überfall auf die Sowjetunion: In Berlin treffen
sich fünf Jugendfreunde, um Abschied zu nehmen: Wilhelm (Volker Bruch),
überzeugter Soldat der Wehrmacht, Friedhelm (Tom Schilling), sein
weniger überzeugter Bruder, die lebenslustige Greta (Katharina
Schüttler), die Nazis für Spießer hält und davon träumt, ein UFA-Star zu
werden, die ernste Charlotte (Miriam Stein),
die fest an den Nationalsozialismus glaubt und sich zur
Krankenschwester ausbilden lässt, um Volk und Führer zu dienen, und
schließlich der Jude Viktor (Ludwig Trepte),
der verzweifelt seine Eltern zu überzeugen versucht, Deutschland
endlich zu verlassen. Sie verleben noch ein paar ausgelassene Stunden,
dann treibt das Schicksal sie auseinander: Fünf Freunde und die
Verabredung auf ein Wiedersehen. Fünf Menschen am Ende ihrer Jugend und
mitten im Krieg. Und ohne eine Vorstellung von dem, was dieser Krieg mit
ihnen und der Welt machen wird...
http://www.imdb.com/title/tt2764620/
Der letzte Teil der "Trilogie", oder vielmehr des TV-Dreiteilers. Dieser knüpft wesentlich besser an die Geschichte an als noch Teil 2 das tat. Im dritten und letzten Teil steht der polnische Widerstand klar im Fokus, dessen
Darstellung die (polnische) Presse wohl auch ziemlich empört hat. Auch die anderen Geschichten verlieren nicht an Bedeutung und eine der stärksten Szenen ist wohl die, wo Viktor und Friedhelm, beide in Wehrmachtsuniform (der eine aus Überzeugung, der andere als Tarnung) einander begegnen, sich offensichtlich erkennen und aneinander vorbeifahren. Das Ende ist gut und passt so auch zur düsteren und verzweifelten Stimmung des dritten Teils. Die Szene um diese Widerstandtruppe
empfand ich nicht so einseitig wie oft beschrieben, auch wenn die Truppe von Philipp
Kadelbach bestimmt nicht als KZ-Befreier beschrieben wurde. Man kann hier
Überzeichnung vorwerfen, sicher aber nicht Geschichtsverzerrung. So glaube ich, dass der Film in seiner Gesamtheit vorrangig für die heutige Generation gemacht ist. Sie hat
einen anderen Zugang zum Thema, sie verklärt nicht, sie ist weniger
ideologisch vorbelastet. Das ist gut. Ihre Reflexion geht unbefangener aber nicht unbewusster mit dem
deutschen Trauma um. Und so tut es auch dieser Fernsehfilm. Er wagt es,
die "Täter" als Sympathieträger zu zeigen. Für diesen Ansatz, den der Film damit verfolgt, bewundere ich den Mehrteiler, trotz der
beschriebenen Schwachstellen.
Zum Abschluss ist zu sagen, dass dieser dreiteilige Film mit seiner guten
Inszenierung, einer Story die nur minimal klischéebehaftet und
meiner bescheidenen Meinung nach ausgesprochen umfassenden Darstellung der Dinge, ein
Meilenstein in der cineastischen Verarbeitung der Geschichte ist.
9/10
http://tinyurl.com/plkrcye
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