Ein einsames Haus, eine vereinte Familie, zwei unzertrennliche Freundinnen. Ein brutaler Mörder, der vor nichts zurückschreckt. Und die Nacht. Eigentlich wollte Alex nur mit Freundin Marie ihre Familie auf dem Land besuchen. Um Ruhe fürs Studium zu haben, fahren Alex (Maïwenn Le Besco) und Marie (Cécile De France) zu einem abgelegenem Bauernhof der Familie von Maries bester Freundin. Am ersten Abend bleibt Marie etwas länger wach und wird deshalb Zeuge, wie ein gedrungener Mann (Philippe Nahon) sich Zutritt zum Haus verschafft und Alex’ Vater bestialisch tötet. Auch die Mutter kommt bald um, ebenso der kleine Sohn der Familie. Schließlich greift sich der Killer Alex und fesselt sie. Marie setzt nun alles daran, ihre Freundin zu retten...
Regisseur Alexandre Aja geht in "High Tension" keine Kompromisse ein, es gibt keinen Ausweg das wird einem im Grunde trotz des immer wieder aufblitzenden Hofnungsschimmers immer wieder klar vor Augen geführt. Der Einstieg in den Film ist dabei etwas holprig, doch er knallt einem hier schon vor den Latz was noch passieren wird. Dies macht er allerdings mit solch einer Intensität das man da erstmal heftig schlucken muss. Es gibt viele Szenen im Film die einem als Zuschauer fast körperliche Schmerzen bereiten, und das liegt nicht an der ungeheuren Gewalt sondern vielmehr an dem unglaublich fesselnden Psychospiel das mit den geneigten Zuschauern getrieben wird. Allerdings wendet sich alsbald das Blatt; die anfängliche Dampflok stoppt abrupt und das Tempo wird ab einem bestimmten Punkt zwar nicht langsamer, trotzdem verschießt der Film fast sein ganzes Pulver in der ersten halben Stunde, vieles wiederholt sich und das anfängliche Psychospielchen nimmt ganz andere Formen an. Atmosphärisch gesehen also ein sehr dichter Horrorfilm. Vor allem die Szenen im Haus und an der Tankstelle sind großartig umgesetzt. Im Gegensatz dazu agieren die Protagonisten auch teilweise recht dämlich. Aber das scheint im Horrorgenre Usus zu sein. Der Film trumpft allerdings durch sein zwar absolut unlogisches aber dennoch konsequentes Ende auf, welches die Gemeinde spaltet. Diese wirkt, als wäre sie mit dem Vorschlaghammer ins Gesamtkonzept geprügelt worden. Nicht nur, dass sich so gewisse Logiklöcher auftun, mir fehlt auch komplett die Charakterzeichnung, die zur Erklärung notwendig wäre. Dennoch ein Film, der immer wieder fesselt.
8/10
Im Vetrieb von NSM gab es exklusiv dieses limitierte Mediabook, welches den Film in seiner ungeschnitten Fassung enthält. Dazu gibt es Hintergrundinfos und ein informatives Booklet.
Quellen:
Inhaltsangabe: NSM
Inhaltsangabe: NSM
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