1912: Der junge Indiana Jones (River Phoenix) versucht einigen Grabräubern das Kreuz von Coronado zu entwenden, um es in ein Museum zu bringen. Dabei erfahren wir, woher seine Vorliebe für die Peitsche und seinen Hut sowie seine Abneigung gegen Schlangen kommt. Nach einem Zeitsprung ins Jahr 1938 kämpft Indie (diesmal gespielt von Harrison Ford) wieder um das Kreuz von Coronado und schafft, es diesmal in seinen Besitz zu bekommen. Kurz darauf wird Indie vom Millionär Walter Donovan (Julian Glover) gebeten, den Heiligen Gral zu finden. Dieser soll Kräfte besitzen, die den Weg zur ewigen Jugend ebnen. Indies Vater Henry Jones Sr. (Sean Connery) hat sein Leben lang nach dem Gral gesucht und wurde kurz zuvor von Nationalsozialisten entführt. Indie schickte er noch ein Tagebuch mit seinen wichtigsten Aufzeichnungen. Damit macht er sich auf die Suche nach dem Gral und trifft dabei auf Dr. Elsa Schneider (Alison Doody). Als er erfährt, dass sowohl Schneider als auch Donovan mit den Nazis gemeinsame Sache machen und sein Vater in Lebensgefahr schwebt, muss Indiana Jones sich beeilen...
"Der Mann mit dem Hut ist zurück. Und dieses mal bringt er seinen Vater mit!" - Das war die Tagline des Posters. Und allein schon wenn ich diesen Satz lese, bekomme ich vorfreudige Gänsehaut. Für mich ist "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" einer meiner Lieblinge und für mich auch der beste Teil der Reihe. Ich weiß auch nicht so recht, aber hier stimmt einfach alles. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich als Kind das gleichnamige Adventure-Game aus dem Hause LucasArts auf meinem C64 (und später Amiga 500) mehrere Male durchgespielt habe. Doch zurück zum Film. Indys Vater ist ein genialer Sidekick und es gibt genügend Szenen, die mir immer im Gedächtnis bleiben werden. Ford und Connery als Vater-Sohn-Gespann sind für mich auch so manches Mal unterhaltsamer als jedes andere Duo der Filmgeschichte.
Indy: "Archäologie ist die Suche nach Fakten. Nich nach der Wahrheit. Wenn Sie an der Wahrheit interessiert sind, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges. Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert."
Natürlich markiert genau in diesem Film ein überdimensionales 'X' einen Fundort und natürlich benötigt Indy eine Karte, um letztendlich die "Schlucht des sichelförmigen Mondes" zu finden. Das sagt meiner Ansicht nach schon viel über den Humor des Films aus. Dazu gibt es jede Menge tolle, handgemachte Action und böse Nazi-Schurken (die ich in Teil 2 schmerzlich vermisst habe). Grandios auch der Ausflug in Indys Jugend, der soviel offenbarte, was ich an dem charismatischem Helden so sympathisch finde. Was bleibt ist ein toller Action- und Unterhaltungsfilm mit Anspruch, etwas das ich im heutigen Kino vermisse. Alles ist mit so viel Liebe zum Detail gemacht. Jeder Szene merkt man an, wieviel Spaß die Crew um Spielberg und Lucas beim Drehen gehabt haben muss. Und, was die gesamte Original-Trilogie im Vergleich zum vierten Teil auszeichnet: Natürlich ist auch hier alles Over The Top, aber dadurch, dass die Action handgemacht ist, bleibt immer noch ein Rest von Plausibiltät und es wird nie zu albern (zum Vergleich nur die Affen-Tarzan-Szene in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels").
Vogel: "Was steht in diesem Buch, in diesem kleinen unnützen Tagebuch? Wir haben die Karte,wie sie wissen; das Buch ist nutzlos und trotzdem machen sie den weiten Weg nach Berlin um es zu kriegen, wieso? Was verbergen sie? Was sagt Ihnen dieses Buch was es uns nicht sagt?" - Henry: "Es sagt mir, dass im Stechschritt marschierende Idioten wie sie, die Bücher lieber lesen sollen, anstatt sie zu verbrennen!"
Was dem Film an
Msytik fehlt, wird durch glänzenden, intelligenten Humor wieder wett gemacht. Die Dialoge
zwischen Ford und Connery sind spitze und alleine über prägnante One-Liner, wie "Kein Flugschein"
kann ich auch nach Jahren immer wieder belustigt lächeln. Der Gegenspieler General Vogel (Michael Byrne, den ich erst kürzlich in "Outpost: Black Sun" sehen durfte) ist aber auch ein Vorzeigebösewicht. "The Last Crusade" ist schon längst ein Relikt vergangener Zeiten. Zeiten,
in den Actionfilme noch Spaß machten und Humor und vor allem eine Seele
besaßen - im Gegensatz zu den geistlosen CGI-Schlachten, die uns
heutzutage meist vorgesetzt werden. Auch wenn einige bemängeln, das diese Stellen übertrieben sind; selten habe ich es einem Film lieber verziehen als diesem. Absolut genial und trotz (oder
vielleicht gerade wegen) unzähliger Filmfehler bleibt ein durch und
durch sympathischer und unterhaltsamer Film, der auch nach dem x-ten
mal Schauen nicht langweilig wird.
Ja, so etwas hatten Spielberg und vor
allem Lucas mal echt drauf. Gerade bei letzterem ist das aus heutiger
Sicht schon fast unglaublich.
10/10
Die 4K Ultra-HD Blu-ray Quadrilogie erschien in Deutschland im limitierten Steelbook-Set:
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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