Mittwoch, 31. August 2016

Ali (2001)

http://www.imdb.com/title/tt0248667/

1964: Cassius Clay (Will Smith) besiegt Sonny Liston (Michael Bentt) und erboxt sich den Titel im Schwergewicht! Ausgehend von seinem ersten Triumph verfolgt "Ali" die ereignisreiche Dekade 1964-74 des ersten schwarzen Superstars. Medienwirksame Auftritte, private Affären sowie grandiose Boxkämpfe sind ebenso Bestandteile der Boxlegende wie seine Konversion zum Islam. Unter seinem neuen Namen Muhammad Ali versetzt er die Boxwelt weiterhin in Staunen. Doch die Weigerung, in den Vietnamkrieg zu ziehen, hat Konsequenzen für den Boxer. In einem Prozess verliert er seine Boxlizenz sowie einen Großteil seines Vermögens. Das Portrait Muhammad Alis stellt vor allem seine persönlichen Beziehungen in den Vordergrund, die den oftmals diskrepanten Charakter des Boxers genau zeichnen.

Michael Mann versucht sich an einem Biopic über den legendären Boxer Muhammad Ali, in dem er 10 Jahre aus dessen Leben betrachtet. Herausgekommen ist ein etwas zu langer, flacher und unerwartet leiser Film über die Boxlegende, welcher mehr im Ton einer Elegie als dem eines euphorischen Boxerfilms dahingleitet. Wenn Michael Mann jedoch die strenge Gradlienigkeit des typischen Biopics lockert und in impressionistischen, begnadet montierten Bilderbögen, die er diesmal meist mit wundervoller Soul-Musik untermalt, zusammen mit dem Protagonisten im Augenblick verweilt und den Moment auskostet, hat der Film durchaus seine Momente.

Die bruchstückhafte und fast schon als ignorant zu bezeichnende Behandlung des Genres Biopic hat im Gegenzug allerdings einige grobe Schnitzer zur Folge. Man lernt Muhammad Ali als eisernen Kämpfer kennen, der seinem ganz schön vorlauten Mundwerk fairerweise immer auch Taten folgen lässt. Dadurch bildet der Regisseur aber lediglich das Image ab, das allgemein über den Boxer existiert. Muhammad Ali als Menschen kann man sich nur schwer annähern und so bleibt er höchst oberflächlich gezeichnet. Dasselbe gilt für prägende Nebenfiguren in Ali's Leben wie beispielsweise seiner Frau, seiner Familie oder seinem drogenabhängigen Freund und Motivator, die der Film einem zwar präsentiert, aber fast ausnahmslos mit stiefmütterlicher Vernachlässigung abstraft. Seine volle Kraft kann "Ali" daher sicher nur bei richtigen Fans des Boxers entfalten, die sämtliche Eckdaten und Fakten aus der Biographie ihres Idols bereits kennen und die unorthodoxe Inszenierung umso mehr auskosten können, denn auch bezüglich zeitlicher Verortung diverser übereilt abgehakter Ereignisse lässt der Streifen Unbeteiligte gerne mal im Unklaren. Die stärksten Szenen sind ohne Zweifel die Kämpfe und insbesondere der Endkampf, der, unterlegt von grandioser Musik, fast schon künstlerisch-grandios inszeniert ist.

Neben der großartigen Leistung von Hauptdarsteller Will Smith, der sich mit bemerkenswert imitierter Sprechweise und körperlicher Verfassung des Vorbilds zum respektablen Charakterdarsteller mutiert, sind es daher vor allem die markanten Einzelmomente, welche die typische Magie eines Michael Mann-Films versprühen. Weniger wäre hier dennoch mehr gewesen, um einen konzentriertem Einblick in das Wesen von Muhammad Ali zu gewinnen. Authenzität bringt da nichts auf den Tisch, wenn man sich nicht im Vornherein klar wird, wie man mit ihr eine packende Geschichte erzählen kann und endete erwartungsgemäß mit dem Kampf Ali-Foreman und letztlich als insgesamt leider ernüchterndes und bemühtes Biopic-Epos.

6/10

Dienstag, 30. August 2016

The Reeds - Blood Swamp (2010)

http://www.imdb.com/title/tt1327200/

Sechs Freunde wollen das Wochenende mit einem Bootstrip bestreiten. Sie mieten sich die "Corsair Star" und beginnen ihre Reise durch die mit Schilfrohr bedeckten Kanäle. Schon bald wissen sie nicht mehr, wohin des Wegs, und es ereignet sich ein schrecklicher Unfall, der sein erstes Opfer fordert und das Boot auf Grund laufen lässt. Panik und Verzweiflung machen sich breit und das umso mehr, da die Freunde feststellen, dass sie nicht allein sind! Nach Hause zu kommen wird für die fünf Freunde zu einer lebensbedrohlichen Herausforderung, denn sie werden von einem Maskierten und seinen Häschern gejagt. Können sie die Menschenhatz überleben...?

Beim "After Dark Horrorfest 2010" wurde auch der britische Streifen "The Reeds"/"Blood Swamp" aufgeführt. Obwohl die Geschichte auf den ersten Blick interessant zu sein scheint, scheitert "The Reeds" aber spürbar kläglich und nicht nur ein wenig am Anspruch besonders clever sein zu wollen. An sich ist "The Reeds" nämlich ein kleiner, ganz passabler Horrorstreifen, dessen Spiel mit den verschiedenen Zeit-und Handlungsebenen aber nie richtig passt.

Unsympathische Jungschauspieler werden teils schwer verletzt, verbrannt, erschossen, ertränkt und/oder alles auf einmal. Das ganze in wirr aneinander gehängten Szenen ohne nachvollziehbarer Handlung, sodass man schon bald das initiale Interesse verliert. Dabei wird zeitweise und gerade anfangs noch eine wirklich gute, düstere, fast schon mystische Stimmung erzeugt und bis zum Schluss fragt man sich, wie mag das wohl enden. Doch irgendwie bleibt der Zuschauer dann aber unbefriedigt zurück. In der Endphase - die viel zu lange auf sich warten lässt - gibt es dann einen völlig diletantischen und lieblosen Versuch, das vorangegengene Chaos irgendwie zusammenzufügen und zu erklären, was jedoch aufgrund von unzähligen unbeantwortet bleibenden Fragen, die aber an sich auch wieder uninteressant sind, völlig misslingt. Es reicht gerade noch für eine ganz simple Auflösung, aber nicht, um über die vorher aufgetauchten Fragen und Schwächen hinwegzusehen. Kein absoluter Fehlgriff, objektiv aber viel zu billig gelöster Low-Budget Horror. 

4/10

The Stranger (2014)

http://www.imdb.com/title/tt2238470/

Ein mysteriöser Mann kommt auf der Suche nach seiner Frau in eine kanadische Kleinstadt mit dem Ziel, ihr Leben zu beenden. Daran führt kein Weg vorbei, denn sie leidet an einer gefährlichen und hochansteckenden Krankheit. Der Fremde stellt sich als Martin (Cristóbal Tapia Montt) vor und erfährt, dass seine Liebste Ana (Lorenza Izzo) bereits vor langer Zeit verstorben ist. Vor Ort findet er im Graffiti-Künstler Peter (Nicolás Durán) jemanden, der eine Verbindung zu seiner Ehefrau hatte und ihm bei seinen Nachforschungen helfen kann. Bei einem brutalen Zusammenstoß lernt er außerdem Caleb (Ariel Levy), den Sohn eines korrupten Polizisten aus der Stadt kennen. Erst einmal kommt er bei einer lokalen Familie unter, doch was Martin nicht ahnt: Er selbst ist auch infiziert und sein Blut löst eine schreckliche Epidemie aus...

Man ist mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo der Name Eli Roth nicht mehr völlig als Garant für lupenreine Horror-Unterhaltung steht. War Roth nochals Regisseur mit Vorzeige-Horror/Splatterfilmen wie "Hostel", "Cabin Fever" oder zuletzt "The Green Inferno", welcher immer noch ein passabler Horrorstreifen ist, unterwegs, so sind seine Ausflüge als Produzent eher wenig schmackhaft. Es sind beinahe nur mittelmäßige Streifen, die er als Produzent unterstützt. Diese haben allesamt großes Potential (keine Frage), wie auch "The Stranger"; versemmeln aber viele Punkte bei Ausführung, Drive und Thrill. Dabei trägt der Aufbau des Films erkennbar Roths Handschrift. Die Charaktere sind recht konsequent in Gut oder Böse unterteilt. Was einerseits zwar völlig in Ordnung ist, andererseits aber dazu führt, dass es kaum Spannung oder gar Überraschungen gibt. Auch in diesem Streifen ist das nicht anders. Das Roth hier nicht selbst Regie führte, könnte auch den Mangel an Blutfontänen erklären, die man erwarten würde. Natürlich ist der Film nicht gänzlich blutfrei (im Gegenteil), aber er hat auch nicht diese extremen Splatterorgien, auf Gore wird gar gänzlich verzichtet. "The Stranger" ist insgesamt aber nicht völlig übel. Die Darsteller überzeugen auf B-Movie-Niveau, die Geschichte ist so ganz in Ordnung und man will wissen wie es weitergeht, indess ist die Story auch hier wieder zu sehr auf einzelne Personen ausgelegt, beinahe zu sehr nach Schema 'Einzelkämpfer' und damit leider nur grenzwertig ernst zu nehmen. Dabei tut der Film, als wollte er etwas damit sagen, nur kommt er nie zum Punkt. Das ist etwas schade und so verschwindet "The Stranger" im Einheitsbrei vieler neuerer Horrorfilme, ohne sich dabei besonders hervorzutun.

5/10

Montag, 29. August 2016

A Nightmare On Elm Street: The Dream Child - Nightmare on Elm Street 5: Das Trauma (Unrated) (1989)

http://www.imdb.com/title/tt0097981/

Freddy will sein blutiges Werk fortsetzen und benutzt deswegen Alice' (Lisa Wilcox) ungeborenes Kind, um wiederaufzuerstehen und neue Opfer zu finden. Alice ist nun mit Dan Jordan (Danny Hassel) zusammen und will sich ihr neues Leben nicht wieder kaputtmachen lassen. Im Traum trifft sie Krueger und Jacob (Whit Hertford), ihren Sohn im Alter eines Kindes. Der Killer mit den Krallen setzt alles daran, Jacob für sich zu gewinnen. Dabei stellt sich heraus, wie Freddy einst entstand: Der Geist von Amanda Krueger (Beatrice Boepple) kehrt zurück und offenbart, dass sie, als sie als Nonne in einer Psychatrie gearbeitet hat, eines Tages von vielen Verrückten mehrmals vergewaltigt wurde. Das Kind, das sie infolgedessen zur Welt brachte, war Freddy...

"The Dream Child" ist ziemlich schwer zu bewerten, obwohl er als direkter Nachfolger von "The Dream Master" direkt an diesen anknüpft und dessen Story weiterspinnen möchte. Neben der starken Anfangssequenz, die direkt mit einem Alptraum startet, sind ansonsten aber erstaunlich wenig Innovationen dabei. Das muss eigentlich auch nicht sein, sofern es gelingt, wieder qualitativ an den ersten Teil anzuknüpfen und die Story authentisch weiter zu erzählen. Doch genau da bröckelt der Film auseinander. Man hatte einen perfekten Einstieg und hätte aus der Geschichte um Freddys Geburt/Zeugung so viel mehr machen können. Leider wird diese Thematik aber in den Hintergrund geschoben und der Zuschauer muss sich mit der etwas altbackenen Alice/Kind-Geschichte begnügen. Hier wird die Geschichte auch etwas dünnhäutig und weiß nie so richtig was sie im Grunde erzählen will.

Allerdings sind die Effekte wieder sehr nett anzuschauen. Es gibt in diesem Teil eher wenige Splattereinlagen, aber zwei der etwas blutigeren und effektvolleren Kills sind nur in der Unrated-Fassung in voller Länge zu "genießen". Vor allem der Tod von Dan auf dem Motorrad wurde in fast jeder Einstellung zensiert. Ansonsten sind die Ideen leider nicht mehr so kreativ wie in den Teilen davor, handwerklich aber immer noch sehr gut gemacht. Leider mangelt es an der Hauptfigur. Freddy (Robert Englund) ist längst nicht mehr so wahnsinnig und böse, obgleich er seine makaberen Spielchen in diesem Teil beinahe noch übler treibt. Aber eben auf sarkastischere Art, was allem Horror die Würze nimmt. Das man somit keine richtigen Grusel-Schocks mehr bekommt ist daher etwas schade. Immerhin ist Teil 5 dann aber gerade noch unterhaltsam und am Ende bekommt man als Belohnung fürs Durchhalten doch noch einmal guten, handgemachten Bodyhorror zu sehen.

Obwohl die Story also etwas mehr als nur humpelt und teilweise sogar uninteressant ist, kann man also mit Teil 5 der Reihe durchaus seinen Spaß haben. Aber man bemerkt langsam wirklich Abnutzungserscheinungen.

5,5/10

Von WARNER Home Entertainment kommt der Film auch im wattierten und auf 1.000 Stück limitierten Mediabook. Es enthält die ungeschnittene Kinoversion auf Blu-ray in HD. 

Deja Vu - Déjà Vu: Wettlauf gegen die Zeit (2006)

http://www.imdb.com/title/tt0453467/

In New Orleans sprengt ein Terrorist eine Fähre und tötet dabei 543 Menschen. Bei der Aufklärung dieses Anschlags setzen die leitenden FBI-Agenten McCready (Bruce Greenwood) und Pryzwarra (Val Kilmer) eine brandneue Technologie ein. Mit ihr ist es möglich, genau viereinhalb Tage in die Vergangenheit schauen kann – allerdings in jeder Sekunde nur aus einer einzigen Perspektive und ohne die Möglichkeit vor- oder zurückzuspulen. Um dieses System möglichst effektiv nutzen zu können, holen sie sich den ortskundigen ATF-Agenten Doug Carlin (Denzel Washington) mit ins Boot, der ihnen dabei helfen soll, zur richtigen Zeit den richtigen Ort im Auge zu behalten. Und wirklich sitzt der Terrorist Carroll Oerstadt (Jim Caviezel) bald hinter Gittern. Als Carlin jedoch herausfindet, dass man mit der Technologie nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern diese auch beeinflussen kann, will er in der Zeit zurückreisen und die Menschen auf der Fähre retten...

"Deja Vu" ist ein ziemlich spannender Sci-Fi-Actionthriller mit origineller Herangehensweise an die Zeitreise-Thematik und markiert die bereits dritte Zusammenarbeit des 2012 freiwillig aus dem Leben geschiedenen Actionspezialisten Tony Scott und des Darstellers Denzel Washington. Dementsprechend ist er deutlich auf letzteren zugeschnitten und natürlich auch stark vom Hochglanzstil Scotts und seines Produzenten Jerry Bruckheimer geprägt. Ordentlich spannend, sehr fesselnd und von den Schauwerten her wirklich erstklassig. Der Cast ist darüber hinaus ziemlich solide, wobei Denzel Washington natürlich klar hervorsticht. Eigentlich hat "Déjà Vu" alle Zutaten, um ein guter bis sehr guter Action-Blockbuster zu sein, denn Scott setzt wieder auf sein altbewährtes Spiel zwischen Acton, Thriller und Drama. Das man nur noch einige Stunden zurück in die Zeit gehen kann, ist einmal was ganz Neues.

Aber "Déjà Vu" ist trotz allen Lobes kein Meisterwerk und scheitert vor allem daran, dass er sich selbst trotz hochgradig lächerlicher Prämisse so unglaublich ernst nimmt. Unnötig kompliziert, aber nur scheinbar wirklich komplex, wird das dünne Storygerüst allein vom Hauptdarsteller Denzel Washington zusammen gehalten. Das Ende ist ordentlich gelungen, aber leider recht vorhersehbar. Den Weg dorthin verkürzen einige (wenige) rasant inszenierte Actionszenen - darunter eine Verfolgungsjagd, die man so auch noch nie gesehen hat; wenigstens hier macht die Grundidee absolut Sinn. Andererseits geht auch erstaunlich viel Zeit mit Erklärungen und Diskussionen in der schwach beleuchteten Kommandozentrale drauf, während derer Tony Scotts typisch hektischen Schnitte und Kameraschwenks eher fehl am Platz wirken und dem Zuschauer Spannung vermitteln wollen, wo dann eigentlich gar keine ist. Die vielerorts kritisierte Unlogik gehört bei Zeitreisefilmen ohnehin in gewisser Weise dazu, also kann man da noch ein Auge zudrücken.

Jedoch wird der Film von einem einprägsamen Score vom ehemaligen Hans-Zimmer-Schüler Harry Gregson-Williams untermalt, wobei vor allem dessen ruhige Klavierkompositionen in den emotionalen und romantischen Momenten im Gedächtnis bleiben. "Déjà Vu" ist trotz aller Kritik ein mehr als sehenswerter Film. Im Grunde ein typischer Hollywood-Blockbuster in Holchglanzoptik, der sich der Zeitreisen aber mal auf eine etwas andere Art nähert und mit guten Schauspielern und vor allem dem Inszenierungsstil punkten kann. Lohnt sich.

7/10

Sonntag, 28. August 2016

박쥐 - Bakjwi - Thirst - Durst (2009)

http://www.imdb.com/title/tt0762073/

Der katholische Krankenhaus-Priester Sang-hyeon (Kang-ho Song) ist mit seiner Litanei am Ende. Mehr als mitleidige Gebete hat er den dahinsiechenden Patienten nicht zu bieten, von der verheißenen Kraft seines Glaubens fehlt jede Spur. Dann nimmt der Desillusionierte als Versuchsobjekt an einem medizinischen Experiment teil – und verendet auf dem OP-Tisch. Eine Wiedergeburt später ist er der Star einer kleinen Schar fanatischer Christen, die im bandagierten Sang-hyeon ein wandelndes Wunder sehen. Die zweite Chance hat allerdings einen gewaltigen Haken: die Bluttransfusion, die er bekommen hat, stammt von einem Vampir...

"Thirst"/"Durst" ist ein sehr eigentümliches Horror-Drama, welches unverkennbar Park Chan-wooks ("Stoker", "Old Boy") Handschrift trägt. "Durst" ist darüber hinaus ein exzellentes Beispiel dafür, dass Vampirfilme absolut das Zeug zu so viel mehr haben könnten und eben nicht als reine Lachnummer, wie beispielsweise die "Twilight"-Saga, abgetan zu werden.

Insgesamt muss man auch wieder feststellen, dass Regisseur Park Park Chan-wook es einfach versteht, seinen einzigartigen Stil vollends wirkungsvoll einzusetzen. Ästhetische Bilder, welche mit einem großartigen Soundtrack unterlegt werden, sind hierbei allerdings nicht das Einzige, was der Zuschauer die volle Laufzeit über zu erwarten hat. Wer hier nämlich einen typischen Film, der einem gewohntem Handlungsschema unterliegt, erwartet, wird sich schnell umschauen müssen. Nichts ist gewöhnlich - aber das ist auch gut so, denn Gewöhnliches bekommen wir jährlich zur Genüge serviert. Umso schöner ist es dann auch zu sehen, wie bemerkenswert diese unverbrauchte Auseinandersetzung mit den Themen des Films zur Geltung kommt - so einfach aber gleichzeitig auch so effektiv kann das also sein. Der Vampirismus der beiden Hauptfiguren dient hier nur als Triebfeder und Metapher für überhaupt nicht übernatürliche Probleme. "Durst" ist ein Film über das Ausbrechen. Das Ausbrechen aus der erdrückenden Familie. Das Ausbrechen aus den selbst auferlegten Zwängen und Wertevorstellungen des katholischen Christentums. Diese Anfangs durchaus positiven Erfahrungen wandeln sich jedoch, geraten außer Kontrolle. Es folgen das Ausbrechen aus grundlegenden moralischen Vorstellungen, das Ausbrechen aus der Menschlichkeit.


Anhand einer audivisuell makellosen, grandios gespielten und berührenden Vampir-Liebesgeschichte grübeln Park Chan-Wook und der Zuschauer gemeinsam über die menschlichen Konstrukte von Moral, Gesellschaft und Sünde. "Durst" nimmt den Zuschauer mit auf emotionale, düstere und intellektuell-philosophischen Reisen. Und diese enden im grandiosen, tieftraurigen und schmerzhaft konsequenten Finale des Films. Solche Genre-Beiträge zeigen darüber hinaus zudem immer wirklich eindrucksvoll, wie Mut und das Blicken über den Tellerrand belohnt werden können. Blutig und dreckig kommt "Durst" dabei insgesamt zwar durchaus daher - trotzdem ist er aber irgendwie doch so schön in all seiner Gesamtheit. Wunderbar erfrischendes Kino aus Korea eben. Ein Blick auf dieses Werk kann sich hier also mit hoher Wahrscheinlichkeit als lohnenswert herausstellen, auch wenn sich der Film sicherlich ganz weit abseits des Mainstream-Kino anzusiedeln hat. "Durst" zeigt eindrucksvoll, dass die Vampir-Thematik nicht nur für kindliche Romanzen, platte Monsterfilme oder altmodischen Grusel taugt, sondern auch ein erwachsenes, anspruchsvolles und intelligentes Kino hervorbringen kann.

7/10

Sudden Impact - Dirty Harry IV: Dirty Harry kommt zurück (1983)

http://www.imdb.com/title/tt0086383/

Weil Harry Callahan (Clint Eastwood) in San Francisco mal wieder ordentlich aufgeräumt hat, wird er zu seiner Sicherheit – und vor allem der seiner Umgebung – zu einem Mordfall in einer Kleinstadt versetzt. Dort werden innerhalb kurzer Zeit mehrere Männer mit Schusswunden in Kopf und Genitalien tot aufgefunden. Ausgerüstet mit seiner brandneuen .44er Magnum macht sich „Dirty Harry“ auf gewohnt kompromisslose Art daran, den Täter zu finden. Der Schlüssel zu dem Fall scheint die Malerin Jennifer (Sandra Locke) zu sein, die in einem Freizeitpark als Malerin arbeitet. Harry freundet sich mit ihr an, doch schon bald kommt er hinter ihre Geheimnis und das abscheuliche Verbrechen, das sie vor Jahren erleiden musste.

Sicherlich ist er nicht unbedingt als eine von Eastwoods (Regie-)Sternstunden zu bezeichnen, dieser vierte Auftritt von Harry Callahan, der hier quasi auf Urlaubsmission in eine Rape & Revenge-Story stolpert, vorher allerdings gefühlt nicht über die Strasse gehen kann, ohne mindestens zwei Raubüberfälle gewaltsam vereiteln zu müssen. Und als reiner Thriller geht "Sudden Impact" wohl auch kaum durch - dafür ist der Plot einfach zu vorsehbar, zum Teil bis in die Details. Leider fehlt es "Sudden Impact" zudem an einer gradlinigen Story und man wird das Gefühl nicht los, dass man vor hatte, den Film durch unnötige Nebenstränge in die Länge ziehen zu wollen. So verliert er sich ab und an. Interessant ist aber, wie sich San Francisco in 12 Jahren verändert hat.

Andererseits bekommt man genau das was man erwartet und kann kaum enttäuscht werden. Callahan eben - wenn sich hinter ihm nicht die Schurken in hohen Bergen stapeln, stimmt etwas nicht. Und wenn er seine .44er Magnum nicht auspackt, stimmt noch viel mehr nicht. Langweilig wird es kaum und immerhin bietet der Film einige nette Einfälle. Der Unterhaltungswert bezieht sich überwiegend aus Clint Eastwood's Performance, und auch hier aus einigen Details. Beispielsweise ist das Gesicht, das er macht wenn er wieder von einem Vorgesetzten einen Anschiss bekommt, einfach unnachahmlich und allein fast schon allein die 1 3/4 Stunden wert, die man mit "Sudden Impact" verbringt.

7/10

In den USA gibt es die komplette Kollektion in einer 5-Disc Ultimate Collector's Edition mit allen 5 Filmen auf Blu-ray, dem Replik von Callahans Polizeimarke, einem informativen Begleitbuch, das Ganze verpackt in 2 Digipaks in einer stabilen Box. Ein echter Blickfang und Schmuckstück. Natürlich auch mit deutschem Ton.


Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.

Samstag, 27. August 2016

Brokeback Mountain (2005)

http://www.imdb.com/title/tt0388795/

Wyoming, 1961: Die Cowboys Jack (Jake Gyllenhaal) und Ennis (Heath Ledger) werden auf Brokeback Mountain als Schafhirten engagiert. Zwischen beiden entwickelt sich schnell mehr als nur eine tiefe Freundschaft - sie verlieben sich ineinander. Doch angesichts der engen Moralvorstellungen und herrschenden Konventionen im rauen Wyoming bleiben ihnen nur getrennte Wege. Während Ennis die junge Alma (Michelle Williams) heiratet und fortan versucht, ein geregeltes Familienleben zu führen, lassen Jack die Erlebnisse auf dem Brokeback Mountain nicht los. Doch auch er muss erkennen, dass eine Leben mit Ennis für immer ein Traum bleiben wird. Die Jahre vergehen, Ennis und Alma leben mit ihren zwei kleinen Töchtern unter einfachen Verhältnissen, und Jack heiratet die draufgängerische Texanerin Lureen Newsome (Anne Hathaway), deren Vater ein erfolgreicher Geschäftsmann ist. Wieder vergehen einige Jahre, auch Jack ist mittlerweile Vater, doch seine Ehe ist nichts weiter als oberflächliches Geplänkel. Lureen sorgt als erfolgreiche Karrierefrau für das Einkommen und ihre Eltern können Jack nicht ausstehen. Da entscheidet er sich zurück zu seiner einzigen Liebe, Ennis, zu gehen, um mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Aber die Gesellschaft zwingt die beiden Liebenden dazu, ihre Gefühle nur geheim auf Brokeback Mountain auszuleben...

"There ain't never enough time, never enough..."

"Brokeback Mountain" ist einer der Filme, die man nicht sehen kann ohne am Ende gedankenversunken, berührt und gleichzeitig tieftraurig zu sein. Es ist ein stiller Film in großartigen, faszinierenden Bildern. Ein Film, in dem es eben nicht vordergründig um Homosexualität geht. Nein, der Film inszeniert einen schüchternen, äusserst respektvollen Versuch, sich dem Phänomen zu nähern: dass zwei Männer in der Einsamkeit und Wildnis durch äussere Umstände treffen - und sich irgendwann lieben. Schüchtern wie der Film selbst und gleichsam unausweichlich. Regisseur Ang Lee liefert hier sein Meisterwerk ab. Gefühlvoll dargestellt von einer prächtigen Darstellerschar und unterlegt mit amüsanter, countryliker Musik entfacht dieser Filme eine gewisse bedrückende, spannende aber auch unter die Haut gehende Eigendynamik. Dabei vermeidet er es irgendwelche Klischees einzubauen oder mit sonstigen negativen Sachen aufzuwarten.

Natürlich wird die ganze Story um den "Brokeback Mountain" auch zu einem Gesellschaftsdrama. Gerade in den USA und in dem erz-konservativen Staat Texas, wo Homosexulaität gänzlich verpönt ist und man - wie man im Film erfährt - schon mal einen tödlichen "Unfall" erleidet, sofern einer der Bürger davon Wind bekommt. Aber selbst dies spielt sich genauso still und jäh und unabdingbar ab, wie die Liebe selbst. Die Schauspieler machen ihre Sache ausgezeichnet. Es war nicht nur extrem mutig, die Rollen der schwulen/bisexuellen Cowboys anzunehmen, sondern sie liefern hier auch gleich noch wirkliche Glanzleistungen ab. Besonders Heath Ledger ist sehr überzeugend (und nach der Meinung des Autors Oscarreif). Er schafft es, die innere Zerrissenheit (seine sexuellen Neigungen im Kontrast zu seiner Homophobie aufgrund dessen, was er als Kind von seinem Vater gezeigt bekam) seiner Figur grandios rüberzubringen. Aber auch Jake Gyllenhaal liefert eine seine besten Performances ab und zeigt auch die Zerissenheit seiner Figur, die weit offener, beinahe schon offensiver an dieser Liebe zu Ennis hängt.

"Bottom line is... we're around each other an'... this thing, it grabs hold of us again... at the wrong place... at the wrong time... and we're dead."

Das Thema derweil ist zeitlos; die Verortung in das Amerika der frühen 70er Jahre und die Verkörperung der Hauptpersonen durch Cowboys sind sicher verstärkende Komponenten. Trotzdem könnte der Film an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen. Die Folgen einer unterdrückten Sexualität sind meistends traurig, manchmal fatal. Der Film schafft es mit seiner unaufgeregten, glaubwürdigen Handlung, und den grandios agierenden Hauptdarstellern, eine tiefe Empathie beim Zuschauer zu bewirken und führt diesen damit viel näher an die Problematik ran, als es über den reinen Verstand möglich wäre. Ja, "Brokeback Mountain" ist ein sehr eindringlicher Film.

Eine leise und traurige Geschichte von einer Liebe, die an den äußeren Widerständen scheitert, an den damit verbunden inneren Widerständen zu zerbrechen droht und die nur unter der Oberfläche existieren kann und doch wahrhaftiger ist, als alles andere im Leben der beiden Hauptfiguren. Vielleicht ist "Brokeback Mountain" einer der wenigen Filme, die wirklich Positives bewirken, ein grandioser Film ist er aber auf jeden Fall. Ein famoses Werk. Eindrucksvoll, absolut überzeugend.

"You know friend, this is a god damn bitch of an unsatisfactory situation."

10/10

Freitag, 26. August 2016

The Ring Two - Ring 2 (2005)

http://www.imdb.com/title/tt0377109/

Sechs Monate nach den schrecklichen Ereignissen um das mysteriöse Videoband hat sich die Journalistin Rachel Keller (Naomi Watts) mit ihrem Sohn Aidan (David Dorfman) in eine Kleinstadt namens Astoria zurückgezogen. Sie hat eine Stelle bei einer lokalen Zeitung angenommen und ist froh, sich in Ruhe der Erziehung ihres Sohnes zu widmen. Doch das Grauen scheint sie bis hierher zu verfolgen. Denn ganz in der Nähe stirbt ein Teenager auf ähnlich mysterise Art und Weise, wie sie es schon früher erlebt hat. Sie fährt zu dem Tatort und schleicht sich in den Leichenwagen, wo sie feststellen muss, dass der Tote eine schrecklich verzerrte Fratze hat, wie schon die früheren Opfer. Ihre schlimmsten Befürchtungen werden wahr, als auch ihr Sohn schreckliche Visionen hat und urplötzlich krank wird. Bei ihren Nachforschungen erhält sie Unterstützung von ihrem Arbeitskollegen Max (Simon Baker).

"The Ring Two" fällt von der Qualität im Vergleich zu seinem Vorgänger doch schon recht deutlich ab. Und das trotz der Tatsache, dass man sich mit Hideo Nakata, der die originalen japaniscchen "Ring"-Teile drehte, als Regisseur ins Boot holte. Die im ersten Teil besonders hervorstechende Gruselatmosphäre wird aber einfach nicht mehr erreicht. Und als wäre das nicht schon traurig genug, kommt es zum Bruch in der Storyline. Die Handlung konzentriert sich jetzt stärker auf Rachel (macht ihre Sache gut: Noami Watts) und Aidan (ist irgendwie fehl am Platz: David Dorfman), die zudem von Samara (Kelly Stables) recht persönlich als Opfer ausgewählt werden. Im ersten Teil war es da noch anonymer, traf es dort einfach jeden der das Video sah. Überhaupt kommt das Video und damit auch die Motive aus "The Ring" zu kurz. Samara verfolgt jetzt völlig andere Ziele, ohne dass klar wird, warum dies eigentlich so ist. Schlimmer noch, es wird der Eindruck erweckt, dass es schon immer so gewesen wäre.

Nun ist der Film aber auch nicht so schlecht, dass man ihn sich nicht ansehen wollen würde. Als mittelmäßige Grusel-Unterhaltung mit ein paar netten Schockeffekten genügt er ohne Wenn und Aber. Man hätte "The Ring Two" wieder Gore Verbinski zuteilen sollen. Nakata geht den steinigen und vor allem viel langweiligeren Weg. Das wäre ansich gar nicht so schlecht, wäre das Ende um einiges fulminanter und schockierender geworden, wie es sich bei einemsolchen Film gehört. So aber will der Film nie so recht loslegen und bleibt beim Durchschnitt hängen. Wirklich bedauerlich, denn das erste Remake hat es schon in sich und eine bessere Fortsetzung verdient.

5,5/10

Donnerstag, 25. August 2016

[KINO] Suicide Squad (2016)

http://www.imdb.com/title/tt1386697/

Gift gegen Gift, Feuer gegen Feuer? Das zumindest scheint der Gedanke der amerikanischen Geheimagentin Amanda Waller (Viola Davis) zu sein, als sie einen heiklen Entschluss fasst: Um einer geheimnisvollen und unbesiegbar erscheinenden Bedrohung endgültig das Handwerk zu legen, gebraucht es mehr als nur hochgerüstete Soldaten auf einem Himmelfahrtskommando. Man braucht ganz einfach die gemeingefährlichsten Fieslinge, die derzeit im Gefängnis vor sich hin schmoren, denn die haben offenbar nichts mehr zu verlieren. Doch die illustre Truppe, zu der Knalltüten wie die exzentrische Harley Quinn (Margot Robbie), Deadshot (Will Smith), Rick Flag (Joel Kinnaman) und Captain Boomerang (Jai Courtney) gehören, merkt schnell, dass sie im Zweifelsfall einfach nur entbehrliches Kanonenfutter und Sündenbock sein soll. Da stellt sich ihnen unweigerlich die Frage, ob sie überhaupt noch den Auftrag ausführen sollen, was ihren sicheren Tod bedeuten würde, oder ob sie sich lieber selbst retten...

Ach DC, lernst du denn gar nichts aus kürzlich vergangenen Fehlern? Hast du nicht bemerkt, dass man für einen unterhaltsamen Film nicht nur Effektgewitter braucht, sondern auch eine Story? War es zu viel, wenigstens ein paar der Hauptcharaktere gebührend vorzustellen? Oder war der Cutter mit der Schere schneller? Stopp! Zurück zum Start. Nachdem Anfang des Jahres "Batman v Superman" über die Leinwand tobte, wurde vielen Fans nach der Sichtung schnell klar, dass DC und Warner sich mit ihren Geschichten nur auf einem Nebengleis und eben nicht auf der Hauptstrecke befinden. Wenn man eine DC Comicverfilmung schaut, dann kommt man seit dem Ende von Nolans "Batman"-Trilogie irgendwie unzufrieden aus dem Kino. Da fehlt hier ein Puzzleteil, an anderer Stelle wird viel zu viel vorausgesetzt und andere Sachen werden gleich völlig unter den Tischen fallen gelassen, ganz nach der Manier "ist eben so". Aber, liebe Freunde von Warner und DC, das reicht heutzutage nicht mehr aus. Schon längst hat sich ein übermächtiges "MARVEL Cinematic Universe" (MCU) formiert, gegen welches auch die heißersehnte "Suicide Squad" trotz aller darin enthaltenen Coolness und Gags leider nur abstinkt.


Und woran mangelt es nun erneut? Genau, an Charakterzeichnung. Man sitzt in "Suicide Squad" und kommt sich vor, als wäre man eine halbe, wenn nicht sogar eine Stunde zu spät ins Kino gekommen. Zack, da ist Deadshot (Will Smith). Peng, da ist Harley Quinn (Margot Robbie), Puff - und hier noch Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje), während Rick Flag (Joel Kinnaman, der schon in der Neuverfilmung von "Robocop" sehr blass war) ebenso gut Generic Soldier #8 hätte heißen können. Ach ja, und der Joker (Jared Leto) spielt ja auch noch mit und weil man ja unbedingt eine Verbindung zu einer aktuellen Serie ("The Flash") und einem aktuellen Film ("Batman v Superman") benötigt, drückt man den Zuschauer quasi mit der Nase rein. Das ist zwar nett, aber bei weitem nicht so herrlich subtil und hintergrundartig wie beim MCU. Zudem reicht es einfach nicht, Batman (Ben Affleck) mal eben im Vorbeigehen die Bösen einbuchten zu lassen, nur damit sich daraus hinterher eine "Suicide Squad" bilden kann. Die auch nur aus dem Grund gerufen wird, weil ein neues Meta-Wesen namens Enchantress (Cara Delevingne) auftaucht, die mit einem Fingerschnipp streng geheime Akten aus einer über 12.000km entfernten Hochsicherheits-Einrichtung holen kann und nun die Welt mit einer Art magischen Maschine zerstören will, letztlich aber nicht in der Lage ist, sich gegen sechs Typen mit mehr oder weniger irdischen Fähigkeiten durchzusetzen.


Wohin nun mit all dem? Zusammengepackt auf 123 Minuten, die - und das steht immerhin auf der Haben-Seite - durchaus unterhaltsam vergehen. Die Neon-Ästhetik sorgt zumindest anfangs noch für angenehme visuelle Impulse, die in den coolen Character Cards ihren vorläufigen Höhepunkt finden. Auch Smith und Robbie machen neben Jay Hernandez als Diablo eine hervorragende Figur und holen alles aus ihren Charakteren heraus. Der Rest des Casts spielt offenbar ebenso mit Herz und Seele, ist aber austauschbar, genau wie die ewig gleiche Bedrohung, die nur ein neues Team aufhalten kann und auch nur dann, wenn sie sich zusammenraufen, ... gähn. Und warum führte man eigentlich Slipknot (Adam Beach) ein? Sein Auftritt zählt (gefühlt) knappe 3 Minuten. Das ist so unnötig wie rätselhaft.

Auch hätte man besser auf einige (Neben-)Handlungsstränge verzichten sollen. Margot Robbie spielt Harley Quinn würdig, die Frage stellt sich jedoch ebenfalls, was die Figur Harley Quinn nun genau zu der zentralen Handlung des Films beigetragen hat. Als Mitglied der Squad war sie zwar unterhaltsam, leider aber auch nicht nötig für den Verlauf des Films. Als Freundin des Jokers spielt sie ihre Rolle ebenfalls überzeugend, nur wollte dieser Handlungsstrang, obwohl noch der beste, nicht so recht in die übrige Handlung passen.

Beinahe traut man es sich zudem nicht zu sagen, aber Jared Letos Interpretation des Jokers ist einfach nur hundsmiserabel. Zwischen ihm und einem Jack Nicholson oder gar dem besseren Heath Ledger liegen Welten - ach was schreibe ich? - Universen. Es reicht - gerade bei einer Figur wie des Jokers - nicht aus, ihm grüne Haare und einen roten Lippenstiftmund zu verpassen und ihn ab und zu bösartig lachend im Hintergrund umherhüpfen zu lassen. Leto hätte sicher mehr aus der Rolle herausholen können, ist aber als Joker hier völlig deplatziert, zu brav, zu wenig wahnsinnig und viel zu normal, als dass er einen bleibenden Eindruck als Joker hinterlassen könnte. Das liegt ein Stück weit auch an seiner Maske, die wohl an einen neuen, aus den "Batman Of The Future"-Comics stammenden Joker erinnern soll. Aber cool oder gar ansprechend ist er deswegen trotzdem nicht.


"Oh, I'm not gonna kill you... I'm just gonna hurt you really, really bad."

Unter Strich hat es DC also wieder einmal nicht geschafft. Die "Task Force X" aka "Suicide Squad" ist streng gesehen nichts weiter als ein Fan-Made Trailer in Spielfilmlänge mit namhaften Schauspielern. Die Figuren sind drin, damit Fans halt mal endlich einen Film mit diesen DC-Figuren haben. Wirklich Sinn ergibt hier eigentlich nur sehr wenig und die Story ist einfach eine Zumutung. Der Film hat seine netten Momente, extrem coole Gastauftritte, angenehmen Humor, einen überragenden Soundtrack, einen Will Smith und eine Margot Robbie in Top Form und ein nettes Charakter-Design. Der Rest ist leider zum vergessen. Dank dem schlechten Drehbuch und den total miesen Antagonisten ist "Suicide Squad" eine der größeren Enttäuschungen in diesem Jahr. Ein paar süffisante Dialoge sorgen dennoch für Amüsement und die zugängliche Struktur nimmt einen trotz der unzähligen Probleme noch gut bis zum Finale mit.


Und dann, wenn Ayers ursprünglicher Plot zum Greifen kommt, wirkt der Film zum ersten Mal einheitlich und kann so etwas wie Rhythmus aufbauen. Leider kommt das dann schon zu spät. Ach schade, und dabei schlummert in "Suicide Squad" - und das beweisen die unzähligen Trailer - irgendwo ein guter Film. Schwer zu sagen, wer die Hauptschuld daran trägt, dass hier einiges unrund läuft. Der Schnitt ist tatsächlich furchtbar, aber laut eigener Aussage ("This is my cut.") wollte Regisseur David Ayer es ja so. Der Soundtrack und Score wiederum ist gut, wenngleich man das Gefühl hat, dass in jeder neuen Szene auch ein neuer Rocksong gespielt wird. Letztlich ist das verschenkte Potential ärgerlicher als das Ergebnis selbst, das aber ohne Robbie und Smith vermutlich eine Katastrophe geworden wäre.

6/10

Exklusiv bei amazon.de gibt es den Film auch als "Limitiertes 3-Disc Steelbook". Inklusive 3D-Version der Kinofassung und 3D-Fassung des 12 Minuten längeren Extended Cuts.

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.

The Ring - Ring (2002)

http://www.imdb.com/title/tt0298130/

Es gibt eine Schauergeschichte, die erzählt von einem mysteriösen Videoband, deren Betrachter unmittelbar nach Sichtung einen furchterregenden Telefonanruf erhalten und sieben Tage danach sterben. Etwas könnte dran sein an der Geschichte, denn die Teenagerin Becca (Rachael Bella) hat das Video gesehen und starb kurz darauf an einem Herzinfarkt. Ihre Familie bittet ihre Tante, die Reporterin Rachel (Naomi Watts), Nachforschungen anzustellen. Obwohl die alleinstehende Mutter des kleinen Aidan (David Dorfman) nicht an einen gewaltsamen Tod glaubt, recherchiert sie in der Angelegenheit und gelangt in den Besitz des rätselhaften Videobandes. Dessen bizarr-surrealistischer Inhalt - eine verstörende Bilder-Collage - zieht sie sofort in den Bann. Doch als auch bei ihr das Telefon klingelt und ihr Tod in sieben Tagen angekündigt wird, bekommt Rachel Angst. Sie versucht, das Rätsel des Films zu entschlüsseln. Die Zeit drängt, zumal ihr Sohn das Video ebenfalls geschaut hat...

Auch wenn man kein Horrorfilmfan ist, sollte man einen Blick in "The Ring" riskieren. Denn "The Ring" hat etwas, von dem viele Mystery-Horrorfilme nur träumen können: nämlich Atmosphäre. Eine durchweg und von der ersten Minuten an fesselnde Stimmung, die den Zuschauer nicht mehr loslässt. Und dabei beweist "The Ring" ebenso eindrucksvoll, dass ein Horrorfilm eben kein blutiges Splatter-Gemetzel braucht, um richtig gut zu funktionieren. Ja, "The Ring" ist ein Remake. Im Jahr 1998, also 4 Jahre vor Gore Verbinskis Streifen, erschein der japanische Streifen "Ring" (リング, Ringu) und erlangte als einer der ersten japanischen Filme überhaupt den Titel "International erfolgreichster japanischer Horrorfilm". Die Buchvorlage für beide Streifen basiert auf "The Ring" und stammt von dem japanischen Schriftsteller Kōji Suzuki. Erstaunlich ist, dass beide Filme auf ihre Art und Weise funktionieren, also defintiv ihre Daseinsberechtigung haben und der hier besprochene "The Ring" aufgrund von Stil und Effekt vielleicht sogar einen Tick besser ist.

Von Anfang an fällt die hohe visuelle Qualität von "The Ring" auf, die Verbinski zusammen mit Kameramann Bojan Bazelli hier abliefert. Sinnvoll eingesetzte Tiefenschärfe, eine ruhige aber dynamische Kameraführung und die stimmungsvolle, grünlich-triste Farbgebung tragen stark zur Atmosphäre des Filmes bei. Vor allem einige Zeitrafferaufnahmen und das Video selbst, das fast dadaistische Züge annimmt, zeugen von der Kreativität des Regisseurs, der hier offensichtlich nicht nur irgendeinen durchschnittlichen Horrorstreifen abliefern will. Die Spannung wird auf klassische Weise vor allem dadurch erzeugt, wenig zu zeigen und den Zuschauer oft im Ungewissen darüber zu lassen, was passiert, ganz im Gegensatz zu anderen modernen Vertretern des Genres, die durch extreme Gewaltdarstellungen zu schocken versuchen. Untermalt wird das ganze von dem erfrischend zurückhaltenden Score von Hans Zimmer, der subtil die Spannung befeuert, anstatt mit ohrwurmträchtigen Melodien zu protzen. Natürlich wurde in der Neuverfilmung einiger "modischer Schnickschnack" eingebaut, zum Beispiel ein parapsychologisch begabter Junge, wie er seit "The Sixth Sense" leider sehr beliebt ist. In der japanischen Version kommt dieser so nicht vor. Die Neuverfilmung ist demnach so amerikanisiert und angepasst, dass sich der Kultcharakter und die damit verbundende Stimmung des Originals kaum mehr nachvollziehen lässt - und dieser Verlust an "Charme" ist deutlich spürbar. Dennoch ist "The Ring" kein schlechter Film, im Gegenteil. Dank Naomi Watts Spiel und der gruseligen Grundstimmung ist "The Ring" perfekter Gruselhorror, aber für Paranoiker und Angsthasen defintiv auch kein Film für ganz allein und spät in der Nacht.

Lediglich das leicht erzwungene, offene Ende von "The Ring" führt dazu, dass der Großteil der Filmhandlung ad absurdum geführt wird. Ein weiteres Manko dieses Twists ist es, dass der Zuschauer nun zwar die ganze Hintergrundgeschichte über Samara erfahren hat, das Motiv für ihr Handeln aber weiterhin im Dunkeln bleibt, was den Gesamteindruck etwas schmälert. Dennoch: die beeindruckenden Bilder, der stimmungsvolle Score und die durchgehend hohe Spannung sorgen für einen durchweg unterhaltsamen Filmabend. Leider tauchen während das Abspanns dann doch zu viele Fragezeichen im Kopf des Zuschauers auf, als dass man von einem endgültigen Horror-Meisterwerk sprechen könnte.

8/10

Invasion U.S.A. (1985)

http://www.imdb.com/title/tt0089348/

Zusammen mit einer Horde von Söldnern fällt der russische Agent Rostov (Richard Lynch) in den Süden der USA ein und überzieht das Land mit einer Serie von Terroranschlägen. Völlig überrascht muss sich die US-amerikanische Verteidigung eingestehen, dass sie auf einen derartig plötzlichen Überfall nicht vorbereitet ist. In höchster Gefahr bittet die Regierung Matt Hunter (Chuck Norris) um Hilfe. Der Ex-Agent und Waffenexperte ist ein knallharter Einzelkämpfer, der kein Erbarmen kennt. Umso weniger als er sich seinem Erzrivalen Rostov gegenübersieht, mit dem er ohnehin noch eine Rechnung offen hat ...

Hach ja, "The Cannon Group" mit ihren 80er-Jahre Action-Schinken ohne Sinn, ohne Verstand, ohne Logik, ohne Gefangenen. Cannon Film war das zu dieser Zeit wohl bedeutendste Filmstudio der Welt, veröffentlichte pro Jahr mehrere Action-Kracher und war der erste Verleih, der mit Kampfsportlern, trotz minimalsten Schauspielqualitäten, Verträge über mehrere Filme abschloss. So drehten sowohl Michael Dudikoff als auch Chuck Norris vertraglich zugesichert zehn Filme für das actiongeile Filmstudio. In "Invasion U.S.A." fällt der ewige Feind der Amerikaner, der Sowjet, im Süden der Vereinigten Staaten - natürlich völlig unbemerkt - in einem Omaha-Beach ähnlichen Angriff ein und sprengt mit Raketenwerfern gleich ganze Wohnviertel in die Luft, zündet in belebten Einkaufszentren Bomben, erledigt Frauen und Kinder mit Kopfschüssen und ballert auch sonst alles kurz und klein.

Archetypen wie Schwarzenegger, Stallone, Lundgren, Bronson und eben hier Chuck Norris stellten sich heroisch als nahezu unkaputtbare "One-Man-Army" der geballten Ladung Bösem in den Weg. Richard Lynch glänzt hier als anti-amerikanischer Drahtzieher mit horrenden russischen Akzent, welcher so übel war, dass er nachträglich neu vertont werden musste, eine Tatsache, die total asynchrone Lippenbewegungen im Endprodukt nach sich zog. Der skrupellose Streifen mit einem imposanten Kill-Count (129) glänzt in zweifacher Hinsicht. Erstens fehlt "Invasion U.S.A." sämtliche Ironie und jegliches Fingerspitzengefühl und zweitens hat der Streifen Chuck Norris. Der fleischgewordene Patriotismus rockt die Leinwand. Mit offenem Jeanshemd präsentiert er wo immer möglich seine glattrasierte Brust, sein statischer Gesichtsausdruck ändert sich auch während den plumpen und sich ständig wiederholenden One-Liners nicht die Bohne und die Frisur hält selbst bei der zehnten Granatenexplosion. Herrlich, wie sich Chuck Norris mit seinen beiden Uzis durch Hunderte von Terroristen ballert, selbst nicht den kleinsten Kratzer einfährt und seine persönliche Vendetta zu keiner Sekunde aus den Augen verliert.

"Invasion U.S.A." gehört zu den Action-Krachern aus den 80ern, bei welchem das Hirn ohne weiteres zu Hause gelassen werden kann. Dass die Story auf einer Serviette Platz fand, tut dem Gaudi keinen Abbruch, Hauptsache es rummst und kracht am laufenden Band. Danke Cannon für diese Perle der hirnlosen Unterhaltung.

6,5/10

Von NSM Records kommt der Film endlich hierzulande ungeschnitten und in HD im auf 444 Stück limitierten und nummerierten Mediabook: 

Mittwoch, 24. August 2016

Filth - Drecksau (2013)

http://www.imdb.com/title/tt1450321/

Bruce Robertson (James McAvoy) ist ein extrem misanthropischer Mensch und ein korrupter Cop. Er hasst seine Mitmenschen und den Job, den er macht. Er ist drogenabhängig, Frauen gegenüber unverschämt und sexuell ausfallend. Den ganzen Tag macht er sich einen Spaß daraus, seine Kollegen in Intrigen zu verwickeln und Gerüchte über sie zu streuen. Als eine Beförderung aussteht, macht Bruce vor nichts Halt, um der Erste auf der Liste zu sein. Er soll an der Aufklärung eines Mordfalls mithelfen. Gleichzeitig muss er sich vor der Konkurrenz in Acht nehmen. Deshalb macht er einfach das, was er am besten kann: Er hetzt seine Kollegen gegeneinander auf, steigt mit deren Frauen ins Bett und enthüllt ihre tiefsten Geheimnisse. Damit verstrickt er sich immer mehr in ein Netz von List und Betrug, in dem auch seine Frau (Shauna MacDonald) eine Rolle spielt. Immer schwerer fällt es ihm, sein Leben zu kontrollieren und seine Vergangenheit zu verdrängen. Als der Mordfall, seine Drogenabhängigkeit und seine Kollegen ihn langsam, aber sicher in den Wahnsinn treiben, muss sich Bruce fragen, ob er als Wrack verwahrlosen will oder sich lieber aufrafft, um sein Leben in den Griff zu bekommen.

"Filth" oder zu deutsch "Drecksau" ist wahrlich ein dreckiger Film. Er ist ein sehr guter, schwarzhumoriger, asozialer, intriganter, exzessiver, provokativer, dreckiger, stinkender und zugleich wahnsinnig trauriger Film. Zu Beginn wirkt das Leben von Bruce und seine asoziale Art zwar noch recht lustig, ringt einem sogar den einen oder anderen Lacher ab und man weiß als Zuschauer noch nicht so recht wohin die Reise gehen soll, doch gegen Ende wird der Streifen zunehmend ernster, verliert sämtlichen Humor und man erlebt Bruce' Zerfall mit, fast schon fühlt man ihn. Anfangs denkt man sich vielleicht noch, dass Bruce einfach nur ein ziemlich krankes Arschloch ist, doch mit dem Voranschreiten der Handlung merkt man schnell, dass ihn der Verlust seiner Familie und seine psychischen Erkrankungen ziemlich zu schaffen machen.

Durch den herausragenden Schauspieler James McAvoy konnte sich der Charakter des Protagonisten so richtig entfalten. Denn dort, wo viele Schauspieler eine eher mittelmäßige Darstellungen geboten hätten, hat McAvoy eine Meisterleistung hingelegt. Schon nach den ersten paar Minuten ist man gefesselt und will unbedingt weiterschauen. Sein Charakter Bruce ist voller Schuld Wut, Hass und Einsamkeit und kennt kein Ventil für seine Emotionen und somit läuft sein Leben komplett aus den Fugen - bis hin zum bitteren Ende. Auch passt hier wieder einmal der Soundtracks hervorragend und schafft es sogar, einige Ohrwürmer zu produzieren, die durch pures Anspielen an markante Szenen des Films und sogar aufsteigende Gefühle erinnern.

"Drecksau" ist an manchen Stellen seltsam geschnitten und wirft den Zuschauer gewollt in ebenjenes Chaos, welches der Protagonist selbst erlebt. Auch an Vulgärsprache oder expliziten Szenen sollte man sich nicht stören, unterstreichen diese doch die finale Aussage mehr als deutlich. Dass der Film dabei eine Konsequenz beweist, die manch einem vor den Kopf stoßen wird, sollte eindeutig als große Qualität dieses sicher nicht einfachen Filmes gewertet werden. Großartig.

8/10

Dienstag, 23. August 2016

[KINO] Jason Bourne (2016)

http://www.imdb.com/title/tt4196776/

Die Welt hat sich verändert, seit man den Agenten mit Amnesie, Jason Bourne (Matt Damon), in "Das Bourne Ultimatum" gesehen hat: Die durch Edward Snowden aufgedeckten Geheimdienstüberwachungen unbescholtener Bürger haben das Vertrauen in Regierungen gemindert und die Nachrichtendienste für Leaks sensibilisiert. Als die CIA um brisante Daten erleichtert und die Lage mit der Warnstufe „könnte schlimmer sein als bei Snowden“ beschrieben wird, gerät Bournes alte Verbündete Nicky Parsons (Julia Stiles) ins Visier des Geheimdienstes – der erfahrene CIA-Chef Robert Dewey (Tommy Lee Jones) treibt seine Leute an, Nicky unbedingt zu finden. Von der Cyber-Spezialistin Heather Lee (Alicia Vikander) vom Monitor aus beobachtet, tut sich Nicky wieder mit dem ebenfalls untergetauchten Bourne zusammen. Sie warnt ihn vor einem neuen Agenten-Programm, das viel gefährlicher ist als das, in dem Bourne ausgebildet wurde. Was beide nicht wissen: Längst werden sie nicht nur überwacht, sondern auch von einem Auftragskiller (Vincent Cassel) verfolgt...

2007 wurde die Bourne-Trilogie mit "Das Bourne Ultimatum" eigentlich abgeschlossen. Eigentlich. Aber da war ja noch ein Vermächtnis, nämlich "Das Bourne Vermächtnis", welches die Ausmaße des so verhängnisvollen "Treadstone"-Programms mit Jeremy "Hawkeye" Renner als Fake-Bourne Aaron Cross zeigen sollte und auch relativ gut an die vorigen Filme anknüpfen konnte. Nun, fast 10 Jahre später ist Jason Bourne immer noch untergetaucht und wird erneut selbst-reaktiviert. Ob das sinnvoll angesichts der sogar in sich zu einem ordentlichen Ende geführten Trilogie war?

Nein, war es nicht. Obwohl das alte Team um Jason Bourne inklusiven eines recht wortkargen Matt Damon als Hauptfigur zurück ist, ist die Story um ihn mehr als nur an den Haaren herbeigezogen und zudem voller Logiklöcher, Unsinnigkeiten und Ungereimtheiten. Zwar vermittelt der Einstieg, nach einer, wie immer eher mies inszenierten Hacking-Sequenz, allerbestes "Bourne"-Feeling, denn die Szenen inmitten von Straßenschlachten in Griechenland sind tatsächlich sehr packend inszeniert und trumpfen mit allen Stärken der Vorgänger auf, verlieren sich aber auch genauso schnell anhand der wirren und viel zu schnell heruntergerasselten Story.

Die Geschichte entspinnt sich zudem viel zu sehr nach altbekanntem Schema, was bei Bourne heißt: ein alter Mann (ist wirklich alt geworden: Tommy Lee Jones) ist Chef der CIA, mag Bourne nicht, hat irgendwie auch persönliche Gründe für seine Abneigung und Bourne ist immer einen Schritt voraus. Das wäre alles zu verzeihen, wenn wenigstens die Inszenierung der Action passen würde. Allerdings versagt der Film leider auch da im Schlussakt komplett. Bis auf die Handkamera könnte das Gezeigte zum Teil auch von Michael Bay stammen. Eine vollkommen übertriebene Verfolgungsjagd durch Las Vegas, die keine der klassischen Bourne-Tugenden mehr verinnerlicht, bildet da leider den negativen Höhepunkt. Dazu kommt ein leider viel zu aufgesetzter Social Media-Subplot, der dem Ganzen eine nicht wirklich benötigte Aktualität geben soll. Positiv sind hingegen durchweg die schauspielerischen Leistungen hervorzuheben, allen voran Alicia Vikander, deren Figur wahrscheinlich sogar mehr Screentime, zumindest aber mehr Text als die Hauptfigur abbekommt. Dabei wird sie nicht nur nie nervig oder aufdringlich, was bei solchen neuen Figuren in Filmreihen ja häufig ein Risiko ist, man will sogar mehr von ihr sehen. Alleine ihre Figur macht noch einigermaßen gespannt auf eine zumindest angedeutete weitere Fortsetzung.

Was unterm Strich jedoch bleibt, ist ein handwerklich gerade noch gut gemachter 08/15-Actionfilm, der leider bis auf wenige Ausnahmen vergisst, was seine Vorgänger auszeichnete. Damit bildet der neue "Jason Bourne" das Schlußlicht der Reihe. Und das ist sehr schade, denn hier standen alle Türen für eine neue Reihe offen.

6,5/10

Alle Filme der "Jason Bourne"-Reihe sind von UNIVERSAL PICTURES  in einem schicken Mediabook erschienen:

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures

Changeling - Der fremde Sohn (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0824747/

Der Sohn der alleinerziehenden Mutter Christine Collins (Angelina Jolie) verschwindet eines Tages spurlos. Es dauert zehn Monate, bis die Polizei endlich einen Erfolg melden kann. Die Beamten haben den Jungen in Illinois aufgespürt. Bei der Übergabe jedoch erschrickt Christine: Das Kind ist nicht ihr Sohn. Doch das Polizeidepartement, das wegen Korruptionsvorwürfen unter Dauerbeschuss steht, will mit dem Fall unbedingt sein schlechtes Image aufpolieren. Captain J.J. Jones (Jeffrey Donovan) rät ihr deshalb, das Kind doch zumindest eine Zeit lang "auszuprobieren". Schließlich könnte es sich ja doch um ihren echten Sohn handeln, der sich in den vergangenen Monaten nur eben etwas verändert habe. Doch Christine will keinen fremden Sohn großziehen und versucht stattdessen, eine Wiederaufnahme der Ermittlungen zu erreichen. Als sie sich schließlich mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit wendet, wird sie von der Polizei in eine Nervenheilanstalt eingewiesen...

Clint Eastwood. Ein Name, der seit nun über einem Jahrzehnt für beinahe unerreichbar hohe Qualität im Filmbusiness steht. "Gran Torino", "Million Dollar Baby", "American Sniper", A Perfect World" sind allesamt Filme, die den Zuschauer berühren, die ihn bewegen, die etwas zeigen, was ihn fesselt, ihn mitreißt und in vielen Fällen aufgrund unfassbarer Dramatik sogar umhaut. In seinem 2008er Werk "Changeling" ist dies kaum anders. Zu unfassbar ist die wahre Geschichte um Christine Collins und ihren Sohn Walter.

Die Geschichte, vor deren Hintergrund sich das Filmdrama abspielt, ist in den USA als "Wineville Chicken Coop Murders" bekannt. 1926 entführte der Rancher Gordon Stewart Northcott den 14-jährigen Sanford Clark, brachte ihn auf seine Hühnerfarm in dem kleinen Ort Wineville nahe Los Angeles, schlug ihn und missbrauchte ihn sexuell. Im September 1928 fand die Polizei den Jungen auf der Ranch. Er sagte aus, Northcott habe mehrere Jungen - spätere Berichte sagen: bis zu 20 - entführt, missbraucht, in Hühnerställe eingesperrt, schließlich erschlagen und die Leichen mit einer Axt zerstückelt. Die Polizei pflügte das Grundstück um, fand vereinzelte Körperteile und eine blutbeschmierte Axt. Northcott war mittlerweile mit seiner Mutter Sarah Louise nach Kanada geflohen, wo sie Ende 1928 verhaftet wurden. Zunächst gestanden Mutter und Sohn die Morde an den Jungen, darunter auch an dem neunjährigen Walter Collins aus Los Angeles, der am 10. März 1928 von einem Kinobesuch nicht heimgekehrt war. Jenem Ausschnitt des Falls - dem Kampf der alleinerziehenden Christine Collins um ihren Sohn und gegen den korrupten Polizeioffizier J. J. Jones - widmet sich der Film. Und tatsächlich führte die Polizei Christine Collins nach einer spektakulären Suchaktion ein falsches Kind zu. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um den Halbwaisen Arthur J. Hutchins, der nach Hollywood wollte, um dort seinen Lieblingsschauspieler Tom Mix zu treffen. Gordon Northcott und seine Mutter zogen ihr Geständnis später zurück. Dennoch wurde Northcott wegen dreifachen Mordes zum Tode verurteilt und 1930 im Gefängnis von St. Quentin hingerichtet. Sarah Northcott wurde wegen Mordes an Walter Collins zu lebenslanger Haft verurteilt, aber nach zwölf Jahren auf Bewährung freigelassen. Die Leiche von Walter Collins wurde nie gefunden. Christine Collins gab die Suche nach ihrem Sohn nie auf. Nachdem die öffentliche Erregung abgeebbt war, verschwand Christine Collins in die Anonymität. Der Ort Wineville änderte seinen Namen in Mira Loma. Die Farm mit den Hühnerställen steht bis heute.
(Quelle: Frankfurter Rundschau)

Clint Eastwood zeigt einmal mehr politische Korruption. Politik, in der Machterhalt über Moral, Recht, Ehre und das Wohlergehen anderer Menschen gestellt wird. Das Gesetz zu sein, heißt, über dem Gesetz zu stehen. Richtig stark und deutlich wird Eastwoods Meinung vor allem auch im Umgang mit Frauen in diesem Film. Wenn Collins etwas sagt, wird es gegen sie verwendet. Wenn sie nichts sagt, wird es gegen sie verwendet. Die Männer nutzen ihr (unbegründete) Machtstellung, um Frauen emotional zu zerlegen. Argumente könnten sexistischer nicht sein. Argumente wogegen? Collins hat etwas verbrochen. Sie ist schuldig. Das Verbrechen ist: Sie hat eine eigene Meinung. Da mag man jetzt denken "Jaja, das war eben in den 20ern...", aber auch heutzutage ist Frauenfeindlichkeit noch ein Thema. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Außer im Internet. Und die eigene Meinung ist es schließlich auch, die Collins zum Verhängnis wird.

Eastwood schafft es beeindruckend, die Ähnlichkeiten zwischen politischer Korruption und geschlechtlicher Unterdrückung aufzuzeigen. Hinter einer lächelnden Fassade steckt der verrottende Inhalt. Das Messer griffbereit hinter dem Rücken, das Grinsen auf dem Gesicht. Aber das ist Eastwood nicht genug, er schafft es zudem auch noch, den eine Zeitreise anzutreten. Eine, die den Zuschauer 90 Jahre zurück in die Vergangenheit nimmt und an Collins Schicksal teilhaben lässt. Auf eine Reise, die dem Zuschauer etwas abverlangt, ihm aber auch was gibt. Die Bilder schaffen ein Gefühl, das sich wohl aus "unvollkommen" bezeichnen lässt. Rast- und ratlos begibt sich der Zuschauer auf die Suche. In einer Welt, in der etwas zu fehlen scheint. Man kommt der inneren Leere der Angehörigen nahe, weil Clint die Atmosphäre erst blitzschnell aufbaut und dann nicht nur erhalten, sondern auch ausbauen kann.

Dennoch wirkt das Ende des Films ein wenig zu lang und ein Quentchen zu inkonsequent. Einige Extraminuten hätten dem Werk hier wohl sehr gut getan, das mit über 2 Stunden schon nicht kurz ist. Dennoch, die Ursprungsfassung war rund drei Stunden lang und man kommt nicht umhin, sich zu fragen, ob wohl diese Version deutlich runder war. So wirkt es ein wenig überhastet und unvollständig. Eastwood beherrscht aber insgesamt den nicht einfachen Spagat zwischen den Genres so spielend, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Ohne das sich irgendwann ein Ungleichgewicht einstellt entwickelt sich die Geschichte nie vorhersehbar weiter, neue Figuren erscheinen auf der Bildfläche, es werden stetig andere Akzente gesetzt, Spannung und Dramatik gehen wie selbstverständlich Hand in Hand. Die bis ins bittere Detail glaubwürdige Dramaturgie - das vermeidliche Einzelschicksal der Christine Collins - würde schon für einen eigenständigen Film reichen, das sich nicht auf einzelnen Höhepunkte verlassen wird birgt ein gewisses Risiko, was sich letztendlich jedoch voll auszahlt.

9,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe:
Warner Bros.

Montag, 22. August 2016

無間道 / 无间道 - Mou Gaan Dou - Infernal Affairs: Die achte Hölle (2002)

http://www.imdb.com/title/tt0338564/

Zwischen der Polizei und der chinesischen Mafia, der sogenannten Triade, herrscht Krieg. Chan (Tony Leung) wurde als Polizeispitzel in die Reihen der Triade eingeschleust. Er bleibt dort eine lange Zeit - so lange, dass er zwar die Ränge der Mafia bis zu einer einflussreichen Position erklimmen konnte, aber nach so vielen Jahren nicht mehr weiß, wer er ist. Lau (Andy Lau) hingegen operiert auf der anderen Seite des Gesetzes. Als ein korrupter Polizist verschafft er der Triade, ebenfalls seit geraumer Zeit, geheime Informationen. Weder Chan noch Lau kennen die Identität des anderen, doch beide werden darauf angesetzt, in ihren Reihen den Verräter ausfindig zu machen...

Als im Jahr 2006 der Film "The Departed" von Martin Scorsese in die Kinos kam, wussten nur wenige, dass der Film ein Remake ist. Der mit mehrfachen Preisen ausgezeichnete Thriller "Infernal Affairs" aus Hong Kong bildete das Original und begeistert schon 6 Jahre zuvor mit der cleveren Story, in der sich zwei Männer verfeindeter Seiten jeweils als Maulwurf bei der Polizei und beim berüchtigten Gangsterboss Hon Sam einschleusen. Die Idee ist eine grandiose Grundlage für ein überaus packendes Katz-und Maus-Spiel voller Überraschungen. Die Story ist raffiniert konzipiert und wird ohne große Umschweife erzählt. Es ist absolut genial wie sich die Geschichte entfaltet. Ganz große Klasse. "Infernal Affairs" ist ein Film, der eine gewisse Konzentration abverlangt, da das Erzähltempo äußerst hoch ist. Der Film kommt schnell auf den Punkt und ist dabei unglaublich kurzweilig.

Das Original "Infernal Affairs" ist straffer und kompakter als Scorseses Remake, wenn auch immer noch ein vielschichtiger Thriller, dem man aufgrund seiner knackigen Komplexität nur im vollen Wachzustand folgen kann. Auch die Schauspieler überzeugen. Anthony Wong versprüht als Polizeichef Wong ein tolles Charisma und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Eric Tsang kommt als Gangsterboss Sam in vielen Momenten gut gelaunt und ziemlich freundlich rüber. Er besitzt eine eher ungewöhnliche Ausstrahlung für einen Gangsterboss. Doch es sind die Hauptrollen, die am meisten begeistern. In Andy Laus Performance liegen Coolness und Ernst, wohingegen Tony Leung Chiu Wai super den mitgenommen Yan spielt, der seine Identität endlich wieder haben will. Beide liefern eine mitreißende Performance und ein mitreißendes Duell.

Schauplatz ihres Duells ist Hong Kong. Wer somit auf chinesische Großstädte steht, wird hier auf seine Kosten kommen. Ebenfalls einprägsam ist die vielseitige Musik, die weitgehend für optimale Untermalung sorgt. Da ist der teilweise pompöse Score zuweilen etwas dick aufgetragen, aber das ist kein Beinbruch. Wo liegt die Grenze zwischen einer Maske und der eigenen Identität? Und welche Auswirkungen hat dies- auf die Betroffenen, auf alle Beteiligten, auf den gesamten Ausgang eines mörderischen Katz- und Maus-Spiels? "Infernal Affairs" jedenfalls ist ein ein starker, fesselnder Thriller um Loyalität, Respekt und Schuld, der unaufhörlich an der Spannungskurve dreht. Klasse.

8/10

Von NAMELESS Media kommt die komplette Trilogie im limitierten Mediabook:

Freitag, 19. August 2016

The Brood - Die Brut (1979)

http://www.imdb.com/title/tt0078908/

Die Ehe von Frank (Art Hindle) und Nola Carveth (Samantha Eggar) steht vor dem Scheitern. Nola befindet sich deswegen in psychiatrischer Behandlung bei Doktor Hal Raglan (Oliver Reed), mit dessen Hilfe vielleicht doch noch etwas zu retten ist. Seine experimentelle Therapie trägt jedoch merkwürdige Züge, aber das ist der verzweifelten Nola egal. Als Frank bei der gemeinsamen Tochter Candice (Cindy Hinds) Spuren körperlicher Misshandlung feststellt, nachdem sie bei Nola zu Besuch war, setzt Frank alles daran, dass das 5-jährige Mädchen nicht mehr zu seiner Frau gehen kann. Aber die bedrohliche Lage spitzt sich weiter zu. Denn die Großmutter (Nuala Fitzgerald) des kleinen Mädchens wird von einem bizarren Wesen erschlagen, als sie gerade auf Candice aufpassen soll. Frank und dem Ehemann (Henry Beckman) der getöteten Großmutter dämmert langsam, dass hinter den Mauern des Psychiatrie Doktor Raglans böse Dinge vor sich gehen, die gestoppt werden müssen.

"Die Brut" ist vielleicht David Cronenbergs autobiografischster Film. In vollster spürbarer Konsequenz von seinem eigenen damaligen Ehestreit mit Margaret Hindson um das Sorgerecht der gemeinsamen Tochter angetrieben, schuf David Cronenberg einen verstörenden Horror-Thriller, der, wie für den Regisseur mittlerweile gewohnt, so manche unvergessliche Bilder enthält. Zudem begann er hier psychologischen mit physischem Horror zu verbinden. "Die Brut" markierte auch die erste Zusammenarbeit mit dem Komponisten Howard Shore, der seitdem zu Cronenbergs festen Stamm von Mitarbeitern zählt, den der Regisseur im Laufe der Jahre um sich scharte, darunter Cutter Ronald Sanders und Kameramann Mark Irwin, der erst 1988 durch Peter Suschitzky ersetzt wurde.

"Die Brut" wirkt gleichermaßen selbstbewusst inszeniert wie raffiniert strukturiert. Cronenberg erzeugt von Beginn an eine unbehagliche Atmosphäre und trotz eines eher ruhiger gehaltenen Handlungsflusses sorgt der Regisseur durch gelegentlich schockierende Einschübe und zutiefst mysteriöse Elemente für durchgängige Spannung. Denn was hat es mit "Psychoplasmic" auf sich, einer psychotherapeutischen Methode, bei der sich das kranke Innere der Patienten in Form von Geschwüren oder Krankheiten nach Außen kehrt? Wer sind die deformierten, gruseligen Kinder, die Morde begehen? Und wer verbirgt sich hinter der ominösen "Bienenkönigin", die scheinbar für das größte Unheil verantwortlich ist? Cronenberg liefert nur in kleinen Dosen Hinweise und neue Entwicklungen, während er einen fürsorglichen Familienvater in einen regelrechten Krieg um seine Tochter schickt, was eine direkte Parallele der persönlichen Situation des Filmemachers darstellt.

Der Horror erwacht also schleichend langsam, während ein Mann seine Tochter nicht an seine eingewiesene Frau (beängstigend: Samantha Eggar) verlieren will, manifestiert sich in blutigen Ausbrüchen und findet in der finalen Szene zu einem schonungslos spannenden Höhepunkt, welcher perfekt ist, weil hier jedes Wort die brutale Wendung provozieren kann. Erst im furiosen Finale werden schließlich die großen Geschütze aufgefahren und der Zuschauer wird zum verstörten, irritierten Zeuge eines bizzaren Body-Horror-Fests, an dessen Ende die Frage steht, inwieweit bei einem Ehe-Krieg womöglich die Kinder die größten Leidtragenden sind. Am Ende ist der Zuschauer in jedem Fall um eine Erfahrung reicher: wenn man seinen Hass herauslässt, ist er nicht verschwunden - er wird zu Fleisch und nimmt sich Fleisch.

7/10

Von WICKED VISION Media erschien der Film erstmals in Deutschland ungeschnitten, komplett digital restauriert und in HD im Mediabook mit einer ganzen Fülle an Bonusmaterial: