http://www.imdb.com/title/tt0113189/
Der berühmteste Spion der Welt ist wieder zurück. Doppelnullagent James
Bond (Pierce Brosnan) erhält von seinem Boss, Geheimdienstchefin M (Judi
Dench), den Auftrag, die Zugangscodes für die potenzielle Superwaffe
"GoldenEye" zurückzugewinnen, einem Satelliten, der mit
elektromagnetischer Strahlung alles Leben auf der Erde vernichten
könnte. Die Codes wurden von der militärischen Organisation "Janus" in
ihre Gewalt gebracht, der russische General Orumov (Gottfried John)
versucht damit, die Macht in seinem nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion chaotischen Land zu übernehmen. Gemeinsam mit der
Computerspezialistin Natalya Simonova (Isabella Scorupco) macht sich
James Bond Jagd nach den Schurken, die sie quer über den ganzen Erdball
führt. Doch jemand ist ihnen immer einen Schritt voraus, ein Verräter
aus den eigenen Reihen, den Bond für einen Freund hielt.
Nach dem etwas härteren Bond-Actioner "Lizenz zum Töten" von 1989 sollte es glatte 6 Jahre dauern, bis ein neuer Mann ans Ruder gelassen wurde. Grund dafür waren Lizenzstreitigkeiten zwischen den Produzenten und den Studios und obwohl Timothy
Dalton noch einen Vertrag über einen weiteren Film hatte, stieg er
innerhalb dieser Jahre aus und hatte anscheinend keine Lust mehr auf
das ständige Hin und Her. Stattdessen verpflichtete man den Darsteller,
der schon erste Wahl für Daltons Debüt "Hauch des Todes" war, allerdings
aus vertraglichen Gründen absagen musste: Pierce Brosnan.
Man kann schon sagen, dass die beiden Darsteller sich optisch sehr
ähneln und das daher der Übergang recht leicht fällt. Zudem verkörpern
beide einen modernen, kälteren und härteren Typ von Geheimagent,
allerdings ist Brosnans Bond doch der deutlich charmantere und smartere
der beiden, hat desöfteren auch mal einen lässigen One-Liner parat und ist ebenso der größere Frauenheld. Das ist wohl auch der Grund, weshalb er
und seine Filme deutlich besser beim Publikum ankamen, diese typischen
Bond-Elemente fehlten wohl der Mehrheit der Bond-Fans bei Dalton.
Ähnlich verhält es sich auch, wenn man beide Filme miteinander
vergleicht. So ist "GoldenEye" zwar wieder sehr düster gehalten (und
dunklen und monotonen Farbtönen) und ist auch von der Action einer der
härteren Bond-Filme, allerdings erhalten wieder mehr Bond-Elemente
Einzug in den Film, die bei "Lizenz zum Töten" noch schmerzlich vermisst
wurden. So gibt es wieder ein Bond-Auto (auch wenn es leider nicht
wirklich zum Einsatz kommt), viele Bond-Gadgets, ein paar mehr Gags und
mehr Techtelmechtel mit den Frauen. Zudem sind die Ziele der Gegner nun
wieder etwas "höher gesteckt" und die Motive auch wieder etwas Bond-typischer. Die Bond-Girls, allen voran Famke Janssen sind taff und bösartig, ganz anders also als die debilen Blondchen von damals. Auch der Gegenspieler kann sich mit Sean Bean in der Hauptrolle sehen lassen. Und eine Erwähnung gebührt auch Gottfried John, der im September 2014 starb, und hier einen tollen hinterhältigen russischen General abgibt.
Zudem gibt es auch viel Neues in Brosnans Debüt, so sind die Figuren
M und Moneypenny neu besetzt worden, wobei natürlich vor allem von Judi
Dench als M Neuland ist, da Bond erstmals einer Frau unterstellt ist.
Hier zeigt sich die Entwicklung, die die Serie im Laufe der Zeit
durchzieht. Auch ist neu, dass sich erstmals die Welt in keiner
angespannten Situation befindet und der Kalte Krieg, der so oft als
Aufhänger für die Stories der Bond-Filme diente, innerhalb der 6 Jahre
Wartezeit zu Ende gegangen war. Aber auch diese Entwicklung wurde durch
den 9 Jahre früher spielenden (und übrigens auch sehr spektakulär
inszenierten) Prolog sehr gut in den Film integriert. M drückt das sehr
gut aus indem sie Bond als "frauenfeindlichen Dinosaurier" und "ein
Relikt des Kalten Krieges" bezeichnet - denn genau das ist er und genau
diesen Bond stellt Pierce Brosnan dar.
7,5/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie"
fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den
Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt
im Kino laufenden "Skyfall".
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