http://www.imdb.com/title/tt0080749/
Kurz vor der Feier ihres hundertjährigen Bestehens wird die scheinbare
Idylle des kalifornischen Küstenortes Antonio Bay empfindlich gestört.
Es kommt zu mysteriösen Ereignissen: Pünktlich zur Geisterstunde hupen
Autos von selbst, Benzin läuft aus den Zapfsäulen, Telefone klingeln wie
verrückt und ein unheimlicher Nebel zieht auf. Offensichtlich hängt
dies alles mit einer verhängnisvollen Begebenheit zusammen, die die
Gründung der Stadt erst ermöglichte: Einst wurden dem Schiff „Elizabeth
Dane“, dessen reicher Kapitän Blake (Rob Bottin) beabsichtigte, eine
Lepra-Kolonie zu gründen, aus Geldgier absichtlich falsche
Leuchtturmsignale gesendet, so dass es in den Fluten des Meeres versank
und alle Besatzungsmitglieder den Tod fanden...
Selten manifestieren sich Horror und Suspense in derart intensiver Form
wie in "The Fog", der in John Carpenters Filmografie
weit vorn steht, womöglich nur knapp geschlagen von "Halloween" und "Das Ding aus einer anderen Welt".
Nicht umsonst beginnt der Streifen auch mit einem alten Seebären, der einer
verschreckten Gruppe Kinder am Lagerfeuer eine Gespenstergeschichte
erzählt. "The Fog" gleicht einer solchen Geschichte und Carpenter trägt
diese mit sichtlicher Begeisterung und einem erstaunlichen Gespür für
das richtige Timing vor. Dadurch setzt er schon zu Beginn den unverkennbaren Ton für
den restlichen Film und wie bei echten Lagerfeuergeschichten kann "The
Fog" nicht etwa durch sauber ausgearbeitete Figuren oder gar einer
raffinierten Handlung punkten, sondern vermag es schlichtweg durch seine
unheimliche Atmosphäre zu überzeugen. Und aller Vorhersehbarkeit zum Trotz
weiß Carpenter eben genau wie und vor allem wann er seine Zuschauer erschrecken
kann. Dem titelgebenden Nebel ganz ähnlich, umschlingt auch die
unheimliche Atmosphäre den Betrachter und hält ihn für die Dauer des
Films gefangen. Der vom
Regisseur wie üblich selbst komponierte suggestive und eingängliche, unvergessene Soundtrack trägt dazu
ebenso bei wie der wunderbare Einsatz von zahllosen Nebelmaschinen.
Etliche Szenen sind auch heute noch wunderbar gruselig: die Fischer, die
die aus dem Nebel auftauchenden Untoten bemerken, um gleich darauf
massakriert zu werden; der mit Radiomoderatorin Stevie Wayne (Adrienne
Barbeau) telefonierende Metereologe Dan (Charles Cyphers), der mal eben
kurz vor die Tür geht, um zu schauen, was sich im Nebel verbirgt; die
ältliche Babysitterin von Stevies Sohn Andy (Ty Mitchell), die den
gleichen Fehler macht; die gleichzeitigen Angriffe auf Stevies
Leuchtturm-Radiostation und die Kirche zum Finale. Diese Bedrohung und damit einhergehende Furcht vor dem
Grauen, das im Unbekanntem lauert, zieht sich durch Carpenters
Filmografie und findet im hiersigen Nebel einen ihrer Höhepunkte.
"The Fog" ist
ein dermaßen effektiver Film, weil er sich sehr genau darauf versteht
die richtigen Knöpfe zu drücken. Er bedient sich einer simplen Sehnsucht
und bietet jedem der Materie zugeneigten Zuschauer stimmungsvollen und
kurzweiligen Grusel. Ein Film, den man am liebsten in einer nebligen
Herbstnacht eingekuschelt in einer warmen Decke schaut. Der Inbegriff
von schaurig schöner Gruselromantik. All das ist damals wie heute hoch spannend und nervenzerfetzend, "The
Fog" bleibt ein Höhepunkt des 80er-Jahre-Horrors.
7,5/10
Von STUDIOCANAL erschien der Film ungeschnitten auf Ultra HD Blu-ray /
Blu-ray mit jeder Menge Bonusmaterial auf einer Extra-Disc und dem
originalen Soundtrack-CD in einem schicken Steelbook:
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