Lee (Bruce Lee), Mitglied eines Shaolin-Ordens, reist im Auftrag des britischen Geheimdienstes zu einem Kampfsportturnier auf eine abgelegene Privatinsel. Dessen Veranstalter Han (Kien Shih) steht im Verdacht, in Drogengeschäfte und Frauenhandel verwickelt zu sein. Doch Lee hat auch ein persönliches Motiv für seine Mission, und das lautet "Rache" - seine Schwester wurde von einem Handlanger des Bösewichts in den Selbstmord getrieben. In einer Abfolge von Turnierkämpfen und nächtlichen Ermittlungen kommt Lee dem Geheimnis der Insel näher, bis ihn in einem Spiegellabyrinth schließlich der finale Showdown erwartet...
"Der Mann mit der Todeskralle" ("Enter The Dragon") aus dem Jahr 1973 war der erste in Amerika produzierte Martial-Arts-Film. Er ist der bekannteste, zugleich aber auch der letzte (vollständige) Film des Hauptdarstellers Bruce Lee. Lee starb drei Wochen bevor der Film in die Kinos kam. Auch deshalb ist er inzwischen längst ein absolutes Kultobjekt und für viele Fans eigentlich über jede Kritik erhaben. Nichtsdestotrotz muss man, wenn man ihn mit halbwegs nüchternen Augen betrachtet, zugeben dass "Der Mann mit der Todeskralle" insgesamt nicht wirklich ein Meisterwerk ist, denn die Geschichte, die sich viel zu viel Zeit nimmt um die drei wichtigen Figuren und ihre Motivation in Rückblenden vorzustellen, ist doch reichlich dürftig. Darf Lee in der Anfangszeit noch etwas Kampfkunst-Philosophie verbreiten in dem er beispielsweise einen Schüler unterrichtet oder einen allzu aggressiven Kämpfer auf dem Boot zur Insel eine kleine Lektion erteilt, so hat er mit Ankunft bei Han eigentlich nur noch zwei Dinge zu tun: einerseits kämpfen, andererseits sich als ziemlich mieser Spion zu versuchen. Letzteres geht dann eigentlich auch ständig schief und führt zu noch mehr Kämpfen, in denen Bruce mitunter auch recht brutal vorgeht und einen kompromisslosen, harten Stil pflegt. Letztlich liegt darin auch die ganze Stärke des Films.

6,5/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen