http://www.imdb.com/title/tt0118531/
Trevor Garfield (Samuel L. Jackson) ist ein idealistischer Lehrer an
einer Schule in New York City, die hauptsächlich von Schwarzen besucht
wird. Als er einem Schüler die Versetzung verweigert, schreibt dieser
eine dreistellige Zahl in Garfields Lehrbuch: 187 - der Polizeicode für
Mord. Kurz darauf wird Garfield auf dem Schulgelände brutal
niedergestochen. 15 Monate später versucht Garfield nach zahlreichen
Therapien einen Neuanfang als Aushilfslehrer an einer Problemschule in
Los Angeles. Dort begegnet er nicht minder gewalttätigen Zuständen:
Drogen, Ordnungswidrigkeiten und tätliche Angriffe sind hier an der
Tagesordnung. Von der Schulleitung kann er keine Hilfe erwarten, seine
einzige Verbündete ist die Lehrerin Ellen Henry (Kelly Rowan), die mit
ähnlichen Problemen zu tun hat. Als die Bedrohung durch die Schüler
immer dramatischer wird, vergisst Garfield seine Ideale und holt zum
Gegenschlag aus...
"One Eight Seven" ist ein grandioses Milieu-Drama, in dem Samuel L. Jackson eindrucksvoll beweist,
dass er nicht nur den coolen Motherfucker spielen kann, sondern auch
ernste und tragische Rollen. Samuel L. Jackson schafft es, den verunsicherten idealistischen Lehrer
Trevor Garfield, der 15 Monate nachdem ihn ein Schüler niederstach, an
einer neuen und ebenfalls gewaltbereiten Schule beginnt, absolut
glaubhaft und überzeugend herüberzubringen. Jackson als traumatisierter Lehrer Trevor Garfield,
nachdem er von einem Schüler niedergestochen wurde, im Kampf gegen
Windmühlen in Form von unwilligen unerziehbaren semi-kriminellen
Jugendlichen, die nicht nur ihm sondern auch dem Zuschauer ein ums andere Mal die Zornesröte ins Gesicht treiben. Der Thriller ist damit eine teilweise doch sehr harte Gewaltstudie, die
allerdings auch etwas dick aufträgt, denn während die Schüler
verallgemeinert für das 'Böse' stehen, stellen die Lehrer deren Pendant
dar, welche Tag für Tag um ihrer Leben fürchten müssen. Somit findet
eine manchmal ziemlich unnötige Aufteilung in 'Gut' und 'Böse' statt.
Die Story an sich ist dennoch unglaublich faszinierend und noch dazu hochinteressant und - brisant. Auch wenn der Streifen vor allem im Mittelteil einige kleinere Längen aufzuweisen hat, ist "One Eight Seven" durchgehend fesselnd und spannend. Nach einem kurzen, aber harten Twist gleich zu Beginn heisst es: Garfield gegen alle. Selbst seine
Kollegen haben schon alle Hoffnung aufgegeben und arbeiten nur noch des
Gehaltes wegen. Einer gegen alle. Durch Garfields Art, den Schülern
etwas beibringen und sich andererseits aber nichts gefallen lassen zu
wollen, eckt er überall an, muss sogar um sein Leben fürchten und begibt
sich letztendlich auf eine Schiene der Verzweiflungstaten und des
Krieges, was man zwar als Zuschauer absolut verstehen und auch aufgrund
des Gesehenen nachvollziehen kann, aber auch ständig ein mulmiges und
unbehagliches Gefühl in der Magengegend mit sich herumträgt. Er will nur helfen, sieht aber, dass sein Kampf scheinbar aussichtslos
ist. Am Ende kapituliert er doch. Die dunkle Stimmung im gesamten Film
ist packend und bedrückend. Man weiß aber schon lange, wie der Film
enden muss, obwohl auch das Finale sehr gut gelungen ist.
Die Taten der bewusst als "Problem-Kids" dargestellten Schüler sind widerlich, Hasserregend
und verursachen beim Zuschauer mehr als einmal Kopfschütteln und
Unverständnis, aber man muss sich die unbequeme Frage stellen, ob das, was als Antwort folgt und in
einem extrem krank-perversen und deprimierenden Ende gipfelt,
gerechtfertigt ist. "Klar doch", mag man spontan sagen, "Gewalt erzeugt
Gegengewalt", aber wie fragte doch Garfield im Verlaufe des Film: "Ist unsere Umgebung für unser Tun verantwortlich oder sind wir es
selbst?" - "One Eight Seven" ist damit ohne Frage ein sehr guter, mitreißender, harter und deprimierender Drama-Thriller, der einem mit einem verstörenden und
beklemmenden Gefühl entlässt.
7/10
Von CAPELIGHT PICTURES kommt der Film in deutscher Erstveröffentlichung in 4K Ultra-HD, Blu-ray HD und DVD im Mediabook mit 24-seitigem
Booklet:
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