http://www.imdb.com/title/tt1188990/
Jannicke (Ingrid Bolsø Berdal) kommt mit den Verletzungen aus Teil 1 ins
Krankenhaus. Die diensthabenden Ärzte sind Herman (Fridtjov Såheim),
Camilla (Marthe Snorresdotter Rovik) und Audhild (Johanna Mørck). Da das
Hospital bald dicht gemacht wird, sind nur noch eine ältere Frau (Inger
Johanne Ravn) und der kleine Daniel (Vetle Qvenild Werring) als
Patienten übrig. Währenddessen suchen Polizisten nach Jannickes Peiniger
und entdecken die Gletscherspalte, in der der Killer seine Opfer
verscharrt hat. Auch der vermeintlich tote Mörder wird gefunden und ins
Krankenhaus gebracht. Dann macht er plötzlich wieder die Augen auf...
"Cold Prey 2 Resurrection" knüpft nahtlos an die Handlung seines
empfehlenswerten Vorgängers an, zieht vom Berghotel in die Gebirgsklinik
und präsentiert sich dabei als deutlich blutigere Version des
nordischen Slasher-Erfolgshits. Mit eigentlich recht simplen Mitteln ist Mats Sternberg auch ein ähnlich effektvolles
Sequel gelungen. Das flackernde Licht weicht schnell unwohler
Dunkelheit, die langen, verlassenen Gänge der winzigen Krankenstation führen direkt in den Tod. Gut situierte
Jumpscares und eine düster-sterile Atmosphäre im
skandinavischen Stil sorgen für einen wohligen Slasher-Horror, der dem Erstling in kaum etwas nachsteht.
"Cold Prey 2" ist, wohl eher ungewollt angelehnt an sein Setting,
auf rutschigem Terrain gebaut. Wie der englische Titelzusatz bereits
preisgibt, leben Totgeglaubte im europäischen Norden scheinbar wirklich
länger, der Dauerfrost muss auch die einheimischen Gehirngänge befallen
haben – so manche Handlung der Protagonisten reiht sich nahtlos in die
Hitliste der dümmsten Fehlentscheidungen des Horrorkinos ein – und auch
das allgemeine Mordmotiv bleibt eher unschlüssig und fadenscheinig.
Sternberg versucht das am Ende durch Übereifer und Sensationszwang noch
irgendwie auszugleichen, übertreibt es dabei aber erst recht mit
dramaturgisch überspitztem Zeigefreudigkeit und etwas fragwürdigen Twists.
Das ist schade, weil es hier als durchaus möglich erschien, den
08/15-Rahmen zu sprengen. Das ansprechende Niveau seines Erstlings führt
"Cold Prey 2" dennoch fort und kommt als packender
Klinik-Horror daher, der sich aus den abgesteckten Grenzen des Genres
nicht allzu sehr hinaus trauen will, durch eine schauderhafte und
routiniert inszenierte Kulisse aber dennoch ein ansprechendes Filmchen kreiert.
6,5/10
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