http://www.imdb.com/title/tt4147210/
Sloane (Kirsten Prout) und Katie (Tiera Skovbye) wollen nach New York
reisen und beim Shoppen richtig viel Geld im Big Apple lassen. Die
beiden jungen Frauen träumen schon ewig von diesem Trip, haben aber
eigentlich viel zu wenig Geld. Um die Portmonees vor der Reise noch
einmal richtig gut zu füllen, beschließen sie, einen Hilfsarbeiterjob
auf dem Land anzunehmen. Die Familie bei der sie landen, war allerdings
nicht auf der Suche nach einfachen Aushilfen – sie entpuppen sich als
skrupellose Peiniger. Nach ihrer Ankunft werden Sloane und Katie unter
Drogen gesetzt und erwachen am nächsten Morgen in einem finsteren Wald.
Sie sind an Container gekettet und werden von vielen Männern
vergewaltigt. Trotzdem gelingt ihnen die Flucht aus der Hölle. Doch
statt den schrecklichen Ort zu verlassen, schwören die beiden jungen
Frauen Rache und kehren zu der Familie zurück...
"Even Lambs Have Teeth" ist nur ein weiterer Rape'n
Revenge-Movie, der seltsamerweise im Verlauf in Richtung Comedy abdriftet und irgendwie versucht,
eine Balance zwischen menschlichem Horror, lakonisch-sadistischer
Komödie und Rache-Flick zu sein. Schauspielerisch ist das sogar noch okay. Keine Oscarreife Leistung, aber durchaus in Ordnung.
Der Film folgt anfangs den beiden
Mädels auf frecher Art und Weise ihrem (sexuell) selbstbewussten
Auftreten. Das folgende Vergewaltigungs-Martyrium ist arg zurückhaltend undoft nur andeutungsweise dargestellt. Den Vergleich zu Genregrößen wie "I Spit On Your Grave" braucht man da gar nicht erst anzustellen, denn "Even Lambs Have Teeth" ist trotz der Thematik und einiger weniger blutiger Szenen dafür einfach immer noch zu brav und zerfällt sogar im Mittelteil an der eigenen Geschichte. Selbst den einen Moment der (psychologischen)
Transformation von Beute zu Raubtier findet nicht statt.
Unvermittelt drehen die Mädels den Spieß um und haben zynischen Spaß daran, ihre
Peiniger sadistisch zu töten, begleitet zu entspannter und völlig unpassender Folk-Musik zum Mitsingen und in
hautengen Hotpants. Die tagelangen (angedeuteten) Vergewaltigungen durch mehrere Peiniger scheinen beide auch nicht besonders mitgenommen zu haben (eher im Gegenteil) und dienen daher wohl nur als "Entschuldigung" für das was folgt. Die etwas gewalttätigeren Vergeltungssequenzen werden nämlich cool
gefeiert, alles mit minimalen Gore und so sauber wie möglich gefilmt.
Schmutz und Dreck, die dem Genre immanent sind, gibt es nicht, die
befreiende Wirkung von Rache ist hier ein langgezogener Witz.
Vielleicht wollte Regisseur Terry Miles so aus der voyeuristischen und
männlichen Komfortzone des Genres heraustreten, den Zuschauer bewusst
verarschen, oder gar eine hedonistische Feminismus-Satire auf das Genre
erschaffen - wer weiß. Allerdings wirkt der Streifen wie ein
ungeschickter, lebloser Versuch eines Neo-Ausbeutungsfilms, der sein
Konzept und die Thematik nicht wirklich durchdacht bzw. verstanden hat.
5/10
"Pierrot Le Fou UNCUT #7", so lautet der Editionsname des limitierten
Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung
enthält:
Quellen:
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou
Poster/Artwork: Pierrot Le Fou
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