Donnerstag, 24. November 2016

Even Lambs Have Teeth (2015)

http://www.imdb.com/title/tt4147210/

Sloane (Kirsten Prout) und Katie (Tiera Skovbye) wollen nach New York reisen und beim Shoppen richtig viel Geld im Big Apple lassen. Die beiden jungen Frauen träumen schon ewig von diesem Trip, haben aber eigentlich viel zu wenig Geld. Um die Portmonees vor der Reise noch einmal richtig gut zu füllen, beschließen sie, einen Hilfsarbeiterjob auf dem Land anzunehmen. Die Familie bei der sie landen, war allerdings nicht auf der Suche nach einfachen Aushilfen – sie entpuppen sich als skrupellose Peiniger. Nach ihrer Ankunft werden Sloane und Katie unter Drogen gesetzt und erwachen am nächsten Morgen in einem finsteren Wald. Sie sind an Container gekettet und werden von vielen Männern vergewaltigt. Trotzdem gelingt ihnen die Flucht aus der Hölle. Doch statt den schrecklichen Ort zu verlassen, schwören die beiden jungen Frauen Rache und kehren zu der Familie zurück...

"Even Lambs Have Teeth" ist nur ein weiterer Rape'n Revenge-Movie, der seltsamerweise im Verlauf in Richtung Comedy abdriftet und irgendwie versucht, eine Balance zwischen menschlichem Horror, lakonisch-sadistischer Komödie und Rache-Flick zu sein. Schauspielerisch ist das sogar noch okay. Keine Oscarreife Leistung, aber durchaus in Ordnung.

Der Film folgt anfangs den beiden Mädels auf frecher Art und Weise ihrem (sexuell) selbstbewussten Auftreten. Das folgende Vergewaltigungs-Martyrium ist arg zurückhaltend undoft nur andeutungsweise dargestellt. Den Vergleich zu Genregrößen wie "I Spit On Your Grave" braucht man da gar nicht erst anzustellen, denn "Even Lambs Have Teeth" ist trotz der Thematik und einiger weniger blutiger Szenen dafür einfach immer noch zu brav und zerfällt sogar im Mittelteil an der eigenen Geschichte. Selbst den einen Moment der (psychologischen) Transformation von Beute zu Raubtier findet nicht statt. Unvermittelt drehen die Mädels den Spieß um und haben zynischen Spaß daran, ihre Peiniger sadistisch zu töten, begleitet zu entspannter und völlig unpassender Folk-Musik zum Mitsingen und in hautengen Hotpants. Die tagelangen (angedeuteten) Vergewaltigungen durch mehrere Peiniger scheinen beide auch nicht besonders mitgenommen zu haben (eher im Gegenteil) und dienen daher wohl nur als "Entschuldigung" für das was folgt. Die etwas gewalttätigeren Vergeltungssequenzen werden nämlich cool gefeiert, alles mit minimalen Gore und so sauber wie möglich gefilmt. Schmutz und Dreck, die dem Genre immanent sind, gibt es nicht, die befreiende Wirkung von Rache ist hier ein langgezogener Witz.

Vielleicht wollte Regisseur Terry Miles so aus der voyeuristischen und männlichen Komfortzone des Genres heraustreten, den Zuschauer bewusst verarschen, oder gar eine hedonistische Feminismus-Satire auf das Genre erschaffen - wer weiß. Allerdings wirkt der Streifen wie ein ungeschickter, lebloser Versuch eines Neo-Ausbeutungsfilms, der sein Konzept und die Thematik nicht wirklich durchdacht bzw. verstanden hat.

5/10

"Pierrot Le Fou UNCUT #7", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:  


Quellen:
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou
Poster/Artwork: Pierrot Le Fou

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