http://www.imdb.com/title/tt0381849/
Der Farmer Dan Evans (Christian Bale) lebt mit seiner Frau Alice
(Gretchen Mol) und ihren beiden Söhnen William (Logan Lerman) und Mark
(Benjamin Petry) in einem kleinen Dorf an der Grenze zu Mexiko in
Arizona. Der ehemalige Scharfschütze, der im Bürgerkrieg ein Bein
verlor, kann seine Familie kaum über die Runden bringen. Den Respekt
seines 14-jährigen Sohnes William hat er längst verloren. Die Schulden
türmen sich auf und Dan fürchtet sein Land zu verlieren. Als Dan und
William Zeuge eines Bankkutschenüberfalls durch den berüchtigten Outlaw
Ben Wade (Russell Crowe) und seiner kompromisslosen, brutalen Gang
werden, wendet sich das Blatt. Der clevere Wade fällt dem Kopfgeldjäger
Byron McElroy (Peter Fonda), dem Dan das Leben gerettet hat, in die
Hände und eine Gruppe soll den Verbrecher nach Contention bringen, um
dort den Gefangenentransportzug nach Yuma um 3:10 Uhr zu erwischen. Dan
wittert seine Chance, Geld zu machen und schließt sich der Eskorte an.
Doch der Weg ist gefährlich und Wades Rechte Hand Charlie Price (Ben
Foster) ist ihnen mit seinen Leuten dicht auf den Fersen...
"3:10 To Yuma" ist bestimmt kein klassischer Western. Viel zu sehr wird von der altbekannten und immer wieder gern verfilmten Outlaw-Story abgewichen und somit ein beinahe völlig neues Szenario mit zahlreichen Wendungen kreiert, in dem man sich aber auch sofort heimisch fühlt. "3:10 To Yuma" ist viel mehr ein packender Actionfilm ohne besondere Handlung, die aber als perfekter Aufhänger für jede Menge Charaktermomente
und Schießereien dient.
So sind die beiden Protagonisten mit Christian Bale und Russel Crowe
exquisit besetzt und auch die restlichen Darsteller wissen in ihren
Rollen zu überzeugen. Auf der einen Seite der rechtschaffende Farmer Dan (Christian Bale) welcher um Hof
und Familie kämpft und dazu ein kleines Handicap hat. Und auf der
anderen Seite der charismatische Gangster Ben (Russell Crowe), welcher nicht nur
Charme sondern auch einen sehr schnellen Abzugsfinger besitzt. In
seiner Gang ist dann noch der Revolverheld Prince (genial besetzt von
Ben Foster), welcher wohl einer der schönsten Bösewichte mimt die man je
im Westerngenre gesehen habe, leider aber nur als Bully herhalten
muss. Besonders auch Logan Lerman gefällt als engagiert
spielender Jungdarsteller. Die beiden Hauptcharaktere sind zudem hervorragend ausgearbeitet. Beide Charaktere werden im Film immer wieder vor schwierige
Entscheidungen gestellt und dies artet dann meistens in tollen Dialogen
zwischen Evans und Wade aus.
Aber der Fokus des Films liegt natürlich auf der Action. Und diese
ist außergewöhnlich gut gelungen. Die Szenen sind enorm dynamisch und
druckvoll inszeniert. Doch eine dynamische und druckvolle Inszenierung,
dass bekommen viele Regisseure ganz gut hin.
Was "3:10 To Yuma" von anderen Actionfilmen unterscheidet ist
die enorme Spannung, die der Film aufbaut. Besonders das Finale ist in dieser Hinsicht wirklich gelungen. Die
letzte dreiviertel Stunde kann an Spannung und auch an Epik von nur
wenigen Filmen übertroffen werden. Man könnte fast meinen, das eben jenes Finale das Beste an Action ist, was man je im Westerngerne gesehen hat. Somit kann man für "3:10 To Yuma" eine klare Empfehlung
aussprechen. Ein starker Anfang und schönes Ende, dazwischen unterhaltsam und temporeich. Der Film versteht es, ganze
zwei Stunden lang zu fesseln. Selten sitzt man bei Actionszenen so
angespannt im Sitz wie bei diesem Film. Fesselnd!
8/10
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