http://www.imdb.com/title/tt0104409/
Die von schrecklichen Alpträumen geplagte Fernsehreporterin Joey
Summerskill (Terry Farrell) wird im Krankenhaus zufällig Zeugin eines
grausamen Todesfalls: Ein junger Mann wird von unzähligen Widerhaken
durchbohrt und von einer unsichtbaren Macht in tausend Stücke gerissen.
Die junge Journalistin wittert die Story ihres Lebens und geht der Sache
nach. Die Spur führt sie geradewegs in den geheimnisvollen Nachtclub "The Boiler Room", wo sie auf die Tänzerin Terri (Paula Marshall) trifft
und mit ihrer Hilfe dem Geheimnis von Pinhead (Doug Bradley) und den
Zenobiten auf die Spur kommt. Der Eigentümer des Nachtclubs, der
kriminelle Monroe (Kevin Bernhardt), ist im Besitz der "Säule der
Seelen" und ahnt nicht, dass in der abscheulichen Skulptur die Dämonen
aus der Hölle gefangen sind und nur auf ihre Befreiung warten...
Nach dem nochmal um einiges
undurchsichtigeren
zweiten Teil ist die britische
Horror-Reihe mit
"Hellraiser III: Hell On Earth" im Jahre 1992 nun im amerikanischen
Popcorn-Kino angekommen. Das bedeutet in diesem Fall ein noch
ausufernderes Effekte-Spektakel, jedoch zugunsten der Mystik und der
Atmosphäre. Der übergehende Handlungsstrang der beiden Vorgänger findet
nun nur noch am Rande Erwähnung, auch wenn die Handlung auf dem
Cliffhanger von
Teil zwei aufbaut. Waren Pinhead und die anderen
Cenobiten in den Vorgängern noch stoisch im Raum stehende, mysteriöse
Wesen, degenerieren sie in dieser Fortsetzung zu Sprüche klopfenden
Killern und erinnern dabei nicht selten an einen Freddy Kruger aus der
"A Nightmare On Elm Street"-Reihe. Zugegeben, die
Designs sind abermals großartig und Doug Bradleys Performance als
bösartiger Anführer der Cenobiten macht sehr viel Spaß. Trotzdem geht
von den Kreaturen mittlerweile nur noch eine sehr comichafte Bedrohung
aus.
Eingeladen zu einer entarteten Party im Neonflutlicht unweit von
allerlei verschrobenen Objekten, die für einen ebenso entarteten Kunst-
und Kulturgeschmack stehen, bläht sich "Hellraiser III" zum Abzählreim
herunterbetenden, die meiste Zeit über jedoch wirklich sehr pseudo-hippen Rockerlaufsteg auf, der seine
missgestalteten Spielzeug-Zenobiten und seinen angestauten Höllenlärm in
der menschenleeren Tristesse von Manhattans Innenstadt als
karikatureskes Actionspektakel verkauft, das mit der Grundidee subtiler,
spiritueller Urbegierde nicht mehr viel gemein hat. Überrascht wird man da noch von dem gemächlichen Einstieg des Films,
welcher sich doch tatsächlich die Zeit nimmt, seine Figuren einzuführen.
Die sind jetzt nicht die Krone der kreativen Charakter-Schöpfung, aber
trotzdem irgendwie sympathisch.
Die Atmosphäre ist nicht mehr so dicht wie bei den Vorgängern, was
vor allem an dem grellen Effekte-Inferno liegt, welches hier in den
ausufernden Splatterszenen zelebriert wird. Wie gesagt, es ist halt
alles amerikanisiert worden: lauter, bunter, blutiger und leider auch stumpfer. Trotzdem hat man
seinen Spaß damit, spätestens wenn im Abspann "Hellraiser" von Motörhead
aufgröllt. Als unterhaltsamer Popcorn-Horror angesiedelter dritter Teil
des
"Hellraiser"-Franchises, welcher sich von den mysteriösen Wurzeln
der Reihe entfernt hat und nun noch mehr auf comichafte Splatterszenen
und schrille Effekte setzt. Von der surrealen Atmosphäre ist nicht viel
geblieben, unterhaltsam ist der Film aber durchaus.
6,5/10
Von TURBINE MEDIEN erschien der Film Remastered, Uncut und Unrated in HD im Rahmen der "CLIVE BARKERS HELLRAISER TRILOGY" im Mediabook mit dem klassischen VHS-Cover. Die Edition ist auf 2.000 Stück limitiert und umfasst weiterhin das 160-seitige Buch "Beyond Hellraiser" und die Dokumentation "Leviathan: Die Geschichte von Hellraiser".