http://www.imdb.com/title/tt1951265/
Nachdem Katniss (Jennifer Lawrence) erfahren musste, dass ihr
Heimat-Distrikt 12 vollständig zerstört wurde, begibt sie sich dorthin,
um die Ausmaße selbst in Augenschein zu nehmen. Bis auf die Unterkünfte
für die Sieger der Spiele wurde der gesamte Bezirk von der Regierung in
Schutt und Asche gelegt, allein der Familienkater Butterblume hat
überlebt. Katniss bringt das Tier in ihr neues Zuhause: Distrikt 13.
Dessen Bewohner leben im Untergrund, besitzen Kernwaffen und stehen der
Regierung feindlich gegenüber. Katniss ist noch immer das Gesicht der
Revolution, der auch ihr Freund Gale Hawthorne (Liam Hemsworth)
angehört. Sie weigert sich aber anfänglich, an Propaganda-Aktionen für
den Aufstand teilzunehmen, da sie um das Leben von Peeta (Josh
Hutcherson) fürchtet. Der wird von der Regierung als Lockvogel
eingesetzt und warnt in einer Sondersendung die Revolutionäre vor einem
Militärschlag seitens der Regierung, sollten diese sich nicht ergeben.
Auf das Versprechen hin, dass Peeta im Falle eines Sieges nicht bestraft
wird und sie den Präsidenten des Kapitols selbst töten darf, willigt
Katniss schließlich doch ein, den Revolutionären zu helfen.
Der lange und verwinkelte Weg zur Revolution ist mit
7-Tage-Regenwetter-Gesicht eine wahrlich zähe Angelegenheit. Der neueste Trend: Möglichst viele Szenen der Literaturvorlage zu bebildern, um maximale Gewinne einzustreichen. Der Film
trauert damit aber einer aseptischen Liebesgeschichte hinterher und die Macht des
phrasenhaften Dialogs ist vergleichbar wie der Weg zum Erwachsenwerden. Wie auch die beiden Vorgänger ist "Mockingjay" aber kompetent in Szene
gesetzt und liefert eine interessante Geschichte, welche Fantasy,
Dystopie und leichte Anklänge von sozialkritischen Themen mit sich
bringt. Das Ganze ist sicherlich in erster Linie für Jugendliche gedacht
und entsprechend findet man hier junge, mutige Heldenfiguren sowie eine
zielgruppengerechte Liebesgeschichte vor. Man kann aber an der Idee Gefallen finden, endlich einmal ein
Fantasy-Setting mit moderner und teilweise futuristischer Technik sehen
zu dürfen, was es in der Filmwelt leider viel zu selten zu sehen gibt.
"Mockingjay Teil 1" will auch etwas tiefgründiger als seine beiden Vorgänger, ein moderner Kriegsfilm über
Medien-Manipulation, Faschismus, fremdbestimmten Erwartungen und inneren
Kämpfen sein, will tiefenpsychologisch die Zielgruppenbedürfnisse, die
Lebenswelten des jugendlichen Publikums mit großer Ernsthaftigkeit ernst
nehmen. Das ist ehrbar und nicht so von einem Industrieprodukt zu
erwarten gewesen. Entstanden ist eine Art Warteschlange auf die große
Schlacht, der erzählerische Bogen des eh schon schmalen Romans wird
gewaltsam unterbrochen. Leider entstehen so unnötige Längen, Kern-Motive
werden immer und immer wieder wiederholt. Emotionale Highlights sind
eher spärlich gesät, eine trübe Beerdigungsstimmung kommt auf. Der eh
schon arg dünne Plot weißt wenig erzählerischer Substanz auf, verstärkt
durch die Fehlentscheidung das Finale in zwei Teile zu splitten. Einzig Jennifer Lawrence' Präsenz und die Leistung der Darsteller-Riege um sie herum retten den ersten Teil von "Mockingjay".
6/10
Die "Hunger Games"-Trilogie
gibt es in einer schicken Box. Diese beinhaltet alle 4 Filme auf 4K Ultra HD Blu-ray und Blu-ray.
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