http://www.imdb.com/title/tt1951266/
Der Krieg in Panem spitzt sich immer weiter zu. Die junge Katniss
Everdeen (Jennifer Lawrence), die mittlerweile ganz offen als Gesicht
der Rebellion der Distrikte gegen Präsident Snow (Donald Sutherland) und
sein totalitäres Regime gilt, bereitet sich auf die letzte große
Konfrontation vor, die alles beenden und die Bevölkerung endgültig
befreien soll. Mit jedem Erfolg der Aufständischen wird Snow nur noch
besessener davon, Katniss zu stoppen. Unter Einsatz ihres Lebens will
sie gemeinsam mit einer Einsatztruppe aus Distrikt 13, zu der auch ihre
Freunde Gale (Liam Hemsworth), Finnick (Sam Claflin) und Peeta (Josh
Hutcherson) gehören, das Kapitol erobern und Snow ein für alle Mal
stürzen. Doch die Gefahren, die beim Kampf um die Zukunft auf sie
warten, übertreffen alles, was die jungen Leute je in den Arenen der
Hungerspiele durchleben mussten...
Man könnte argumentieren, dass es "Mockingjay" vom Tempo her geschadet hat, dass er in zwei Teile gespalten wurde, der Film dadurch aber den
Themen des Erwachsenwerdens und der (politischen) Zwiespältigkeit von
Revolutionen mehr Raum gibt. Somit hatte man zumindest die Möglichkeit, sich subtil und schrittweise in die
Charaktere einzufühlen. Leider ist der Weg zur Belagerung,
der Kampf im Kapitol dann doch nur eine bekannte Suppe, die bei
schwacher Hitze vor sich hin köchelt. Mit moralischen Grauschattierungen
gewürzt, wird um den heißen Brei gerührt, bis das Finale nur noch fade
schmeckt. "Die Tribute von Panem: Mockingjay: Teil 2" leidet dabei, wie auch schon der erste Teil etwas unter der zu niedrigen Altersfreigabe. Hier ist mehr als deutlich zu
spüren, wie sehr Regisseur Francis Lawrence mit angezogener Handbremse
arbeiten musste. Vom erwarteten blutigen und brutalen Showdown ist nur der Rahmen
übrig geblieben, auch wenn das Maximum dessen ausgereizt wird, was eine FSK12-Freigabe zulässt. Die Exposition des Teils ist somit in der Tat etwas zu lang, aber sobald es
mal losgeht, kann auch "Mockingjay, Part 2" wieder richtig packen. Die
Actionszenen sind aber endlich wieder abwechslungsreich und sogar spannend.
Das Ganze stellt zwar irgendwo einen runden Abschluss der "Hunger Games"-Saga
dar, doch leider ist der Streifen auch irgendwann überraschungsarm und in vielen Sszenen schleppend. So gibt es viel mehr ruhige Momente als erwartet, und diese
Szenen haben darüber hinaus auch kaum etwas zu bieten weshalb sich gerade das erste Drittel
des Films etwas zieht. Natürlich hat der Film auch mal hochspannende Szenen mit gut
inszenierter Action, doch das kommt
viel zu selten vor.
Der Cast gibt nochmal
alles, in erster Linie natürlich Jennifer Lawrence, für die diese Rolle
längst zu einer Fingerübung geworden ist.
Der zweite Teil des dritten Teils ist somit weiterhin ein überraschend
pessimistischer Blockbuster mit eine erbarmungslosen Abwärtsspirale. Über
alles liegt die depressive, unversöhnliche Natur des Krieges. Flüchtige
Schimmer der Hoffnung werden mit schwermütigen Dialogen und psychischen
Konflikten den Garaus gemacht. In einer fast schon mutigen Art und Weise
wird ständig entscheunigt, unterbrochen und wiederholt. Die Figuren
kommen einem dadurch aber auch nicht näher. Ohne epischen Schwung,
unterkühlt, fast lustlos, geht die ganze Geschichte zu Ende. Gleichwohl wird
das marginal emanzipierte Frauenbild noch in den letzten Film-Metern zu
einem Familien-Mutter-Tier deformiert. Optik, Effekte und Soundtrack
reihen sich nahtlos in die qualitativ guten Vorgänger ein.
Es ist ein solider Abschluss der "Die Tribute von Panem"-Reihe. Der Film ist ein würdiges Finale und Abschluss des Franchise, mit den erwähnten Schwächen.
7/10
Die "Hunger Games"-Trilogie
gibt es in einer schicken Box. Diese beinhaltet alle 4 Filme auf 4K Ultra HD Blu-ray und Blu-ray.
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