http://www.imdb.com/title/tt1013743/
Als June Havens (Cameron Diaz) am Flughafen dem charmanten Roy Miller
(Tom Cruise) in die Arme stolpert, ahnt sie noch nicht, was für eine
folgenreiche Begegnung ihr bevorsteht. Kaum an Bord kann sie gerade
einmal “Hallo” sagen, bevor Miller im Handumdrehen die ersten auf ihn
angesetzten Killer umlegt. Danach landet er nonchalant die Boeing und
entführt June kurzerhand. Roy und seine Geisel, so unterschiedlich wie
Tag und Nacht, werden in eine lebensgefährliche Verfolgungsjagd
verstrickt – das FBI, die CIA und ein skrupelloser Waffenhändler sind
ihnen dabei immer dicht auf den Fersen...
Getreu dem selbst auferlegten Motto, sich mit jedem Film neu zu erfinden
(was zumindest das Genre betrifft), betritt James Mangold mit "Knight And Day" nun die Pfade der Actionkomödie. Eine Richtung, die gar mal
nicht so einfach umzusetzen ist, wie man auf den ersten Blick vermutet.
Wieviel Action, wieviel Drehbuchverwicklungen, wieviel Humor braucht so
ein Film? Man kann zwar nicht sagen, dass Mangold an der richtigen
Mischung komplett gescheitert wäre, doch der Nachgeschmack eines großen
mitreißenden Abenteuers, welches man gern in Erinnerung behalten würde,
fehlt trotzdem. Dabei bringen die Anfangsminuten mit der Flugzeugszene
den richtigen Schwung mit, um sich auf unterhaltsame 117 Minuten zu
freuen. Tom Cruise ist wie so oft der mutige Actionvirtuose, wobei man
schon das eine oder andere Mal sich an den Ethan-Hunt-Charakter aus
"Mission: Impossible" erinnert fühlt. Cameron Diaz wiederum spielt die
sympathische, wenngleich naive Ahnungslose, die zufällig in eine Agentengeschichte
verwickelt wird und über sich hinaus wachsen muss. Es werden viele
unterschiedliche Schauplätze präsentiert und auch in Sachen Action gibt
es nicht gerade wenig zu sehen.
Dennoch vermisst man im Laufe des Films
etwas den zuerst eingeschlagenen Weg mit seinem eher überzeichneten
Nonsens-Charakter, da man sich mehr auf ein funktionierendes Drehbuch
verlässt mit all seinen Pseudoerklärungen als auf die Chemie zwischen
beiden Protagonisten. Insbesondere die blassen Gegenfiguren, allen voran
Peter Sarsgaards Rolle, dämpfen irgendwann das Interesse am Geschehen
zwischen Wahrheit und Lüge. Mit etwas mehr Konsequenz beim Comedy-Faktor
wäre dann auch das eigentlich ganz nette Finale weitaus ironischer und
damit gelungener und runder angekommen. "Knight and Day" ist solide
anspruchslose Kost für zwischendurch, gemessen an der bisherigen
Mangold-Filmografie aber eine kleine Enttäuschung.
Nach einem dann etwas enttäuschenden cineastischen Einspielergebnis wurde dann eine verlängerte Fassung hergestellt, die sogar lohnenswert ist. So wurde
etwa eine zusätzliche Actionszene integriert, der Charakter June bekommt
mehr Background und auch ein paar Combatszenen wurden um einige härte
Einstellungen verlängert. Die rund 7 Minuten mehr Spielzeit sind somit
nicht übermäßig langatmig, sondern werten den ohnehin zumindest schon
unterhaltsamen Film noch etwas auf. Einen Vergleich zwischen der Kino- und der Extended Fassung gibt es hier: schnittberichte.com.
6,5/10
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