http://www.imdb.com/title/tt1979388/
In einer Welt, die nie von einem Meteor getroffen wurde, sind die
Dinosaurier nicht ausgestorben, sondern leben weiter auf der Erde. Zu
ihnen gehört auch der gutmütige Apatosaurus Arlo (Stimme im Original:
Raymond Ochoa / deutsche Fassung: Cosmo Claren), der zwar stets
versucht, seine Familie tatkräftig zu unterstützen, sich jedoch vor
allem und jedem fürchtet. Als er eines Tages aber in einen reißenden
Fluss fällt und erst weit entfernt von seinem Zuhause wieder an Land
gespült wird, muss er sich in einer ihm fremden Umgebung seinen Ängsten
stellen. Dabei ist er allerdings nicht allein, hat er kurz zuvor doch
Bekanntschaft mit dem wilden Menschenjungen Spot gemacht, der ganz im
Gegensatz zu Arlo vor keiner Gefahr zurückschreckt. Auch wenn der junge
Dinosaurier anfangs nicht viel mit dem knurrenden Energiebündel anfangen
kann, entwickelt sich zwischen den beiden schnell eine ungewöhnliche
Freundschaft, die ihnen hilft, das turbulente Abenteuer zu bestehen, das
vor ihnen liegt.
Zwei Pixar-Filme im selben Jahr, das ist eher ungewöhnlich. Vor allem wenn der erste gerade mal 2 Monate zuvor in die Kinos kam. "Arlo & Spot" will aber im Gegensatz zu "Alles steht Kopf" ein eigenständiger Animationsfilm mit höheren
Fokus auf eine jüngere Zielgruppe sein. Dazu mit einer
eher konventionellen Geschichte die einen gewissen Wert auf Emotionen, Drama
und Gefühl legt.
"Arlo & Spot" hat darüber hinaus die photorealistischsten
Bilder, die Pixar jemals auf die Leinwand gezaubert hat: Wasser,
Landschaften, Pflanzen, Stürme – das ist stellenweise atemberaubend
schön. Aber es ist natürlich immer nur computergeneriert, und die
oftmals auf Niedlichkeit zielende, fast immer übertrieben wirkende
Stilisierung der Dinosaurier passt dann zu den Naturbildern gar nicht
mehr so recht dazu. Die Figuren wirken wie Fremdkörper in ihrer eigenen
Welt. Dass dies nicht stört, liegt eben wieder in der zum Dahinschmelzen süßen Sympathie der beiden Hauptakteure Arlo, ein Apatosaurus, und Spot, dem kleinen Höhlenmenschen. Die Geschichte hingegen ist nicht so überzeugend. Die Grundidee ist
lange klar, und so erübrigt sich der restliche Film eigentlich sehr
schnell. Auch wenn einige Szenen gut gelungen sind, schafft es die Story auf lange Sicht nicht, den Zuschauer wirklich mitzureissen. Dies liegt vor allem auch am Bekanntheitsgrad und der Entwicklung der Geschichte, die so sicher schon Dutzende Mal verfilmt wurde.
Der Film ist
dennoch (und das ist komisch weil widersprüchlich) unterhaltsam. Für einen Kinderfilm ist er aber doch sehr gewagt, denn er ist an einigen Stellen sehr brutal und
vor allem erztraurig. Für Peter Sohn, welcher Bob Peterson ("Oben") ersetzt
hatte, ist "Arlo & Spot" der erste Abendfüllende Spielfilm als
Regisseur. Bekannt war er bis jetzt nur für den sehr genialen Kurzfilm "Teilweise
wolkig". Aber hier sind die Figuren zu eindimensional, die Geschichte in ihrer Bekanntheit zu banal erzählt. Entschleunigung ist schön und gut und auch jederzeit willkommen, doch
dieser Film lässt sich mit "Dino geht verloren, Dino findet Mensch, Dino
geht nach Hause" in einem Satz vollumfänglich erklären. Herzig ist das
natürlich trotzdem irgendwie, hier und da sitzt der Humor und wer nahe
am Wasser gebaut ist wird hier sicher auch Taschentücher verbrauchen,
denn stellenweise ist "Arlo & Spot" richtig traurig. Aber unterm Strich
fühlt sich das alles an wie dreimal recycelt und das drücken auf die
Tränendrüsen erfolgt so dermaßen berechnet dass man sich hinterher
ärgert, darauf hereingefallen zu sein. Ein schön anzusehender, netter und optisch beeindruckender Film, aber leider auch nicht mehr als das.
7/10
Exklusiv bei zavvi (UK) gab es den Film im limitierten und geprägten Steelbook, welches den Film sogar in deutscher Sprache und in der 2D/3D-Fassung enthält.
Quellen:
Inhaltsangabe: Disney / Pixar
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