Freitag, 15. Mai 2015

Rocky Balboa (2006)

http://www.imdb.com/title/tt0479143/

Der ehemalige Schwergewichts-Boxweltmeister Rocky Balboa (Sylvester Stallone) hat sich schon lange aus dem Ring verabschiedet. Seine boxerischen Heldentaten von einst dienen heute vor allem der Unterhaltung seiner Gäste, die er in einem kleinen italienischen Restaurant bewirtet. Rocky ist immer noch eine Legende, die geachtet wird. Das führt dazu, dass sich die Beziehung zu seinem Sohn Rocky Jr. (Milo Ventimiglia), der als Banker in der Innenstadt arbeitet, schwierig gestaltet. Immer noch wirft Rocky einen großen Schatten, der seinem Sohn zu schaffen macht. Rocky trauert fortwährend um seine Frau Adrian (Talia Shire), die an Krebs verstorben ist. Langsam nähert er sich jedoch der Kellnerin Marie (Geraldine Hughes), die er von früher kennt. Der Boxsport steckt dagegen in der Krise. Der unbesiegte Schwergewichts-Weltmeister Mason Dixon (Antonio Tarver) hat sich quasi zu Tode gesiegt, das Publikum wendet sich gegen ihn, weil er keine Konkurrenz mehr hat. Nach einem virtuellen Kampf eines Sportkanals, aus dem der junge Rocky Balboa als Sieger über Mason Dixon hervorgeht, nimmt die Diskussion um die Stärken beider Boxer eine ungeheure Dynamik an. Rocky lässt sich zu einem Schaukampf gegen den amtierenden Weltmeister überreden...

Definitiv ein würdiger Abschluss der Reihe. Und dieser Film macht alles wieder gut. Es war sicherlich vielen "Rocky"-Fans ein Dorn im Auge, dass ausgerechnet der fünfte und damit der vermeintlich abschließende Teil ziemlich unterdurchsschnittlich war. Irgendwie fehlte ihm fast alles was die vorherigen Teile auszeichnete.

"Rocky Balboa" macht nun wieder alles richtig. Er orientiert sich vor allem am ersten Teil ohne diesen blind zu kopieren. Die zeitlos geniale Musik von Bill Conti, die legendäre Trainingssequenz und natürlich ein spektakulärer Fight, aber auch sehr viele dramatische Elemente... - das alles ist wieder da und auch noch gänzlich, ohne unglaubwürdig zu wirken. Nur Adrian fehlt, aber gerade das verleiht dem Film eine besondere Atmosphäre. Dafür nimmt der Zwist mit Rockys Sohn diesen Platz ein und gibt auch der Figur eine neue Dimension. Boxer. Vater. Legende.


Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, denn im Detail sind Abstriche in der B-Note zu finden. So ist etwa der finale Kampf arg kurz geraten und auch die vormals zu üppigen und faszinierenden Trainigssequenzen sind dem Drama gewichen. Dies ist einerseits nicht schlcht, aber im Augenmerk, dass man hier einen Film namens "Rocky" schaut, hätte eine perspektivische Verschiebung durchaus Sinn ergeben. Auch nimmt man Antonio den unschlagbaren Schwergewichtsboxer nicht ab. Optisch wirkt er (gerade im Vergleich mit Rocky vorigen Gegnern) so als hätte er die Gewichtsklasse gewechselt.

Die Parallelen zwischen dem ersten "Rocky" und "dem hier besprochenen "Rocky Balboa" sind ja nicht nur im Film vorhanden; auch beim Menschen Sylvester Stallone sind sie unübersehbar. Damals war Stallone ein Niemand und hat mit seinem Drehbuch alles auf eine Karte gesetzt und den Durchbruch geschafft. 30 Jahre später schien seine Zeit vorbei er wurde für seine Pläne wegen "Rocky Balboa" belächelt und hat es erneut allen gezeigt und ein eindrucksvolles Comeback hingelegt.

7,5/10

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