http://www.imdb.com/title/tt0395584/
Die psychopatische Sippe der Fireflys ist zurück! Die von Mutter (Leslie
Easterbrook), Baby (Sheri Moon Zombie) und ihrem Bruder Otis Firefly
(Bill Moseley) begangenen Gräueltaten sind bekannt geworden, doch
Sheriff Wydell (William Forsythe) kann nur die Mutter festnehmen. Die
Kinder entkommen und verabreden mit Captain Spaulding (Sid Haig) ein
Treffen, damit sie zu dritt die Gegend verlassen können. Damit ist das
Szenario gesetzt für ein blutiges Road Movie, denn auf der Flucht geht
der Firefly-Clan selbstverständlich gnadenlos über Leichen...
"The Devil's Rejects" sieht vielleicht auf dem ersten Blick für den
einen oder anderen Zombie-Fan aus wie der bislang am
wenigsten ambitionierte Film des Regisseurs. Unter Filmen wie dem durchtriebenen, experimentellen
"House Of 1000 Corpses" und dem einfach nur wunderschönen, einfühlsamen
"Halloween II" hat es "The Devil's Rejects" ja auch nicht gerade einfach.
Und so wirkt dieser Film tatsächlich das ein oder andere Mal wie ein
purer Unterhaltungsfilm. Zombies bissiger Witz kann dabei auch relativ wenig
punkten, der ein oder andere Witz ist einfach nur total deplatziert.
Auch scheint das Setting für einen Horrorfilm etwas seltsam, schließlich
spielen beinahe alle Szenen am helllichten Tag, weit entfernt von den
engen Gängen und den bizarren, bunten Räumen des Vorgängers.
Doch das ist auch das Konzept des Films. Nach dem klaustrophoben
Albtraum des Vorgängers geht es hinaus auf die brutalen Highways
Amerikas, voller korrupter Polizisten undeiniger seltsamer Figuren. Was dadurch entsteht ist eine ziemlich harte
Mischung aus coolem Roadmovie und Terrorhorror. Dass viele Szenen am hellichten Tag spielen stört den Spannungsaufbau außerdem
kein Stück.
Doch weitaus wichtiger ist, das Zombie hier eigentlich mit den
Möglichkeiten des Fims an sich spielt. Mit der Manipulierbarkeit des
Zuschauers. Die Frage: Kann man eine abstoßende Mörderbande so
inszenieren, dass das Publikum doch mit ihnen mitfiebert, mitleidet, ja
sie vielleicht sogar irgendwie lieben lernt? Leider kann dieses
Konzept nicht immer ganz überzeugen. Denn obwohl Zombie mit Haig,
Moseley und Moon-Zombie Schauspieler auf seiner Seite hat, mit denen er
sich gut versteht und denen es auch teils gelingt den Figuren Leben
einzuhauchen so schaffen sie es doch nicht zu vertuschen, wie wenig
Ambivalenz diese Figuren eigentlich haben. Sie sind tatsächlich seit
"House of 1000 Corpses" eindeutig flacher und uninteressanter geworden.
Und doch schafft Zombie es mit ein paar simplen Kniffen ihenen doch
immer wieder Sympathiepunkte für sie rauszuholen und seiner kleinen
Truppe sogar ein wunderschönes Finale zu schenken. Vom einfühlsamen
Charakterdrama, das sich in "Halloween II" versteckt, hat das hier
allerdings nicht viel.
Vor allem aus einem Grund: Zombie nimmt sich zu wenig Zeit für seine
Charaktere, zeigt lieber krude Folterszenen und so leidet der
Film darunter, dass er einfach Zeit mit Szenen verschwendet und die die Charakterentwicklung
gar nicht weiter bringen. Schade, gerade auch weil Zombie Sympathie für die Protagonisten mit Hass auf deren
Antagonisten verwechselt. Was bleibt ist ein anständiger Genrefilm mit gutem Score und guten
Darstellern, schönen Bildern und toller Atmosphäre.
7/10
In einem schicken Mediabook erschien der Film vor kurzer Zeit von
ILLUSIONS UnLtd.. Es behinhaltet den Film in (selbstverständlich)
ungeschnittener Form und dazu ein informatives Booklet.
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