http://www.imdb.com/title/tt0405159/
Frankie Dunn (Clint Eastwood) hat sein Leben lang viele unglaubliche
Kämpfer im Ring trainiert. Die wichtigste Regel, die er seine Boxer
lehrt, ist die, die sein eigenes Leben bestimmt: Vor allem anderen,
schütze dich selbst! Im Zuge einer schmerzvollen Entfremdung von seiner
Tochter hat Frankie niemanden mehr an sich herangelassen. Sein einziger
Freund ist Scrap (Morgan Freeman), ein ehemaliger Boxer, der sich um das
Studio kümmert und weiß, dass unter Frankies rauher Schale ein
warmherziger Kerl steckt. Dann taucht eines Tages die aus ärmlichen
Verhältnissen stammende Kellnerin Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) im
Hit Pit auf und will Boxen...
"Million Dollar Baby" ist ein sehr bewegendes Sportlerdrama, dass gekonnt
die typischen Klischees umschifft, die man eigentlich in so einem Film
erwarten würde. Ein großartiger Film, der über Boxsport erzählt und die Gewalt anpragert, aber
einen nicht mit der moralischen Keule erschlägt, sondern auf überaus
einfühlsame Weise den Zuschauer in eine Welt einführt, die ihn zuerst
faszinieren und wegen der sich anbahnenden Vater-Tochter-Beziehung
rühren und später erschüttern wird. Zuerst glaubt man an eine Erfolgsstory. Die Parallelen zu "Rocky" sind auch deutlich sicht- und spürbar.
Es geht steil bergauf, nach
oben hin scheint es keine Grenzen zu geben, und es trifft genau die Richtige:
nämlich eine ambitionierte junge Frau, die sich alles hart erkämpft hat
und es nie leicht hatte. Gerade ihr wünscht man alles Glück der Welt.
Doch dann schlägt der Film von jetzt auf gleich ins Drama um und fassungslos fragt man sich: Warum
passiert guten Menschen nur so viel Schreckliches? Klar, es hat mit der
Gewalt zu tun. Mit zu hohen
Erwartungen und dem Leichtsinn, der daraus folgt. Aber die Realität will
der Zuschauer in diesem Moment nicht wahrhaben. Bis zum Schluss hofft man, dass
noch ein Wunder für das Happy End aus dem Ärmel gezogen wird, und als
das, wie vorauszusehen, nicht geschieht trifft einen die Hoffnungs- und
Trostlosigkeit eines solchen Schicksals mit voller Wucht in die
Magengrube. Dazu kommt noch die bedrückende Atmosphäre, die aufgrund des Plots gegen
Ende hin immer dichter wird und dank der ruhigen Kameraarbeit von Tom
Stern auf den Zuschauer übertragen wird. Der Score, ebenfalls von Clint
Eastwood, ist spärlich und bedächtig ruhig kommt
der gesamte Film daher.
Auch kommt der Film dankenswerterweise ohne Übertreibungen aus. Keine endlosen Dialoge
voller Schmalz. Nur ein alternder Trainer, der seinen Schützling so sehr
liebt, dass er ihm den letzten Wunsch erfüllt... und dann sang- und
klanglos untertaucht. Nichts weiter. Und das reicht völlig. In diesem Fall zeigt Regisseur und Akteur Clint Eastwood einmal mehr sein ganzes Können,
sowohl vor als auch hinter der Kamera. Er ist einfach ein Meister der Dramaturgie. In Hilary Swank findet man eine
überragende Hauptdarstellerin und Sympathieträgerin, die jede Szene, so
ernst oder dramatisch sie auch sein mag, hervorragend auszudrücken
versteht. Man kauft ihr die Kellnerin aus armen Verhältnissen, die es
zur Profisportlerin bringt, einfach ab und fiebert und leidet von Anfang
an mit ihr mit.
Der finale Satz im Film bringt dann vermutlich auch den letzten Zuschauer aus der Fassung und ringt jedem eine Träne ab. "Million Dollar Baby" ist schlicht und ergreifend ein Meisterwerk. Ein Drama ohne Kitsch, großartig erzählt und toll gespielt.
9/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.
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