http://www.imdb.com/title/tt0101393/
Stephen „Bull“ McCaffrey (Kurt Russel) und Brian McCaffrey (William
Baldwin) sind Feuerwehrmänner in Chicago. Brian, der nach seiner
Ausbildung ins Team seines Bruders versetzt wurde, fällt durch
mehrfaches Fehlverhalten während der Einsätze auf. Nach einem weiteren
Versäumnis, bei dem ein Feuerwehrmann verletzt wird, wechselt Brian den
Beruf. Als Brandermittler unter der Leitung von Donald Rimgale (Robert
De Niro) untersucht Brian McCaffrey nun die Taten eines Feuerteufels,
dessen Anschläge die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzen. Dabei
kommen er und Rimgale einigen Details auf die Spur, die den Fall in
einem besonderen Licht erscheinen lassen. Denn es handelt sich
augenfällig nicht um einen ganz gewöhnlichen Brandstifter. Seine gut
geplanten Taten gefährden auch die Feuerwehrleute im höchsten Maße.
"Backdraft" ist tatsächlich typisches Mainstreamkino der 90er Jahre: ein halbes Dutzend Stars winden sich
in einer eher schwachen Story durch große Bilder. Aber die unverbrauchte Thematik und den heimlichen Star des Films - das feuer - machen den Film zu etwas Besonderem. Regisseur Ron Howard ist bekannt für große angelegte Filme - und genauso ist auch "Backdraft". Pompös mit einer großzügigen Prise Drama, kriminalistischen Elementen, gepaart mit reichlich explosiver Action und einer eher herkömmlichen Bruder/Buddy-Story.
Dieser Feuerwehrfilm ist damit einerseits zwar ziemlich übertrieben aber eben auch eine
nötige Huldigung an die Helden dieses Berufes. Die Feuerwehrmänner
werden im Film als knallharte Typen dargestellt die vor nichts
zurückschrecken und keine Angst zeigen.
Und genau das erwartet man doch auch. Feuer: die
ehrfürchtige Faszination, die man vor diesem "lebenden Wesen"
empfindet, wird gekonnt in Szene gesetzt. Es ist spannend und
elektrisierend zugleich zu sehen wie sich die Flammen wälzen, zurück
ziehen, eigentlich schon tot sind und sich dann zu einem tödlichen
Blow-Out/Backdraft (Rauchgasexplosion) konzentrieren und zum finalen Schlag ausholen.
Eine solche Darstellung des Feuers gab es bis dato eben noch nicht. Es sind nicht einfach nur Flammen, die ein Haus, eine
Fabrik oder gar ein Menschenleben zerstören. Es wirkt wie ein intelligentes
Lebewesen, das, wie auch im Film erwähnt, atmet, denkt und frisst.
Natürlich ist das übertrieben. Dennoch wirkt es so. Fast den gesamten Film über wird damit ausreichend Spannung erzeugt, lediglich nach der ersten Hälfte des Films schleichen sich ein paar
kleinere Längen ein. Das Wesen des Feuerwehrmannes, der sein Leben seinem Beruf
unterordnet, wird dagegen sehr gut dargestellt. Er wird zwar stellenweise
auch glorifiziert, doch noch mehr wird ein realistisches Bild dieser ihr
Leben riskierenden Menschen, auch untereinander, vermittelt. Ohnehin
kann man dem Film nicht viel Negatives ankreiden, selbst der Score von Hans Zimmer ist eingänglich und das "Backdraft"-Thema auch fast jedem bekannt.
Erwähnenswert sind die sehr guten schauspielerischen Leistungen von William Baldwin, Robert De Niro und Kurt Russell. Er
spielt seinen harten Kerl diesmal überzeugend mit der Milde des Alters
und der Hassliebe zu seinem Bruder, die, genau wie beim Feuer, immer
wieder erwacht und mal mehr in die eine oder andere Richtung weisst. Aber die große Stärke des Films sind die absolut spektakulär inszenierten
Feuerwehreinsätze und das packende Finale. Eine Art Evergreen, ein Film, den man sich immer wieder ansehen kann und der nie seine Kraft verliert.
7,5/10
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