http://www.imdb.com/title/tt0251160/
John Q. Archibald (Denzel Washington) ist verzweifelt, denn sein
zehnjähriger Sohn Michael (Daniel E. Smith) benötigt dringend eine
Herztransplantation um zu überleben. Die 250.000 Dollar, die die
Operation kostet, kann der Fabrikarbeiter jedoch auf legalem Wege nicht
aufbringen. Deshalb nimmt er die gesamte Besatzung der Notaufnahme des
Krankenhauses als Geiseln, um so zu erzwingen, dass Michael operiert
wird. Er will so lange ausharren, bis die Ärzte einwilligen, den Jungen
zu operieren. Zwischen John Q. und seinen Geiseln entwickelt sich aber
nach der Zeit eine Beziehung des Verständnisses und Mitgefühls, der in
dem verzweifelten Mann Hoffnung aufkeimen lässt. Der Kampf des "kleinen
Mannes" gegen das Establishment und die amerikanische Gesundheitspolitik
spitzt sich jedoch dramatisch zu, als Polizei und Medien sich
einschalten.
"John Q." - ein Mann, der aufgrund seiner Verzweiflung und Wut bis zum Äußersten getrieben wird. Typisch Amerikaner. Denzel Washington macht aber wieder einen guten Job als
verzweifelter Vater und Ehemann. Seine Handlungen sind (mal abgesehen von der Schuldfrage) aufgrund der
Ereignisse und der Entwicklungen eigentlich immer nachvollziehbar und es
gibt allerorten ein gewisses Verständnis für ihn. So wird er schnell
zum Star des sensationslüsternen Publikums und seine Geschichte bewegt
bald das ganze Land. "John Q. - Verzweifelte Wut" ist somit nicht nur die Geschichte über
die großen Sorgen einer kleinen Familie, sondern macht zusätzlich auf
die massiven Probleme im Gesundheitswesen der USA aufmerksam. Auch wenn man Verständnis für die Not der Familie und speziell des Mannes haben kann, so ist es doch die eigene Fahrlässigkeit gewesen, die die Familie erst in diese Situation brachte. Mit einer Anklage auf das amerikanische Gesundheitssystem wird nun versucht, der Spieß zu drehen, aber man fragt sich unbewusst, was dann die Pointe werden soll. Soll nun jeder Geiseln nehmen, der sich eine so teure Operation nicht leisten kann? Sicher nicht. Grundsätzlich aber ein interessantes Thema, welches hier aber phasenweise
zu übertrieben emotional und klischeehaft erzählt wird und somit den Zuschauer
nicht richtig erreichen oder gar berühren kann. Dazu wirken einige Szenen mit den Geiseln und einem
Scharfschützen etwas unglaubwürdig und unnötig witzig. Hier hätten etwas
mehr Dramatik und Spannung der Atmosphäre des Films gut getan.Der Film versucht wirklich dermaßen offensichtlich auf die
Tränendrüse zu drücken, dass es einfach nicht zum gewünschten
Erfolg führt.
Kein schlechtes Drama, aber irgendwie zu übertrieben amerikanisch.
6,5/10
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