http://www.imdb.com/title/tt0212985/
Der Menschenfresser Hannibal Lecter (Anthony Hopkins) konnte vor sieben
Jahren aus dem Hochsicherheitsgefängnis entfliehen und lebt jetzt ein
Leben mit allen Vorzügen. Dafür wird FBI-Agentin Clarice Starling
(Julianne Moore) von Alpträumen gequält, in denen Hannibal Lecter mit
ihr spricht. Auch Mason Verger (Gary Oldman) vergisst Hannibal nicht -
denn der möchte sich dafür rächen, dass Hannibal ihm einst das Gesicht
brutal entstellte und setzt eine Summe auf die Ergreifung des
Psychopathen. Insp. Renaldo Pazzi spürt Lecter in Florenz auf...
Das Ridley Scott einer der besten und einflussreichsten Regisseure ist,
dürfte wohl vor allem bekannt sein. Auch mit dem
Film "Hannibal", der zeitlich gesehen nach "Roter Drache" und "Das Schweigen der Lämmer" spielt, leistete Scott gute Arbeit, wenngleich man diesen Teil durchaus als nur als den Mittelmäßigsten der "Hannibal"-Reihe ansehen könnte. Das soll aber nicht heißen
das Scotts Film schlecht ist, ganz im Gegenteil. "Hannibal" ist spannender
und unterhaltsamer Thriller mit sehr guten Darstellern und vor allem aber Atmosphäre, Stil und Geschmack - und vielleicht ist es gerade das, was ihn zu einem immer noch sehr guten Film macht.
Storytechnisch ist bietet der Film zwar keine wilde Hatz auf einen Mörder, wie er noch in "Das Schweigen der Lämmer" stattfand und so den Zuschauer zu fesseln wusste, dennoch unterhält der Film
auf seine eigene Art und Weise sehr gut und die Geschichte selbst versteht es sogar über die gesamte Laufzeit das interesse des geneigten Zuseher zu behalten. Mitfieber wäre vielleicht etwas zu viel gesagt, aber die Story ist interessant, spannend und geizt nicht mit exzessiven kurzen und wohlüberlegten Gewaltspitzen. Dabei ist Anthony Hopkins Gesichtsausdruck oft weitaus gruseliger als manche Szene im Film
selbst. Anthony Hopkins ist als Hannibal Lecter erneut
in seiner Paraderolle zu sehen und weiß stets zu begeistern. Gary
Oldmen zeigt hier auch nochmal was er kann,
sein volles Potenzial schöpft er meiner Meinung nach aber nicht aus.
Eine leichte Enttäuschung war Julianne Moore, die Jodie Foster als
Agentin Clarice Starling einfach nicht ersetzen kann. Es ist mit Sicherheit nicht
leicht, Fosters Leistung aus dem grandiosen Vorgänger zu übertreffen, aber allein die unterschiedlichen
Charaktereigenschaften der Protagonistin lassen eher den Schluss auf einen anderen Agenten als eine Weiterentwicklung innerhalb der Figur zu. Sie spielt nicht ruhig, eher aufgeregt und zu sprunghaft. Dagegen ist Florenz als kulisse eine makellos gute Wahl für den kultivierten Kannibalen und die Musikauswahl (und der dazugehörige Score), die fast ausschließlich aus klassischen Stücken besteht wirken stimmig und sind einprägsam. Sie passen einfach zu der Figur des Hannibal Lecter.
"Hannibal" ist sicher nicht das erwartete Miesterwerk und das Niveau der
beiden anderen Filme erreicht er leider auch nicht. Dennoch ist Ridley Scotts Version des Kannibalen ein spannendes und unterhaltsames Stück Film, dass man hin und wieder zu sich nehmen kann - wenn einem der Sinn danach steht. Tata.
7,5/10
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