Mittwoch, 13. Mai 2015

The Green Hornet (2011)

http://www.imdb.com/title/tt0990407/

Nach dem Tod seines alten Herren trifft Zeitungsverleger-Erbe und Playboy Britt Reid (Seth Rogen) auf dessen Assistenten Kato (Jay Chou). Der stoische Kerl ist flink wie ein Ninja und hat eine Reihe ganz besonderer Fähigkeiten auf Lager. Das macht sich Britt zu Nutzen – fortan ziehen die beiden als maskiertes Duo in den Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Dabei inszenieren sie sich keineswegs als Helden, sondern amüsieren sich prächtig über ihren miesen Ruf und den Ärger mit der Polizei. Gefährlicher wird ihnen da schon Benjamin Chudnofsky (Christoph Waltz), seines Zeichens paranoider und ausgesprochen gewaltbereiter Gangsterkönig...

"The Green Hornet" ist die ganz andere Art von Superheldenfilm. Und ja, er ist sogar irgendwie lustig, versteht es ab und zu auf die Pauke zu hauen und so stört es wenig, dass fehlende Handlung, Charisma der Figuren oder filmische Erzähltechniken nicht wirklich zu den Stärken des Films zählen. Denn "The Green Hornet" ist ein sogar fast schon gutes Modell für den alten "From Zero To Hero" Green Hornet und seinen schlagkräftigen Sidekick Kato. Er ist weder selbst-ironisch, als vielmehr ziellos und aufgesetzt erheiternd. Seth Rogen pinselte sich die Rolle der dumpf-doofen Titelfigur selbst auf den Leib, was natürlich gleich erklärt, warum "The Green Hornet" sich darauf beschränkt, einen Dödel mit Helden-Ambition, Holzhammer-Humor und viel übertriebener Technik-Spielerei vorzuführen, die Batman Freudentränen in die Augen treiben dürften. Doch Gimmicks allein reichen nun mal nicht für einen grandiosen Film aus. "The Green Hornet" fehlt es an einer motivierten Geschichte oder so etwas wie einen würdigen Gegenspieler. Stattdessen darf sich Christoph Waltz als Gegenspieler Chudnofsky in einer Russen-Gangster-Parodie etwas ausruhen.

Was die Alarm-Glocken gleich noch mehr aufheulen lässt, denn von einem unbeholfenen Hampelmann, wie Rogen ihn gibt, kann ein Helden-Spektakel eben auch nicht leben. Auch nicht von einer völlig nutzlosen weiblichen Rand-Figur wie Cameron Diaz, die warum noch mal hier auftritt? Das wird nicht wirklich klar und hilft dem Film auch keinen Meter weiter. In wirklich positiver Erinnerung bleibt hier eigentlich nur Jay Chou alias Kato. Wer, so wie ich, eher peinlich berührt bis genervt, vom mitunter ganz netten, aber doch sehr tapsigen Fettnäpfchen-Bad des Seth Rogen reagiert, kann sich immerhin mit dem lässigen Auftritt des modernen Wunderkinds Kato ablenken. Tja, wenn dann nur "The Green Hornet" dann noch etwas mehr bieten würde: Mehr Handlung als Alibi. Mehr eigene Corporate Identity als heilloses Durcheinander in den Action-Sequenzen und dem Gesamt-Bild der Hornisse. Mehr was noch? Irgend etwas eben, damit "The Green Hornet" nicht nur als aufgeblasene Kleine-Jungen-Phantasie hängenbleibt. Okay, für einen (Super-)Helden-Film war es einer der unbeschwertesten überhaupt, aber leider auch einer der Nervigsten. Und das Traurigste daran ist immer noch der Name des Regisseurs.

Denn ausgerechnet Michel Gondry, der sonst eher für seine in Musikvideos verspielte Art bekannt sein dürfte und eher abgedrehter Phantasie als dem reinsten Mainstream huldigt stand hier Regie. Traurig stimmt nur, dass "The Green Hornet" irgendwie rein gar nichts vom Ruf Gondry's bietet. Keine eigenen Spielereien, keine Einfälle, die eben nur mit dem Namen Gondry assoziiert werden würden. Bei all dem aufgeregten Treiben im Film bleibt da die etwas enttäuschende Erkenntnis, dass dies letzten Endes wenig aufregend war.

6/10

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