http://www.imdb.com/title/tt0990407/
Nach dem Tod seines alten Herren trifft Zeitungsverleger-Erbe und
Playboy Britt Reid (Seth Rogen) auf dessen Assistenten Kato (Jay Chou).
Der stoische Kerl ist flink wie ein Ninja und hat eine Reihe ganz
besonderer Fähigkeiten auf Lager. Das macht sich Britt zu Nutzen –
fortan ziehen die beiden als maskiertes Duo in den Kampf gegen das
organisierte Verbrechen. Dabei inszenieren sie sich keineswegs als
Helden, sondern amüsieren sich prächtig über ihren miesen Ruf und den
Ärger mit der Polizei. Gefährlicher wird ihnen da schon Benjamin
Chudnofsky (Christoph Waltz), seines Zeichens paranoider und
ausgesprochen gewaltbereiter Gangsterkönig...
"The Green Hornet" ist die ganz andere Art von Superheldenfilm. Und ja, er ist sogar irgendwie lustig, versteht es ab und zu auf die Pauke zu hauen und so stört es wenig, dass fehlende Handlung, Charisma
der Figuren oder filmische Erzähltechniken nicht wirklich zu den Stärken des Films zählen. Denn "The Green Hornet" ist ein sogar fast schon gutes Modell
für den alten "From Zero To Hero" Green Hornet und seinen schlagkräftigen
Sidekick Kato. Er ist weder selbst-ironisch, als vielmehr ziellos
und aufgesetzt erheiternd. Seth Rogen pinselte sich die Rolle der
dumpf-doofen Titelfigur selbst auf den Leib, was natürlich gleich
erklärt, warum "The Green Hornet" sich darauf beschränkt, einen Dödel
mit Helden-Ambition, Holzhammer-Humor und viel übertriebener Technik-Spielerei vorzuführen, die Batman Freudentränen in die Augen treiben dürften. Doch Gimmicks
allein reichen nun mal nicht für einen grandiosen Film aus.
"The Green Hornet" fehlt es an einer motivierten Geschichte oder so
etwas wie einen würdigen Gegenspieler. Stattdessen darf sich Christoph
Waltz als Gegenspieler Chudnofsky in einer
Russen-Gangster-Parodie etwas ausruhen.
Was die Alarm-Glocken gleich
noch mehr aufheulen lässt, denn von einem unbeholfenen Hampelmann, wie
Rogen ihn gibt, kann ein Helden-Spektakel eben auch nicht leben. Auch nicht
von einer völlig nutzlosen weiblichen Rand-Figur wie Cameron Diaz, die
warum noch mal hier auftritt? Das wird nicht wirklich klar und hilft dem Film auch keinen Meter weiter. In wirklich positiver
Erinnerung bleibt hier eigentlich nur Jay Chou alias Kato. Wer, so wie
ich, eher peinlich berührt bis genervt, vom mitunter ganz netten, aber doch sehr tapsigen Fettnäpfchen-Bad des Seth
Rogen reagiert, kann sich immerhin mit dem lässigen Auftritt des
modernen Wunderkinds Kato ablenken. Tja, wenn dann nur "The Green Hornet"
dann noch etwas mehr bieten würde: Mehr Handlung als Alibi. Mehr eigene
Corporate Identity als heilloses Durcheinander in den Action-Sequenzen
und dem Gesamt-Bild der Hornisse. Mehr was noch? Irgend etwas eben, damit
"The Green Hornet" nicht nur als aufgeblasene Kleine-Jungen-Phantasie
hängenbleibt. Okay, für einen (Super-)Helden-Film war es einer der
unbeschwertesten überhaupt, aber leider auch einer der Nervigsten. Und das Traurigste daran ist immer noch der Name des Regisseurs.
Denn ausgerechnet
Michel Gondry, der sonst eher für seine in Musikvideos verspielte Art bekannt sein dürfte und eher abgedrehter Phantasie als dem reinsten Mainstream huldigt stand hier Regie. Traurig stimmt nur, dass "The Green
Hornet" irgendwie rein gar nichts vom Ruf Gondry's bietet. Keine eigenen
Spielereien, keine Einfälle, die eben nur mit dem Namen Gondry
assoziiert werden würden. Bei all dem aufgeregten Treiben im Film bleibt
da die etwas enttäuschende Erkenntnis, dass dies letzten Endes wenig
aufregend war.
6/10
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