Donnerstag, 21. November 2013

Avatar (Extended Collector's Cut) (2009)

http://www.imdb.com/title/tt0499549/

Rund vier Jahre von der Erde entfernt liegt Pandora - ein Planet, dessen reichhaltige Unobtanium-Vorkommen die existenziellen Rohstoff-Sorgen der Menschheit im Jahr 2154 auf einen Schlag lösen würden. So bricht eine Gruppe von Wissenschaftlern auf, um mit den Ureinwohnern Pandoras, den hochgewachsenen und in Stämmen organisierten Na’vi, Verhandlungen über die Kolonisation ihrer Heimat aufzunehmen. Darunter ist der an den Rollstuhl gefesselte Ex-Marine Jake Sully (Sam Worthington). Anstelle seines verstorbenen Bruders schlüpft nun Jake in die Haut eines Avatars - eines geklonten Na’vi-Körpers, der gleichzeitig als Vehikel und als diplomatisches Instrument dient. Bei seinem ersten Ausritt in den Dschungel trifft er auf die Eingeborene Neytiri (Zoe Saldana), zu der er sofort einen Draht findet. Doch die Zeit drängt: Das Militär unter Führung von Colonel Quaritch (Stephen Lang) scharrt längst mit den Hufen...

Wenn auch nur irgendein Film das Prädikat "Style Over Substance" verdient hat, dann James Cameron's "Avatar". Denn die Story ist eher mau und schon auf tausende verschiedene Arten so dagewesen. Was den Film allerdings so besonders macht, ist die Optik - und die ist wirklich bombastisch!

"Avatar" war das wohl am meisten erwartetet Filmprojekt in der letzten Dekade. Anfangs nur ein Gerücht, dass der Meister der "Aliens" an einem neuen SciFi-Epos arbeitet wurde es im Laufe der Jahre immer stiller um das Projekt, bis es dann plötzlich und pompös offiziell angekündigt wurde und schon mit optiosch beeindruckenden Trailern die Zuschauer zu Millionen ins Kino lockten. Die Erfolgsgeschichte des Films sucht seinesgleichen: es ist der Film, der weltweit bis heute 760 Millionen Dollar eingespielt hat - rund 100 Millionen US-Dollar mehr als Camerons nicht minder erfolgreicher Film "Titanic". Er hält sich bisher unangefochten auf Platz 1 in diversen Kategorien, unter anderem bestes Einspielergebnis eines 3D-Films, eines SciFi-Films, eines CGI-Films. Und er war 34 Wochen im Kino zu sehen - das hat bisher noch kein Film geschafft. Dabei ist die Story alles andere als innovativ. Im Gegenteil: sie ist sogar ziemlich banal und belanglos. Von vielen wird "Avatar" als "Pocahontas" im Weltraum betitelt - und das trifft eigentlich ziemlich gut den Handlungsstrang.

Doch es ist die Welt Pandoras, die den Film so grandios macht. Allein die Bioluminiszenz des Waldes bei Nacht ist ein Kunstwerk, in das man nur zu gern eintaucht. Aber nicht nur die Pflanzen, auch die einheimischen Tiere und das Volk der Na'Vi sind so toll gestaltet und mit so viel Liebe zum Detail umgesetzt, dass es eine Freude ist. Auch die Schauspieler wurden gut gewählt, allen voran Sam Worthington, der den Protagonisten Jake Sully - und später den Avatar - spielt, aber auch Stephen Lang als fieser General Quarich und Zoë Saldana als Neytiri und Sigourney Weaver als Grace machen ihre Sache sehr gut. Selbst Michelle Rodriguez, die eher für Rollen in reinen Actionfilmen bekannt ist, macht eine beeindruckende Figur.  Auch der Score von James Horner untermalt das optische Geschehen in allen Farben und bietet so einen der eindringlichsten und besten Soundtracks der vergangenen Jahre. So werden Schlachten eindrucksvoll begeleitet und ruhige Szenen rühren manchmal zu Herzen. Und doch ist der Film extrem vorhersehbar und hält so kaum Spannung aufrecht. Man weiß sowieso was passieren wird und konzentriert sich daher- und vermutlich gewollt - auf die Natur und Umgebung Pandoras, erfreut sich an der satten Action und trauert um die Zerstörung, die durch die Menschheit angerichtet wird.


Der Film existiert in 3 Fassungen. Der Kinocut, der wohl allen bekannt sein dürfte, der "Special Edition", die den Film schon um gute achteinhalb Minuten verlängert und den heir besprochenen "Extended Collector's Cut", der noch einmal siebeneinhalb Minuten drauflegt, also auf einen Gesamtunterschied von satten 16 Minuten zur Kinofassung ausmacht. Dazu gibt es zwei interessante Schnittberichte. (Kinofassung - Special Edition und Special Edition - Extended Collector's Cut). Die neuen Szenen sind phänomenal und bieten nicht nur stupides Gelaber, sondern beleuchten vielmehr Jake Sullys Vorgeschichte und bringen so ein wenig mehr Substanz in die Story. Die eindrucksvollsten Szenen sind aber die Erweiterungen auf Pandora, zum Beispiel die Jagd auf die "Sturmbeests" oder der Angriff der Hammerkopf Titanotheris.

Es ist also kein Film der Handlung, aber ein optischer und akustischer Augenschmaus. Auch wenn es (bisher) den Extended Collector's Cut nicht in 3D gibt und auch die Special Edition vorerst "nur" ohne Tiefenwirkung auskommen muss, so ist "Avatar"ein Film, den man sich immer wieder ansehen kann. gerade weil Pandoras Natur so glaubhaft und gigantisch gut geworden ist. Und so werden die auch bereits angekündigten Sequels nicht lange mit Informationen auf sich warten lassen. Vielleicht können sie ja den Box-Office-Rekord noch einmal toppen?

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/ArtworkTwentieth Century Fox

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