Die Kriminalität im zukunftsnahen Amerika lässt sich nicht mehr eindämmen und die Gefängnisse sind gnadenlos überfüllt. Um die Lage in den Griff zu bekommen, steht der alljährliche Purge Day kurz bevor: In der zwölfstündigen Generalamnestie bleiben alle illegalen Aktivitäten straffrei - Mord eingeschlossen. Um der ausbrechenden Anarchie zu entfliehen, verbarrikadiert sich Familie Sandin (Ethan Hawke, Lena Headey) in den eigenen vier Wänden. Alles scheint sicher zu sein, bis plötzlich ein Fremder Unterschlupf in ihrem Haus findet. Die Situation gerät ausser Kontrolle und eine Kettenreaktion schrecklicher Ereignisse wird das Leben der Familie für immer verändern ...
Der aufkommende Trend der Home-Invasion-Filme nimmt mit "The Purge - Die Säuberung" ganz neue Ausmaße an. Die Idee (eine Nacht lang sind alle Verbrechen legal) ist schön krank, aber leider nicht konsequent genug umgesetzt. Will heißen: man weiß schon am Anfang, was hier passieren wird - und genau so kommt es auch. Es beginnt ja recht ordentlich und baut auch eine gewisse angespannte Atmosphäre auf, die einen durchaus mit der Familie mitfiebern lassen sobald die Säuberung beginnt. Der angesprochene Fremde kommt aber nicht einfach in das Haus der Sandins - er wird von dem 10-jährigen Sohn aus Mitgefühl hereingelassen. Soweit verständlich, aber unverständlich ist mir doch, dass der Vater in so einer Situation seine Familie nicht genügend instruiert - und vor allem nicht das Haus blick- und schalldicht gemacht hat. Die Situation wird nach und nach unheimlicher, denn viele maskierte Gestalten finden sich vor dem Haus ein und fordern den Fremden herauszugeben. Und dann kippt die ganze Sache erwartungsgemäß um. Hier wurde zwar mit genügend Brutalität und Konsequenz gearbeitet, aber das i-Tüpfelchen fehlt irgendwie trotzdem.
Und dann kommt der bereits im Vorfeld erwartete Schluß, der mich vor die Frage stellt "Wie leben diese Menschen eigentlich am nächsten Tag wieder friedlich nebeneinander her? Geht das überhaupt?" - Nein. Mit Sicherheit geht das nicht - und genau das ist die Krux des Films - er ist einfach unlogisch und zu wenig durchdacht. Die Spannung ist zwar kontinuierlich hoch - un der Film unterhält auch auf einem guten Niveau, aber man wird doch mit einem komischen Gefühl zurückgelassen, was einen im Nachhinein mit dem Kopf schütteln lässt. Nein, ein Meisterwerk ist "The Purge" sicher nicht, aber er hätte die Möglichkeit dazu gehabt. So bleibt letztlich ein guter Home-Invasion-Thriller mit guter Besetzung, glaubwürdigen Schauspielern und knisternder Spannung. Eigentlich schade.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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