Sonntag, 3. November 2013

The Big Lebowski (1998)

http://www.imdb.com/title/tt0118715/

The Big Lebowski (David Huddleston) ist eigendlich ein Millonär aus LA, dessen Ehefrau Bunny (Tara Reid) hohe Geldschulden hat. Der "Dude" (Jeff Bridges) hat mit denm reichen Geschäftsmann allerdings nur den Namen gemeinsam: Jeffrey Lebowski. Er ist arbeitslos, faul und ein 60er Jahre Nostalgiker, der gerne mit seinen komischen Freunden Walter (John Goodman) und Donny (Steve Buscemi) bowlen geht. Eines Tages wird der Dude zu Hause von zwei schlecht gelaunten Geldeintreibern erwartet. Sie haben ihn mit dem echten Big Lebowski verwechselt und fordern jetzt von ihm das Geld, das seine angebliche Frau Bunny ihnen schuldet. Nachdem sie auf seinen Lieblingsteppich uriniert haben, begibt sich der beleidigte Dude auf die Suche nach dem richtigen Big Lebowski um seinen Schaden ersetzt zu bekommen. Doch damit fangen seine Probleme erst richtig an...

"Und was ist in dem Aktenkoffer?" - "Ähem...bloß Papiere. Sie wissen schon, bloß Papiere. Nur meine Papiere...Geschäftspapiere." - "Was machen sie beruflich, Sir?" - "Ich bin arbeitslos."

Mit "The Big Lebowski" haben die Coen Brüder, die beinahe immer mit außergewöhnlichen Filmen um die Ecke kommen, eine ausgezeichnete Komödie geschaffen, von deren Sorte es wohl kaum eine Zweite gibt. Das fängt schon mit der absolut skurrilen Geschichte rund um den Teppich des Dudes an, der das Zimmer erst so richtig gemütlich gemacht hat. Mit verpeilten Freunden die zum Teil überhaupt nichts mitbekommen, der Welt des Schmerzes, einem Frettchen als Folterwerkzeug in der Badewanne, Vietnam-Geschichten und Walgesängen, bis hin zu Kabelverlegern, Päderasten mit dem Namen Jesus, einer Anhängerin vaginaler Kunst, dem Sabbat, einem falschen Hasen und den Hausaufgaben eines 16-jährigen sind die lustigen Momente schon vorprogrammiert, so dass die Lachmuskeln hier voll auf ihre Kosten kommen und wohl kaum jemanden kalt lassen. Hinzu kommt dann noch eine richtig tolle Erzählweise, bei der am Ende irgendwie alles zusammenpasst. Besonders gilt es, auch den Erzähler hervorzuheben, der die Geschichte irgendwie als Beobachter nacherzählt. Für Abwechslung sorgt die ein- oder andere nicht minderabstruse Traumsequenz vom Dude, in der er nicht mehr bei vollem Verstand ist. Ich persönlich fand die Sequenzen richtig klasse und haben mir eine Menge Spaß bereitet.

Der Soundtrack: in "The Big Lebowski" stimmt er, aber sowas von. Egal ob es die Begleitmusik der Traumsequenzen oder aber die Musik im Radio ist, während der Dude mit dem Auto unterwegs ist, hier wurde jedes Mal das passende Stück gefunden und genau das kann man auch über den gesamten Film sagen. Bei der kompletten Erzählweise, den Skurrilen Ideen, der Inszenierung und eben dem Soundtrack wurde immer das passende Stück gefunden, sprich, es wurde einfach alles richtig gemacht und das gilt auch für einen weiteren Bereich, den Cast: Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, Philip Seymour Hoffman, John Turturro. Der Cast ist bis in die letzte Nebenrollen einfach perfekt besetzt. Allem voran natürlich Jeff Bridges als der"Dude". Hier kann man nur von einer Idealbesetzung sprechen, denn Jeff Bridges spielt den Dude nicht nur perfekt, er ist der Dude. Auch John Goodman als verrückter Vietnam-Veteran Walter oder aber Steve Buscemi in seiner Rolle des Donnie, der im Film einfach überhaupt gar nichts mitbekommt ist spitze und haben bei mir für richtig viele Lacher gesorgt. Besonders gut gefallen hat mir auch Julianne Moore als Maude Lebowski, besonders ihre Gespräche mit dem Dude sind einfach herrlich.

"Mögen Sie Sex, Mr. Lebowski?" - "Wie bitte?" - "Sex. Den physischen Akt der Liebe. Koitus. Mögen Sie das?" - "Ich hab von meinem Teppich gesprochen." - "Haben Sie kein Interesse an Sex?" - "Sie meinen Koitus?"

Mit "The Big Lebowski" wurde eine Komödie geschaffen, die nicht nur durch ihre ganzen humorvollen Elemente überzeugen kann, sondern auch durch die gesamte verzwickte aber gut durchdachte Geschichte, der kompletten Erzählweise, dem Soundtrack, dem Cast und den tollen Ideen die die Coen Brüder hier auf die Leinwand gebracht haben. Vollgespickt mit genialen Charakteren erwartet den Zuschauer ein einziger großer und intelligenter Angriff auf die Lachmuskeln, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Volle Punktzahl. Und das völlig zurecht.

10/10

Bei unseren Nachbaren in Großbritannien gab es zu diesen grandiosen Film ein schickes Mediabook, welches den Film natürlich auch mit deutscher Sprachfassung an Bord hat:

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