Die ungleichen Brüder Julian und Billy dealen mit Drogen im pulsierenden Rotlichtmilieu von Bangkok. Dreh- und Angelpunkt für ihre illegalen Geschäfte ist ihr Kickbox-Club. Der Kopf des Familienkartells ist ihre unnahbare und knallharte Mutter Crystal. Nach dem Mord an seinem Bruder gerät Julian in eine nicht enden wollende Spirale der Gewalt. Es geht um Rache und Schuld, um Liebe und Hass und um die ewige Suche nach Vergebung ...
Eins vorweg: ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich diesen Film auch wirklich und vollkommen verstanden habe. Only God Forgives ist jedenfalls keine Wiedergabe der wirklichen Welt. "Only God Forgives" ist eine halbwegs zusammenhängende Abfolge von Bildern und Klängen, entsprungen einer bizarr skurrilen Welt. Ein Albtraum, in dem ein Richter den Schuldigen die Arme abtrennt und Mütter die einzige Instanz der eigenen Identität sind. Was Regisseur Refn's Traum so verzerrt, ist der krasse Gegensatz zwischen den emotionsbeschwörenden Farben und dem Fehlen jeglicher Emotion. Man kann es sich kaum zumuten, dass sich der Rechtschaffene wie eine Maschine steif und unsinnig bewegt. In Julian spiegelt sich jede Unsicherheit wieder - Unsicherheit gegenüber den Erwartungen anderer - Unsicherheit im Angesicht überschwänglicher Anforderungen - Angst vor dem Versagen. Aber was bei aller Regisseur-Therapie bleibt, ist die Wiederaufnahme von "Drive"-Motiven.

6,5/10
Es gibt zu dem Film ein schickes Mediabook, die sogenannten "Limited Dragon Edition", die neben dem Film auch die Doku zum Film, ein Poster und Hintergrundinfos auf knapp 12 Seiten beinhaltet. Die Edition ist auf 3.333 Stück limitiert und durchgängig nummeriert.
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