Ex-UN-Mitarbeiter Gerry Lane (Brad Pitt) befindet sich mit seiner Familie gerade in Philadelphia, als die Hölle um sie herum losbricht. Was nach dem typischen Stau zur Rush Hour aussieht, entpuppt sich als Vorbote der Apokalypse. Horden von Untoten stürzen die Welt, wie Lane sie kannte, ins Chaos. Nur mit Glück gelingt ihm und seiner Familie die Flucht, doch kurz nach ihrer Rettung durch Lanes früheren Arbeitgeber wird ihm eine schwere Aufgabe auferlegt: Will Lane seine Familie dauerhaft in Sicherheit wissen, muss er seinen alten Job wieder annehmen und in einer riskanten Mission die Ursache der Katastrophe ergründen. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn die Infektion breitet sich rasend schnell aus...
"World War Z" hat ein Problem: er ist einfach zu weit weg vom herkömmlichen Zombiegenre, sodass sich einfach nachvollziehen lässt, warum Zombiefilmfans ihn meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aber gerade weilo er so weit weg ist, ist er auf der anderen Seite auch gar nicht schlecht und verfolgt eben seine eigene Version einer Zombieapocalypse. "World War Z" wirkt nicht beim ersten Sehen, soviel ist sicher. Aber bei einer Zweitsichtung, wenn man erst einmal alle Vorurteile abgestreift hat, offenbart der Streifen sein Potential.

Dankenswerter Weise spielt auch die Familie Lane nur zu Beginn eine etwas größere Rolle, um die Untersuchungen Gerrys (Brad Pitt) zu rechtfertigen und um dessen Antrieb zu verstehen. Danach verblassten diese Charaktere und man hat sie schon fast vergessen, würden sie nicht immer mal wieder kurz in Szene gesetzt werden. Pitts Charakter hingegen ist der Magnet des Films und wird von vorn bis hinten beleuchtet. Daneben fallen andere Figuren kaum auf und sind so gut wie austauschbar.
Die Handlung von "World War Z" ist simpel gestrickt. Dem Zuschauer wird nicht viel abverlangt, so dass er sich komplett auf die Schauwerte konzentrieren kann. Dem einfachen Storykonstrukt gelingt es dennoch, durch das Auslassen mehrerer Fakten, den Zuschauer zum weiterschauen zu animieren. Insgesamt betrachtet verläuft die Handlung zwar relativ vorhersehbar, aber trotzdem spannend. Die Darsteller sind von ihren Rollen nicht überfordert. Die Charaktere sind simpel gehalten, ihre Beweggründe durchweg nachvollziehbar. Bei solch einfachen Figuren ist es logisch, dass kein Darsteller brilliert. Allerdings überzeugen sie durch sympathisches und ehrliches Schauspiel. Natürlich bezieht der Film den größten Reiz aus seinen Schauwerten. Auf der Ebene gelingt es ihm, durchgehend zu überzeugen. Die Actionszenen sind gut inszeniert. Dank großer Sets, ruhiger Kamera, einigen Masken und ordentlichem CGI wirkt die Action nie künstlich oder überladen. Die Musik hält sich etwas zurück, harmoniert dafür aber mit den gezeigten Bildern. Stellenweise gelingt es dem Film, durch geschickte Kameraführung, eine skurrile Tonkulisse und dem intelligenten Einsatz von Licht und Schatten nervenzerreißende Spannung zu erzeugen. Insgesamt hält sich der Horrorfaktor aber angenehm zurück und ermöglicht so unterhaltsames Actionkino mit einem sympathischen Hauptdarsteller und einer, für das Zombiegenre, gar nicht mal unintelligenten Geschichte.
6,5/10
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