Tief im Dschungel Mittelamerikas entdeckt Major Dutch (Arnold Schwarzenegger) mit seinem Elite-Trupp grausam verstümmelte Leichen, die an Bäumen herunterhängen. Mit diesem Fund beginnt für die Gruppe ein blutiger Albtraum, denn ein unsichtbarer Angreifer tötet mühelos einen schwer bewaffneten Mann nach dem anderen. Als nur noch Major Dutch übrig ist, muss er sich allein dem unheimlichen Jäger stellen ...
"Predator" ist und bleibt Männerkino zum Wohlfühlen. Und es ist einer der besten Filme mit Schwarzenegger (neben "Total Recall" und "The Terminator"). Aber von vorn. Als ich "Predator" das erste Mal mit vielleicht 15 oder 16 schaute, sah ich eine fürs TV zurechtgeschnittene Fassung, denn der Film war bis 2010 aufgrund einiger wirklich blutiger und schockierender Szenen indiziert. Dann aber kam die Überraschung und der Film wurde in seiner ungekürzten Fassung auf eine Freigabe "ab 16" heruntergestuft - diesen Schritt (vom Index auf 16er) muss man erst einmal schaffen! "Predator" ist aber auch ein sehr geniales Stück Horror-Actionkino und mit der Figur des Predators (gespielt von Kevin Peter Hall) selbst ein Meilenstein der Filmgeschichte. Die machohaften Figuren aus Arnies Truppe liest sich wie das 80er Pendent zu den "Expendables", mit Bill Duke, Carl Weathers und Jesse Ventura. Und die Figuren trösten auch zur Genüge über die eigentlich sehr dünne Story hinweg: diese beginnt mit einer Suchaktion im Dschungel, gefolgt von einem genial-choreographierten Feuergefecht, in der eine ganze Truppe Soldaten von Arnies Männern niedergemacht wird.
"If it bleeds,we can kill it!"
Und wenn man den Film zum ersten Mal sieht, dann denkt man: "Was soll da jetzt eigentlich noch kommen? Und was bedeutet die Anfangsszene mit der aus dem Weltall abgeworfenen Kapsel?" - und genau in dem Moment übernimmt der Predator die Regie und dezimiert die Truppe harter Supersoldaten Stück für Stück. Es gelang Regisseur John McTiernan (besser bekannt für die "Die Hard"-Filme) mit dem Film die Erschaffung eines des Hollywood-Monsters schlechthin. Der Predator selbst ist so genial gemacht, dass es eine Freude ist, ihn in den kurzen Momenten, in denen er zu sehen ist, zu beobachten. Es ist faszinierend, was die Stan Winston-Studios damals ohne CGI hinbekommen haben und das verdient den größten Respekt.
Während der Film dann kontinuierlich an Spannung aufbaut und die verzweifelten Versuche der Truppe des Predators Herr zu werden gleichzeitig immer mehr und mehr an Gewalt und Angst zunehmen, so baut sich dazwischen sogar noch so etwas wie ein kleines Drama auf, denn einzelne Peronen werden etwas näher beleuchtet und man kann sogar eine menschliche Seite erkennen, die den knallharten Jungs vorher gar nicht anzumerken war. Dazu passt hervorragend der Soundtrack von Alan Silvestri, der ebenso eingänglich wie passend die Szenerie untermalt. Richtig an Härte und Spannung kommt dann in dem Moment auf, in dem Arni als letzter Überlebender gegen den Predator antreten muss. Einer der härtesten und ausgefeiltesten Endkämpfe aller Zeiten, der auch nicht in 5 Minuten abgehandelt wird, ein tolles Katz-und-Maus-Spiel mit einer perfekten Intensität! Und das ist auch die Stärke des Films: nicht zu lang, nicht zu kurz, eine kontinuierliche fesselnde Spannung, insgesamt eben eine rundum gelungene Inszenierung. "Predator" ist nicht einfach nur eine Momentaufnahme von 1987, sondern ein Film, der auch heute noch unterhält und die letzen Jahrzehnte der Filmgeschichte entscheidend mitgeprägt hat. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die männlichste Begrüßung der Filmgeschichte.
9/10
Im Rahmen der "Limited CINEDITION"-Reihe von FOX kam auch dieser Film in den Genuß der schicken Mediabook-Aufmachung mit Lenticular-Front, Sentitype und Booklet. Diese ist allerdings schon seit Ewigkeiten ausverkauft.
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