Nachdem sich die Gefährten aus dem Vorgänger trennen mussten, treffen der Ringträger Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) auf das Wesen Gollum (Andy Serkis), welcher einst dem Einen Ring verfallen war. Dieser bietet Frodo und Sam an, ihnen den Weg nach Mordor zu zeigen, wo der Ring zerstört werden soll. In der Zwischenzeit lässt Saruman (Christopher Lee) sein kolossales Herr zur Festung Helms Klam marschieren, wo die Menschen Mittelerdes Zuflucht gefunden haben. Die Gefährten Aragorn (Viggo Mortensen), Gimli (John Rhys-Davies) und Legolas (Orlando Bloom bereiten sich mit den Menschen auf die große Schlacht vor. Als sich die Menschen der Übermacht von Sarumans Heer bewusst werden, sinkt ihr Mut, nur ein Wunder kann sie nun noch vor dem Tod bewahren. Die Schlacht um Mittelerde beginnt...
Nach dem nahezu perfekten ersten Teil musste Peter Jackson eine schwere Mission erfüllen: Er musste sich selbst übertreffen! Es bleibt weiterhin spannend in Mittelerde. Der dem bösen verfallene Zauberer Saruman plant es das Volk von Rohan brutal und mit aller härte zu unterwerfen. Der dunkle Herrscher Sauron bereitet seinen Finalen Schachzug gegen das Königreich Gondor vor. Daher verwundert es nicht das die beiden Bösewichte ein Bündnis schließen um die Welt noch einfacher zu vernichten.
Während der erste Teil ein reiner Abenteuerfilm war geht der Nachfolger nun mehr in die Richtung Schlacht und Action und bereitet den Weg zum dritten Teil. Man spürt die Anspannung das bald etwas Großes in Mittelerde passieren wird. Anders als im Buch ist König Theoden in diesem Film wahrlich besessen von Sarumans dunkler Magie. Bernard Hill ist diesbezüglich eine Idealbesetzung geworden und ich finde ihn sehr symphatisch in seiner Rolle. Anders als im Buch will Theoden unbedingt sein Volk in der alten Bergfestung Helms Klamm in Sicherheit bringen. Auch Faramirs Rolle wurde für den Film geändert und das die Ents sich selber dazu entschließen in den Kampf gegen Saruman zu ziehen. Im Film lehnen die weisen und äußerst trägen Baumriesen vorerst ab, und werden erst durch einen Trick von Pippin überzeugt. Eine der besseren Änderungen zum Roman ist, das sich die Elben entscheiden den Menschen während der Schlacht um Helms Klamm beizustehen. Der Augenblick, wo die Elben in der alten Festung einmarschieren ist einfach episch. Und noch ein gravierender Unterschied: Eomer erscheint mit seinen Mannen am Ende des Filmes zusammen mit Gandalf und rettet in letzter Minute die Menschen von Rohan vor einer grausamen Niederlage in Helms Klamm. Im Buch kam jedoch Erkenbrand zu Hilfe.
Der zweite Teil hat also einiges an Änderungen über sich ergehen lassen müssen, um final auf der Leinwand gezeigt zu werden. Dennoch stören diese Anpassungen nicht sonders, im Gegenteil, sie lassen vieles sympathischer erscheinen. Davon abgesehen nimmt das Tempo des Film mehr und mehr zu. Wo in "Die Gefährten" noch mit sehr viel Ruhe und Sorgfalt Charaktere eingeführt worden, werden sie einem hier quasi vorgesetzt und man erfährt nur allmählich, wer was ist und warum und wieso und wozu er oder sie jetzt gehört. Darüber hinaus ist die Charakterentwicklung von Frodo, Sam und Gollum/Smeagol fantastisch umgesetzt. Der Wandel nimmt einen förmlich mit und ist das Ende des zweiten Teils, untermalt von grandioser Musik, umso besser. Ja, die Musik. Auch hier hatte wieder - wie sollte es anders sein? - Howard Shore die Finger im Spiel und verarbeitet bekannte Themen, dehnt sie und nuanciert sie. Der Soundtrack ist schlicht und ergreifend genial. Maske, Figuren, Kostüme, Umgebung - wie schon im Vorgänger stimmt einfach alles und lässt keinen Zweifel offen, sich wirklich in Mittlerde zu befinden.
Warum nun also hier keine Höchstwertung? Auch wenn mich viele Szenen immer wieder gespannt vor dem Bildschirm fesseln, so fehlt es mir in diesem Teil ein wenig an Drive. Das mag einerseits daran liegen, dass plötzlich die Handlung in 3 Teile aufgeteilt wird und man immer wieder zwischen den einzelnen Parteien hin- und herspringt. Andererseits ist mir der Teil auch einfach zu lang - erst recht in der erweiterten Fassung, die gleich mal 31 Minuten länger ist. Was wiederum für die erweiterte Fassung spricht, sind die vielen sinnvollen Erweiterungen, die die Story flüssiger vorantreiben: ich bin also hin- und hergerissen. Einen Vergleich zwischen Kinofassung und der Extended Version gibt es hier: Schnittbericht Teil 1/Schnittbericht Teil 2. Und Frodos weinerliches Auftreten finde ich auch nicht allzuseher gelungen. Die beste Szene jedoch ist der letzte Marsch der Ents auf Isengard, die mir bis heute einen wohligen Schauer über den Rücken jagt sobald die Ents, untermalt von geradezu epischer Musik, sich erheben und auf Isengard zumarschieren. Großartig!
"Die zwei Türme" ist einfach ein Film, der mich jedes Mal wieder fasziniert, mit wie viel Liebe zum Detail hier ein realistisches Mittelerde geschaffen wurde. Er bleibt hinter Teil 1 zurück, wenn auch nur ganz knapp.
9/10
Von WARNER BROS. erschienen die 3 Teile in einer stark limitierten Edition, welche die Kinofassungen und die Extended Versions in 4K Ultra-HD beinhalten.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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