Mittwoch, 2. August 2023

Paradise (2023)

https://www.imdb.com/title/tt27403874/

In der Zukunft ist es bald möglich, die Lebenszeit von einer Person auf eine andere zu übertragen. Das Biotech-Start-up AEON macht mit dieser Methode Milliardengewinne. Doch nicht nur das, die Firma hat mit seiner Technik das Leben auf der ganzen Welt für immer verändert. Elena (Marlene Tanczik) wird eines Tages mit Versicherungsansprüchen konfrontiert, die sie nicht bedienen kann. Als Konsequenz muss sie 40 Jahre ihres Lebens an AEON abtreten. Ihr Mann Max (Kostja Ullmann) arbeitet für AEON und setzt daraufhin alle Hebel in Bewegung, um Elenas verlorene Lebensjahre irgendwie zurückzuholen. Er findet schließlich heraus, dass die CEOs der Hightech-Firma es gezielt auf Elenas Lebenszeit abgesehen haben. Doch was steckt hinter ihrem perfiden Plan und warum ausgerechnet Elena? Max fasst einen Entschluss und entführt die ahnungslose Elena daraufhin. Für beide beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, den sie kaum gewinnen können.

"Paradise" ist ein deutscher Sci-Fi-Thriller mit einer faszinierenden Handlung. Trotz des generischen (und im Grunde auch völlig zusammenhangslosen) Titels bietet dieser Film wirklich eine gute Story, die für einen spannenden Film sorgt. Einer, der zum Nachdenken anregt und den Zuschauer vor die schwierige Frage stellt: Was würdest du tun, wenn du die Wahl hättest? Von Anfang an begeistert die Idee von "Paradise": Tausche Lebensjahre gegen Geld. In einer nicht näher defintierten Zukunft in Berlin. Hier, wie auf der ganzen Welt hat eine Methode zur Übertragung von Lebensjahren von einer Person auf eine andere das Altern völlig verändert. Nun ja - zumindest für diejenigen, die sich das Verfahren leisten können und einen genetisch passenden Partner haben, der bereit ist, seine Jahre zu spenden. Das Biotech-Start-up AEON ist ein milliardenschweres Pharmaunternehmen, das an der Spitze dieser Technologie steht, und in der Regel kann man nun niemandem mehr ansehen und wissen, wie alt er ist. Jemand kann 18 Jahre alt sein (das Alter, in dem man mit der Spende von Jahren beginnen kann), aber 20 Jahre älter aussehen, weil er zwei Jahrzehnte gespendet hat, um sich das Leben seiner Träume zu leisten. Ein anderer sieht vielleicht wie 25 aus, ist aber in Wirklichkeit 60 Jahre alt und hat einfach zusätzliche Jahre von seinem Partner erhalten (oder gekauft). Das Alter ist nun das "chronologische Alter" oder das praktisches Alter, das darauf beruht, ob man Jahre gegeben oder erhalten hat. Es ist wirklich ein brillantes Setting, und von Anfang an liegt der Schwerpunkt auf dem Guten und dem Schlechten. Oder besser gesagt, auf die Möglichkeiten für die Menschen und die Gefahr, wie sie diese neue Technologie missbrauchen können. 

"Paradise" Stärke liegt in Max (Kostja Ullmann) und Elena (Marlene Tanzcik), die in eine Situation geraten, die gewöhnlicher nicht sien könnte, die sie aber vor Probelem stellt, die sie so nicht haben kommen sehen, denn als sich ein Unfall ereignet, der nicht von der Versicherung gedeckt ist, sind sie gezwungen, ihre "Sicherheiten" einzusetzen. Zu Max' großer Überraschung stellt sich heraus, dass es sich bei den Sicherheiten um ganze 40 Jahre von Elenas Leben handelt. Das macht natürlich jede Chance auf eine gemeinsame Zukunft zunichte. Dazu gehört auch, dass sie eine Familie gründen wollen, etwas, wovon sie immer geträumt und worauf sie hingearbeitet haben. Als angesehener Mitarbeiter von AEON versucht Max nun alles, um Elena die verlorenen Jahre zurückzugeben. Doch obwohl die Technologie umkehrbar ist, stellt sich schnell heraus, dass da gewisse Steine im Weg liegen, die beiseite geräumt werden wollen. Boris Kunz ist der Regisseur dieses Netflix-Sci-Fi-Thrillers und er hat auch das Drehbuch zusammen mit Simon Amberger und Peter Kocyla geschrieben. Während der Mittelteil dieses deutschen Sci-Fi-Thrillers ein wenig zu langsam und viel zu vorhersehbar wird, fesselt der Anfang ungemein. Ein sehr mutiges und starkes Ende, das sogar die Möglichkeit einer Fortsetzung andeutet.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

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