Ein Ehepaar, Fabiola (Adriana Louvier) und Roy (Antonio de la Vega), lebt mit seiner kleinen Tochter Teresa (Camila Núñez) in ständiger Angst vor dem Hund ihrer Nachbarn namens Jagger, bis das kleine Mädchen eines Tages wirklich gebissen wird. Der Hund wird daraufhin eingeschläfert. Seine Besitzer (Aroa Gimeno und Néstor Rodulfo) fühlen sich eines Familienmitgliedes beraubt und trachten nach Rache. In der Nacht dringen sie in das Haus des Ehepaares ein, um den Tod des Hundes zu rächen, indem sie das junge Mädchen opfern...
Die Prämisse von "Animales Humanos" war wohl, dass der Zuschauer schon sehr bald nicht mehr unterscheiden kann, wer Mensch oder wer Tier ist. Dass Menschen dazu neigen, ihre Haustiere als ihre eigenen Kinder zu betrachten, ist ja nicht neu, doch hier wird diese Tierliebe auf ein ganz neues Level gehoben. Nachdem nämlich der Hund Jagger die kleine Teresa gebissen hat, wird der Hund eingeschläfert. Wie erwartet, nehmen die nachbarn das nicht gut auf und planen, sich an dem zu rächen, was Fabiola und Roy am meisten lieben: Teresa.
Der Film berührt einige heikle Themen, und man kann verstehen, dass er das Publikum polarisiert, vor allem weil eine Szene mit dem Hund wirklich heftig und eigentlich auch schon zu viel ist. Man kann "Animales Humanos" als Beispiel dafür sehen, wer oder was Menschen sind, welche Entscheidungen sie treffen, ob sie sich der Konsequenzen bewusst sind und ob man mit diesen einverstanden ist. Die Charaktere verhalten sich in diesem Film dennoch einmal zu oft dämlich (manchmal könnte man sie dafür ohrfeigen), was aber wohl nur dazu führen soll, dass sie immer wilder werden, dass sie aus reinen Urinstinkten heraus handeln. Beide Paare sind in gewissem Maße ein bisschen nervig, aber man kann beide Standpunkte verstehen. Die Geschichte spielt keine Favoriten aus, was ein wirklich kluger Schachzug ist, denn es gibt einen schmalen Grat zwischen richtig und falsch, und man kannen sehen, wie alle diese Grenze ständig überschreiten. Die Kameraarbeit ist gut, genauso wie die praktischen Effekte. Der Mangel an Empathie, Toleranz, Verständnis und Respekt zeigt, dass es in diesem Film nicht um Gut und Böse geht, sondern um etwas, das jedem passieren könnte - und das macht "Animales Humanos" unterm Strich ganz okay.
6/10
Inhaltsangabe: amazon Video
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen