Samstag, 21. Dezember 2019

Prooi - Prey - Beutejagd (2016)

https://www.imdb.com/title/tt4291700/

In Amsterdam häufen sich die abgerissenen Menschenteile. Verdächtigt die Polizei zunächst überzüchtetete Kampfhunde, bekommen es die Gesetzeshüter so richtig mit der Angst zu tun, als sie des blutigen Rätsels Lösung erfahren: Ein 300-kg-schwerer Löwe hat die Stadt der Grachten zu seinem Lieblingsjagdgebiet auserkoren. Das ist für die Amsterdamer Bevölkerung nicht nur lebensbedrohlich, sondern könnte auch die gesamte Infrastruktur zum Erliegen bringen, denn nicht einmal Straßenbahnen sind vor dem König des Dschungels sicher. Als die Lage an die Öffentlichkeit dringt, machen sich jede Menge Hobby-Großwildjäger auf die Suche und spitzen damit die ohnehin schon brenzlige Situation noch weiter zu. Ermittlerin Lizzy (Sophie van Winden) ist überzeugt, dass nur der erfahrene Löwenexperte Jack (Mark Frost) der Bedrohung Herr werden kann ...

Auf "Prooi", den neusten Film des holländischen Kult-Regisseurs Dick Maas, wohl neben Paul Verhoeven der bekannteste Regisseur aus Holland, konnte man sich schon freuen: einerseits kennt man Maas' Arbeit, andererseits ist es mal kein Alligator, ein Killerfisch oder ein Hai. Zudem: Tierhorrorgenre und das mitten in und rund um Amsterdam – was kann da schon schief gehen?

Nicht viel – wie schon in Werken wie "Saint" oder "Amsterdamned", auf die "Prooi" in humoristischer Art in ein oder zwei Nebensätzen anspielt, lässt es Maas in den Strassen und in den Grachten der Stadt ordentlich krachen. Wer das Tierhorrorgenre mag, wird mit "Prooi" nicht viel falsch machen. Das Genre ist zwar altbekannt, aber vor allem die älteren Filme ("Der weiße Hai", "Grizzly", "Piranha", "Die Stunde der Ratte") wusste da mit Andeutungen und wenig Tier zu punkten. Doch die CGI Effekte sind in "Prooi" zwar als solche erkennbar, aber dennoch nicht übel geworden – für Close Ups wurden zudem altmodische Effekte verwendet, um den Löwen zu zeigen. Und das kommt gut. In Sachen Action und Bluteffekte geht’s zum Teil ordentlich zur Sache und mit handgemachten Effekten wird nicht gespart (man sollte aber trotzdem keinen Splatterfilm erwarten – oft sieht man nur das Resultat oder die Szene sehr kurz). Selbst vor Kindern macht Mass' Löwe nicht Halt. Man mag dann folgenden Satz kaum glauben, aber der Film ist auch lustig bzw. schwarzhumorig und politisch unkorrekt. Also eine gesunde Mischung aus Tierhorror und Spass, die zu unterhalten weiss.

Dazu kommt, dass die Figuren recht sympathisch waren – nur der einbeinige Löwenjäger wirkt überzeichnet und etwas fehl am Platz. Dieser taucht aber erst ab der Mitte des Filmes auf, so dass dies nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt. Die klassischen Regeln eines Tierhorrorfilmes hält Dick Maas ein (der Löwe ist lange nicht zu sehen, Polizei versucht Panik zu verhindern etc.), um eine gewisse Spannung aufrecht zu erhalten. Und Dank den vielen Angriffen des Löwen gibt es auch kaum Längen, so dass der Film zu empfehlen ist.

7/10

Von INDEED FILM / ILLUSIONS UNLIMITED erschien der Film ungeschnitten im limitierten und nummerierten Mediabook.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen