Dienstag, 10. Dezember 2019

Dawn Of The Dead (Unrated Director's Cut) (2004)

http://www.imdb.com/title/tt0363547/

Die Toten sterben nicht mehr. Ein grausiger Virus macht die Menschen zu hirnlosen Zombies, die nun Amerika bevölkern und die wenigen noch Lebenden bedrohen. Ein paar von ihnen verbarrikadieren sich auf ihrer verzweifelten Suche nach einem sicheren Ort in einem Kaufhaus. Darunter sind Ana (Sarah Polley), Luis (Louis Ferreira), Kenneth (Ving Rhames) und Andre (Mekhi Phifer). Gemeinsam versuchen sie, die Zombies nicht ins Kaufhaus kommen zu lassen und sich beim Überlebenskampf ein Stück Menschlichkeit zu bewahren. Beides gelingt nicht lange. Schon recht früh muss sich die Zweckgemeinschaft mit dem militanten Wachpersonal auseinandersetzen, dessen Mitarbeiter sich der Gruppe zwar anschließen, aber sich deswegen keinesfalls unterordnen, was immer wieder zu Reibungen führt. Als dann auch noch weitere Flüchtlinge und noch mehr Zombies eintreffen, eskaliert die Situation.

Mit dem 2004 erschienenen Remake zum George A. Romero-Klassiker "Dawn Of The Dead" verabreichte Zack Snyder dem Original eine Frischzellenkur mit viel Action und besseren Effekten. Sowohl Kritiken als auch das Publikum nahmen den Film größtenteils wohlwollend auf, man spielte knapp das 4-Fache des Budgets weltweit an den Kinokassen wieder ein. Und dabei bietet die Neuauflage von Romeros Klassiker nun wirklich nichts Neues, im Gegenteil. Quasi wortwörtlich wird die Handlung des 78er Klassikers nacherzählt. Es gibt kaum Abweichungen, nur wenig Innovation (von den Effekten mal abgesehen) und damit sollte der Film ja schon on der Versenkung verschwunden sein. Sollte. Falsch gedacht. Irgendwie schafft es der Streifen, genauso beklemmend und spannend zu sein wie das Orginal, ohne großartige Veränderungen in punkto Story, Charaktere oder gar Finale zu bringen. Will man das Remake unbedingt mit dem Original vergleichen, ist zu konstatieren, dass es der Neuverfilmung zwangsläufig an Originalität mangelt – aber das ist ja ein grundsätzliches Problem von Remakes, wenn man es denn zum Problem machen will. Romeros zeitgenössischer Subtext ist natürlich vollständig weggewischt, aber auch das ließ sich ein Vierteljahrhundert später nun mal nicht vermeiden.

Aber es gibt auch Unterschiede. Die Gewaltdarstellungen vom neuen "Dawn Of The Dead" sind zeitgemäß. Von zerschossenen Köpfen, aufgebissenen Halsschlagadern bis zu abgetrennten Gliedmaßen ist hier alles dabei. Völlig verzichten muss der Hardcore-Splatterfan aber auf das genüssliche Ausweiden menschlicher Opfer und das Verspeisen der Organe, was George A. Romero 1978 speziell während des Schluss-Kampfes von "Dawn Of The Dead" oftmals minutenlang in gnadenlosen Aufnahmen zeigte. Vorbei ist auch die Zeit der langsamen u. dummen Untoten. Im Remake sind die Filmzombies wesentlich schneller und stärker. Sehr gelungen und derbe unterhaltsam ist hier die Mischung aus Blutbad, Spannung, Action und zynischem Humor. Einen sehr guten Job macht hier die überaus hübsche und talentierte Sarah Polley als Hauptfigur und allein sie schon macht "Dawn Of The Dead" zu einem richtig guten Film, den man sich auch des öfteren anschauen kann. Er ist keineswegs immer logisch, aber durchweg unterhaltsam. In den USA erhielt die Kinofassung ein R-Rating (for pervasive strong horror violence and gore, language and sexuality) und kam auch so für den Heimkinomarkt heraus. Daneben wurde noch der heir besprochene "Unrated Director's Cut " veröffentlicht, der den Film sowohl um Handlung als auch um einige Effekte erweitert. Eine klare Empfehlung gegenüber der Kinofassung.

8/10

Von BIRNENBLATT erschien der Film in einem limitierten Mediabook inklusive Booklet, Kinoversion und Unrated Director's Cut:

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